Der Artikel Sammelthread

Ich trage auch selten Krawatte. In meinem beruflichen Umfeld würde mir das negativ angerechnet werden.

Wenn man sich jedoch die Fotos der Nachrichtensprecher mit und ohne Krawatte ansieht, ist ganz klar, was besser wirkt.

Wenn ich André Schünke wäre, würde ich klar mit Krawatte auftreten.
 
Ich trage auch selten Krawatte. In meinem beruflichen Umfeld würde mir das negativ angerechnet werden.
Harley-Davidson-Verkäufer? ;)

Wenn man sich jedoch die Fotos der Nachrichtensprecher mit und ohne Krawatte ansieht, ist ganz klar, was besser wirkt.

Wenn ich André Schünke wäre, würde ich klar mit Krawatte auftreten.
Nur eine Frage der Zeit, bis auch der Tagesschau-Sprecher unrasiert und in T-Shirt und Jogginghose auftritt. ;) Gestalterische Aspekte spielen da keine Rolle, das ist ein Thema sozialen Identitätsausdrucks.

Es scheint mir parallel aber leider auch den Trend zu geben, dass solche konventionellen, von Medienautoritäten erstellten Nachrichtensendungen in der Zeitlinie von immer weniger Menschen ernst genommen werden. Nachrichten kommen dann von den Kumpels und dem Hetzer der Wahl auf YouTube in einer individuell als viel glaubwürdiger empfundenen Form. Die Öffentlichkeit des Diskurses zersplittert dadurch. Vielleicht sollen solche verlorenen Krawatten durch Anbiederung bei diesen Gruppen für mehr Akzeptanz durch weniger visuelle Autorität sorgen, aber ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Weise helfen wird.

Ob es bei diesen Trendlinien einen inhaltlichen Zusammenhang gibt? Keine Ahnung, aber der allgemeine Trend weg von bewusst zelebrierter Öffentlichkeit hin zu nach außen unbewusster Ignorierung derselben durch vorher nur private Dauerintimität fördert jedenfalls die gesellschaftliche Vereinzelung, weil es Desinteresse für Öffentlichkeit zementiert. Wir kamen vom Land in die Städte und schufen ein immer übergreifenderes öffentliches und damit auch demokratisch geteiltes Bewusstsein und jetzt bewegen wir uns gestalterisch, kommunikativ und informatorisch zurück in virtuelles Dorfdenken.
 
Harley-Davidson-Verkäufer? ;)


Nur eine Frage der Zeit, bis auch der Tagesschau-Sprecher unrasiert und in T-Shirt und Jogginghose auftritt. ;) Gestalterische Aspekte spielen da keine Rolle, das ist ein Thema sozialen Identitätsausdrucks.

Es scheint mir parallel aber leider auch den Trend zu geben, dass solche konventionellen, von Medienautoritäten erstellten Nachrichtensendungen in der Zeitlinie von immer weniger Menschen ernst genommen werden. Nachrichten kommen dann von den Kumpels und dem Hetzer der Wahl auf YouTube in einer individuell als viel glaubwürdiger empfundenen Form. Die Öffentlichkeit des Diskurses zersplittert dadurch. Vielleicht sollen solche verlorenen Krawatten durch Anbiederung bei diesen Gruppen für mehr Akzeptanz durch weniger visuelle Autorität sorgen, aber ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Weise helfen wird.

Ob es bei diesen Trendlinien einen inhaltlichen Zusammenhang gibt? Keine Ahnung, aber der allgemeine Trend weg von bewusst zelebrierter Öffentlichkeit hin zu nach außen unbewusster Ignorierung derselben durch vorher nur private Dauerintimität fördert jedenfalls die gesellschaftliche Vereinzelung, weil es Desinteresse für Öffentlichkeit zementiert. Wir kamen vom Land in die Städte und schufen ein immer übergreifenderes öffentliches und damit auch demokratisch geteiltes Bewusstsein und jetzt bewegen wir uns gestalterisch, kommunikativ und informatorisch zurück in virtuelles Dorfdenken.

Die genannte Anbiederung kann keinesfalls funktionieren, weil klassische Medien von vornherein eine größere Distanz aufweisen, als die vielen Marktschreier, welche ihre geistigen Schwachsinn über Social-Media Kanäle verbreiten.

Die Reduktion der Formalität führt also nicht zu einer größeren Akzeptanz, sondern höchstens zu einem visuellen Abrutschen ins Belanglose. Sozusagen auf eine Ebene mit dem Großteil der vermittelten Inhalte.

„Belanglos“ trifft leider auch auf 80% der Veröffentlichungen so genannter Qualitätsmedien zu.
 
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