Der Jammer-Faden

WDR Sinfonieorchester auf 3sat. Was eine großartige Ansammlung von White Tie hätte sein können entpuppt sich als eher abenteuerlich. Keine Fliege die selbstgebunden sein könnte. Spannende, kreative Hemdlösungen. Mit French Cuffs. Fehlendes EST offenbar Corporate Identity. Im Chor dann Westen von unterer Rand unsichtbar bis gefühlt halb bis zum Knie.

Da ist der Dirigent mit Schalkragen und offenem Hemd mit zu langen Ärmeln ja noch wenigstens authentisch.

Ach so, ja, die Musik. Das könnense. Hätte ich auch gerne live gesehen.

N.H.
 
kann es sein, dass die Qualität der Stoffe immer schlimmer wird? Ich habe es schon früher bemängelt, aber als ich heute mal unterwegs war und ein paar T-shirts und Hemden in die Hand genommen habe, war ich wieder mal geschockt. Alles so dünn, dass man durchsehen kann. Das "gleiche" T-Shirt, dass ich heute anhatte und vor etwa 3 Jahren bestellt habe, ist heute halb so dick, kostet aber 50% mehr.

Ich habe vor ein paar Wochen mit jemandem gesprochen, der in der Textilindustrie tätig ist. Die gute Frau ist für Beschaffung von Stoffen für diverse Firmen zuständig. Sie sagte mir, dass es immer schwieriger wird gute Stoffe zu finden und die Qualität aufgrund Ressourcenmangel stark nachgelassen hat. Und sie sagte auch, dass da teilweise geschummelt wird. Auch wenn 100% Baumwolle draufsteht, muss es nicht unbedingt stimmen.
 
Die Stärke (Dicke) tifft keinerlei Aussage über die Qualität eines Kleidungsstücks, denn das Garn, je feiner - je hochwertiger, bestimmt sie.
Dick = gut ist also falsch.
SUNSPEL, ein Feinstricker aus UK, und Stefan Brandt aus Deutschland beweisen dies.
Dass Brands bei der Stoffqualität auf gewisse Art Abstriche machen, machen sie mit ihrem Namen wieder wett.
Es bleibt den Kunden zumindest einen Blick auf das Materialetikett zu werfen oder sich intensiver mit dem Thema Baumwolle zu beschäftigen. Dies ist ihnen aber oft zu viel, und sie verlassen sich auf den Ruf der Marke.
 
Die Stärke (Dicke) tifft keinerlei Aussage über die Qualität eines Kleidungsstücks, denn das Garn, je feiner - je hochwertiger, bestimmt sie.
Dick = gut ist also falsch.
SUNSPEL, ein Feinstricker aus UK, und Stefan Brandt aus Deutschland beweisen dies.
Dass Brands bei der Stoffqualität auf gewisse Art Abstriche machen, machen sie mit ihrem Namen wieder wett.
Es bleibt den Kunden zumindest einen Blick auf das Materialetikett zu werfen oder sich intensiver mit dem Thema Baumwolle zu beschäftigen. Dies ist ihnen aber oft zu viel, und sie verlassen sich auf den Ruf der Marke.
Generell mag ich deine "der Kunde ist ein Idiot" - Attitüde. Schön, wenn du sie dir leisten kannst.

"je feiner - je hochwertiger" wird wohl für das Garn als solches gelten. Für das Endergebnis dann wohl kaum noch. Dass jemand nicht bloß hauchdünne Stoffe möchte, dürfte kaum zu beanstanden sein und auch kein ungebildeter Bauerngeschmack. Darauf können wir uns sicher einigen, gell?
 
Ach so, was ich eigentlich sagen wollte: Hab bei der ganzen Hysterie um "Black Zeitraum" keinerlei Plan mehr, wann der Tag der Tage (Wochen, Monate) eigentlich ist und neige dazu, mich aus dem Gedöns komplett zu verabschieden, da ich auch den Nutzen usw. nicht mehr überblicke.
Na, ob es nicht die These "der Kunde ist ein Idiot" stützt dass Du Dich dem Gedöns entziehst? :p

Ansonsten beruht natürlich ein sehr erheblicher Teil unseres schönen kapitalistischen Wirtschaftssystems genau auf der Tatsache dass der Kunde ein Idiot ist. Was meinst Du was alles den Bach runtergeht wenn das Geschäftsmodell "einen Idioten von seinem Geld zu trennen" nicht mehr funktionieren würde? Und, realistischerweise, bin ich ein Generalidiot und kann nur mich nur punktuell davon befreien. Mein Geld fließt sehr überwiegend in Kanäle die ich nicht in letzter Tiefe durchdrungen habe. Wenn ich keine Berater habe auf die ich glaube mich verlassen zu können ists doch zappenduster. So ehrlich sollte man sein.

N.H.

P.S. Schwarzwochenschnapper des Tages: Fernsteuerbarer Bilderrahmen als Weihnachtsgeschenk von meinen Geschwistern und mir für meine Eltern. 20% billiger.
 
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