Der Jammer-Faden

... Die Antigen-Schnelltest eignen sich eigentlich sinnvoll nur zum Testen von Clustern wie Schulklassen.
... und Redaktionen womöglich. Ganz klar: Die gestern hergezeigten Selbsttests dienen hier im Verlag nur als weitere Ergänzung regelmäßig eingesetzter auskunftssicherer Verfahren. Und ohne RT-PCR fahren wir nicht zur Oma ...
 
Ich stimme Dir zu, Antigen-Tests sind mit einer Sensitivität von etwa 30-55% sogar eigentlich gar nicht geeignet, einen symptomatischen Virusträger "recht sicher" zu identifizieren. Die Gefahr, dass jemand mit Symptomen die Oma besucht, is ohnehin recht gering. Gefährlich sind die infektiösen Symptomlosen, bei denen die Sensitivität der Tests aufgrund einer geringeren Visurlast noch niedriger ist.
Zur Vorstellung: wenn ich mit Covid-9 infiziert bin und einen Antigen-Schnelltest mache ist das Ergebnis zu 45-80 % (je nach Test und momentaner Viruslast) negativ. Die Antigen-Schnelltest eignen sich eigentlich sinnvoll nur zum Testen von Clustern wie Schulklassen.
Ich bin nicht darüber im Bilde welche Arten von chinesischem Wahrsage-Kits mit solcherlei Sensitivität und Spezifität zugelassen sind. Meine Aussage "einen symptomatischen Erkrankten recht sicher zu identifizieren" bezieht sich auf das Roche Rapid Antigen-Testkit in einem Gebiet mit hoher Inzidenz und setzt korrekte Probenahme voraus.
 
Um den ganzen Fehlinfos mal Fakten entgegenzusetzen, hier die aktuellen Mindestkriterien für Antigentests:

https://www.pei.de/SharedDocs/Downl...sts-01-12-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=6

Das bedeutet folgendes: „Der negative Vorhersagewert (richtig Negative dividiert durch alle negativen Ergebnisse) wäre mit 0,98 gut, ein negatives Ergebnis mithin eine recht sichere Sache. Der positive Vorhersagewert läge dagegen nur bei 0,4 – was die Forderung des RKI unterstreicht, dass ein positiver Antigentest grundsätzlich mittels PCR bestätigt werden muss.“ (Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/216516/Antigentests-auf-SARS-CoV-2-Der-Preis-der-Schnelligkeit)
 
Ich bin nicht darüber im Bilde welche Arten von chinesischem Wahrsage-Kits mit solcherlei Sensitivität und Spezifität zugelassen sind. Meine Aussage "einen symptomatischen Erkrankten recht sicher zu identifizieren" bezieht sich auf das Roche Rapid Antigen-Testkit in einem Gebiet mit hoher Inzidenz und setzt korrekte Probenahme voraus.

Jede Menge! Eine Liste gibt es hier: https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Antigentests/_node.html

Es kann durchaus sein, dass der Roche-Test hält was er verspricht, das kann man aber noch nicht beurteilen. Bisherige Überprüfungen der Herstellerangaben waren eher ernüchternd:

Publizierte Daten liegen bisher nur für wenige Antigen-Assays vor. In einer aktuellen Cochrane-Analyse wurden für ältere Antigentests bis Mai 2020 unzureichende Sensitivitäten im Bereich von 56 % bei hoher Spezifität (> 99 %) berichtet, trotz zum Teil hoher Viruslast der Testmuster (8). Ein WHO-Dokument vom September 2020 stellt fest, dass die Sensitivität von Antigentests aus Nasal- oder Nasopharyngeal-Abstrichen verglichen mit PCR-Tests hoch variabel ist. Berichtet wird darin – basierend auf publizierten Daten – eine Bandbreite der Sensitivität zwischen 0 und 94 %, bei einer Spezifität von über 97 %.


Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/216516/Antigentests-auf-SARS-CoV-2-Der-Preis-der-Schnelligkeit
 
Ich bin nicht darüber im Bilde welche Arten von chinesischem Wahrsage-Kits mit solcherlei Sensitivität und Spezifität zugelassen sind. Meine Aussage "einen symptomatischen Erkrankten recht sicher zu identifizieren" bezieht sich auf das Roche Rapid Antigen-Testkit in einem Gebiet mit hoher Inzidenz und setzt korrekte Probenahme voraus.

Das hatte ich überlesen bzw. in meinem Beitrag missverständlich formuliert! Die zitierte Sensitivität von 30-55% bezieht sich auf symptomlose Erkrankte, im Gesamtschnitt liegt die Sensitivität höher. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass die Tests mittlerweile besser sind..
 
[...] Publizierte Daten liegen bisher nur für wenige Antigen-Assays vor. In einer aktuellen Cochrane-Analyse wurden für ältere Antigentests bis Mai 2020 unzureichende Sensitivitäten im Bereich von 56 % bei hoher Spezifität (> 99 %) berichtet, trotz zum Teil hoher Viruslast der Testmuster (8). Ein WHO-Dokument vom September 2020 stellt fest, dass die Sensitivität von Antigentests aus Nasal- oder Nasopharyngeal-Abstrichen verglichen mit PCR-Tests hoch variabel ist. Berichtet wird darin – basierend auf publizierten Daten – eine Bandbreite der Sensitivität zwischen 0 und 94 %, bei einer Spezifität von über 97 %.

Quelle: https://www.aerzteblatt.de/archiv/216516/Antigentests-auf-SARS-CoV-2-Der-Preis-der-Schnelligkeit


Nichts ist älter als die Zeitung von gestern [KW 44/2020] ;)

Was ist bei Antigentests zur Eigenanwendung (Selbsttests) zum Nachweis von SARS-CoV-2 zu beachten?

https://www.rki.de/DE/Content/Infek...=DA9D1AB518857E054D5CFE5B4A2A0389.internet071

Corona-Schnelltest-Ergebnisse verstehen

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ...ik_Antigentest_PDF.pdf?__blob=publicationFile
 
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