Der Jammer-Faden

Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Menschen glauben, dass sie den Job von 99% ihrer Mitmenschen eigentlich viel besser könnten. Was passiert, wenn man die in die Politik bringt hat man am 45. US-Präsidenten gesehen.

Vor solchen Leuten habe ich persönlich immer etwas Angst.

Der letzte, der mir im "virtual real life" auf einer internationalen Plattform begegnet war, war übrigens der hier:

https://www.justice.gov/usao-edva/p...n-fraud-schemes-and-receipt-child-pornography
Naja, sieh es so.

Die meisten Leute _können_ einen Job und sind somit dem Ottonormapolitiker voraus.

Die meisten Leute fragen Spezialisten, wenns komplizierter wird.

Wer nicht gerade total besoffen ist, käme nun eher nicht auf die Ideen: Luftfahrzeuge ohne Zulassung bestellen (Eurohawk), den Apotheken 2 Mrd zuviel für mittelprächtige Masken hinterherwerfen, diverse IT-Projekte ohne Lastenheft versemmeln, einen Flughafen ohne Plan bauen, Digitalisierung for Runaways, Maut Andis Ideen, Digitaldoros Projekte, Koboldqueens E-Mobilität ohne passendes Netz, ...... usw., usw., usw..

Gehts schlechter oder wäre ein bekiffter Schimpanse auf dem Posten nicht günstiger?
 
@jabbadoo

Das Wutbürgerdiplom mit Eichenlaub und Krönchen ist Dir schon mal sicher. Ich frage mich nur, warum Du und andere immer nur salbadern, aber den Job nicht machen wollen. Alle Probleme, zack gelöst. Dann fang doch mal an.

Beste Grüße
Beste Grüße zurück.

Wir brauchen für die Energiewende Stromkabel. Wir brauchen für Digitalisierung Glasfaser. Wir müssen zig km Straßen erneuern. Da liegt es doch nahe, automatisch beim Straßenbau oder der Kanalsanierung alles auf einmal zu machen? Hab ich einem MdB vorgeschlagen. Der fiel aus allen Wolken, dass sowas vergessen wurde.

Ein kleiner Tipp, der den Ausbau beschleunigt und obendrein viel günstiger ist. Ein Teilproblem deutlich eleganter gelöst als bislang. Nun rat mal, was genau dann passierte.

Ich bin kein Sozialtherapeut ;-).
 
Ich persönlich frage mich bei sowas immer, wo der gesellschaftliche Vorteil einer Wissenschaft liegt? (ja auch das kann Unfug sein, wenn man Wissenschaft um ihrer selbst Willen betreiben mag, vielleicht ist das sogar Sinn der Sache, wer weiß) Das ist manchmal recht einfach zu beantworten, bspw. Physik, auch wenn da in den letzten Jahrzehnten vielleicht nicht mehr so viel rumgekommen ist, ist ja irgendwie auch zwangsläufig. Bei PoWi, oder noch xmal schlimmer BWL, finde ich da keine Antwort. Denke einem studierten Politikwissenschaftler sollte es aber ein leichtes sein, die gesellschaftliche Relevanz des Fach in Kürze qualifiziert darzustellen (hat ja Zusammenfassen gelernt, höhö).
Naja, der Mehrwert eines Sozialwissenschaftlichen Studiums liegt nahezu immer vor allem in der Methodenkompetenz. Viele hier haben offensichtlich Schwierigkeiten, Evidenz und Bauchgefühl zu unterscheiden.
Inhaltlich würde es wohl vor allem ein Verständnis für die Komplexität von politischen Entscheidungen vermitteln. Ich finde das ja immer lustig, wie manche hier denken, wie Ministerentscheidungen zustande kommen. Dass hinter nahezu jeder Entscheidung eine lange Vorarbeit durch ziemlich viele Sachbearbeiter in unterschiedlichen Ministerien stehen, ist offensichtlich nicht klar. Und natürlich setzt sich nicht immer die auf der Hand liegende Lösung durch. Aber in der VUCA-Welt ist Problemlösung nicht so einfach. Jede Entscheidung hat Vor- und Nachteile, Opportunitätskosten und verschiedene Befürworter und Gegner. Dann werden halt bestimmte Initiativen in der Ressortabstimmung gekippt, von einflussreichen Stellen (sei es irgendwelche Verbände, Parteigranden oder auch z.B. EU oder Partnerländer) verwässert oder hängen ewig bei einer Stelle mit Mitzeichnungspflicht.

Natürlich gibt es da jede Menge Optimierungspotenzial. Aber es liegt nicht daran, dass alle Minister, Staatssekretäre und Sachbearbeiter dumm sind.
 
Ernstlich bezahlen wollen wir unsere Politiker aber auch nicht. Schon beim Sparkassendirektor vor Ort entsteht ein Gehaltsverlust, würde er Politiker. Dafür bekommt ein Studienabbrecher auf einer parlamentarischen Hinterbank ein für seine Verhältnisse so extraorbitantes Entgelt, dass wir absolut sicher sein können, dass der nie sagen wird, was gut wäre, sondern ausschließlich, was Wiederwahl erwarten lässt.

Das ist ein sehr großes Problem im öffentlichen Dienst generell. Die Tarifbezahlung ist teils einfach zu mies, um gutes Personal anzulocken. Warum sollte ein IT-Sicherheitsexperte bei den derzeit vorzüglichen Jobmöglichkeiten für ITler eigentlich für die Polizei oder den BND etc. arbeiten?
 
Naja, der Mehrwert eines Sozialwissenschaftlichen Studiums liegt nahezu immer vor allem in der Methodenkompetenz. (...)
Volle Zustimmung zu deinem Beitrag.
Und - so darf ich hinzufügen - im Reiz des Fachlichen. Auch wenn BWL möglicherweise einen höheren volkswirtschaftlichen Mehrwert als Politikwissenschaft oder Soziologie hat, inhaltlich finde ich diese deutlich interessanter.
 
Das ist ein sehr großes Problem im öffentlichen Dienst generell. Die Tarifbezahlung ist teils einfach zu mies, um gutes Personal anzulocken. Warum sollte ein IT-Sicherheitsexperte bei den derzeit vorzüglichen Jobmöglichkeiten für ITler eigentlich für die Polizei oder den BND etc. arbeiten?
Natürlich ist die Altersversorgung von Beamten deutlich besser, als die der Rentenversicherung. Aber was früher mal Argumente waren, vor 30, 40 Jahren, ist absolut überholt.

Bei einem Arbeitsmarkt, der jeden qualifizierten Menschen erlaubt, auszusuchen, welchen Arbeitgeber er bevorzugt und ein Gehalt verdienen lässt, das private Vorsorge ermöglicht, zählt das nicht mehr.

Das Resultat ist, dass sowohl in der Spitzenverwaltung, Politik und Justiz nicht mehr die Leute mit den Qualifikationen sitzen, sondern die, die anderswo nicht untergekommen sind. Nach meiner persönlichen Beobachtung oft auch aufgrund der schwierigen Persönlichkeit.
 
Das Resultat ist, dass sowohl in der Spitzenverwaltung, Politik und Justiz nicht mehr die Leute mit den Qualifikationen sitzen, sondern die, die anderswo nicht untergekommen sind. Nach meiner persönlichen Beobachtung oft auch aufgrund der schwierigen Persönlichkeit.
Vollkommen korrekt. Und gerade dieses Klientel schreckt Idealisten mit Engagement oder Hilfsangebote geradezu ab. Wenn eine Organisationsstruktur einmal mit Mittelmäßigkeit, Seilschaften, Eigenzentrierung durchseucht ist, schottet sie sich gerne ab. Jeder Impuls würde ein Biotop der Underperformer und Psychos massiv stören und gefährden.

Ich kenne durchaus engagierte Menschen in solchen Strukturen. Die müssen jedoch verflixt vorsichtig sein, um ihre Chefs sowie Kollegen nicht dumm aussehen zu lassen. Wer da mal aufmuckt, wird abserviert. Fehlerkultur, Evolution sind böse, böse, böse.
 
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