Der Jammer-Faden

Die Queen hatte bestimmt schon viele miese Jobs - die muss es also wissen...

Zu ihrer Ehrenrettung: sie hat wohl durchaus als Automechanikerin gearbeitet, vor ihrem jetzigen Job.

Der Punkt ist doch: aus wessen Sicht ist der Job es wert getan zu werden? Classics Ansicht, dass der Job es für ihn wert ist gemacht zu werden, also soll jemand anders, gerne aus prekären Verhältnissen, ihn auch verdammtnochmal gut machen, ist sicher nicht die einzig mögliche.

Es ist ja gerade Aufgabe des Unternehmens dem Mitarbeiter zu vermitteln dass es der Job für ihn persönlich wert ist. Wer sich unter Führungskräften mal umgesehen hat wundert sich weniger. Bezahlung ist da nichtmal der größte Baustein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles was nicht an meine Packstation geliefert werden kann, wird nicht bestellt.
Funktioniert bei uns seit Jahren problemlos.

Neue Version: Als ich gestern Nachmittag nach Hause kam, treffe ich den Herrn DHL beim Verlassen des Hauses.... als ich dann die Treppen hochsteige, sehe ich, dass er eine Reihe von Päckchen und Paketen einfach vor die diversen Türen gelegt hat :confused:

Was passiert eigentlich, wenn die jetzt wegkommen? Eine Bescheinigung über die Zustellung hat er ja nicht.:(
 
Es ist sowohl ein weit verbreitetes Missverständnis, als häufig auch ein diskussionstaktisches Wekkzeug zu glauben/zu behaupten, man könne Dinge nur zutreffend kommentieren, die man selbst erlebt habe.

Vieles können Aussenstehende sogar besser beurteilen als Beteilligte.

Das entscheidende Wort ist "Vieles".;) Die Perspektivlosigkeit, Eintönigkeit, Stupidität und Ungerechtigkeit, die Leute mit miesen Jobs empfinden, kann man von außen niemals besser beurteilen.
 
Die Perspektivlosigkeit, Eintönigkeit, Stupidität und Ungerechtigkeit, die Leute mit miesen Jobs empfinden, kann man von außen niemals besser beurteilen.
Gerade beim gefühlten Erleben ist das sicherlich richtig. Dabei möchte ich aber hervorheben, dass an sich nichts Schlimmes daran ist, als Geringqualifizierter einen geringqualifizierten Job zu haben, solange man davon auch seine Grundbedürfnisse befriedigen kann. Daran ist auch objektiv nichts ungerecht. Die (zumindest über die äußerlich sichtbaren Lebensverhältnisse gefühlt) gute Vergleichbarkeit zu "glamouröseren" hochqualifizierten Jobs ist dann das, was die Unzufriedenheit und das Gefühl der Perspektivlosigkeit in der Relation herstellt.
 
Ob eine berufliche Tätigkeit eine innere Befriedigung auslöst oder nicht, lässt sich in der Tat nicht von außen beurteilen, da es von der Persönlichkeit abhängt. Kenne genug Menschen, die sich ohne jede Notwendigkeit einen Schrebergarten ans Bein binden, da die dort zu verrichtende Tätigkeit sie glücklich macht, während das für mich der blanke Horror und stinklangweilig wäre. Das Empfinden von Arbeit und Zufriedenheit ist individuell.

Dass ein Paketzusteller seine Arbeit nicht erledigt oder erledigen kann, wird mit großer Wahrscheinlichkeit an den Rahmenbedingungen, den persönlichen Umständen, der Führung und auch an der Arbeitseinstellung liegen. Aber nicht daran, ob man dafür 12 Euro oder 9 Euro pro Stunde bekommt. Kenne genug Menschen mit weit höheren Löhnen, deren Arbeit an Lieblosigkeit kaum zu überbieten ist. Und welche, die trotz Hungerlohn absolut gewissenhaft und zuverlässig arbeiten. Ab einer bestimmten Belastungsgrenze ist das Pensum eines Zustellers auch einfach nicht zu schaffen, vermute ich.
 
Wenn man denkt es geht nicht mehr schlimmer als öffentliche Verkehrsmittel, der probiere Samstags nachts U und S Bahn aus.
Unglaublich was ich da erlebt habe.
 
Und so mancher, der in so einem Job wie Paketzusteller landet, ist auch nicht gerade unschuldig an dieser Situation. Die selbe Einstellung, mit der sie ihre Arbeit jetzt ausführen, hatten sie schon in der Schule.

Es landen nicht alle zufällig bei solchen Jobs, oftmals hätten sie sich besser mal auf ihren Hintern gesetzt "und was ordentliches gelernt".

Wenn ich mir meine ehemaligen Kollegen auf der Berufsschule so ansehe, dann wundert mich bei den wenigsten wer was wieso erreicht hat – oder nicht...
Und wer von denen bewusst nicht "weiter" gemacht hat, der macht seinen Job bewusst, mit Enthusiasmus und aus Überzeugung.

Wie ich einen Job mache, hat neben den Arbeitverhältnissen, vor allem auch mit der Einstellung zu diesem zu tun. Und ein Paketzusteller/Postbote der so arbeitet, wie die die hier "bejammert" werden, die arbeiten auch in anderen Arbeitsverhältnissen so. Das beweisen meiner Meinung nach nämlich die Zusteller, die ihre Arbeit wunderbar machen, wie unser Hermesbote.


Ich weiss, das trifft natürlich auch nicht auf alle zu, aber es sind auch nicht immer nur die anderen am eigenen Unglück schuld.
 
Und so mancher, der in so einem Job wie Paketzusteller landet, ist auch nicht gerade unschuldig an dieser Situation. Die selbe Einstellung, mit der sie ihre Arbeit jetzt ausführen, hatten sie schon in der Schule.

Es landen nicht alle zufällig bei solchen Jobs, oftmals hätten sie sich besser mal auf ihren Hintern gesetzt "und was ordentliches gelernt".

Wenn ich mir meine ehemaligen Kollegen auf der Berufsschule so ansehe, dann wundert mich bei den wenigsten wer was wieso erreicht hat – oder nicht...
Und wer von denen bewusst nicht "weiter" gemacht hat, der macht seinen Job bewusst, mit Enthusiasmus und aus Überzeugung.

Wie ich einen Job mache, hat neben den Arbeitverhältnissen, vor allem auch mit der Einstellung zu diesem zu tun. Und ein Paketzusteller/Postbote der so arbeitet, wie die die hier "bejammert" werden, die arbeiten auch in anderen Arbeitsverhältnissen so. Das beweisen meiner Meinung nach nämlich die Zusteller, die ihre Arbeit wunderbar machen, wie unser Hermesbote.


Ich weiss, das trifft natürlich auch nicht auf alle zu, aber es sind auch nicht immer nur die anderen am eigenen Unglück schuld.


Schön wie Du gegen eine Ansicht ("alle Paketzusteller sind unschuldige, vom Schicksal ungerecht gestrafte arme Socken") argumentierst die niemand gebracht oder vertreten hat.

Was den einzelnen Paketzusteller angeht bin ich allerdings bis zum Beweis des Gegenteils erstmal der Ansicht er sei eine arme Socke. In dubio pro reo und so. Ich werde ihm nicht, auch wenn es bei der Mehrheit zutrifft, ein pauschales "selbst schuld" unterstellen. Steht aber natürlich jedem frei das anders zu handhaben.
 
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