Der Artikel Sammelthread

Interview, warum Patek die Nautilus aus dem Sortiment nimmt. Ich kann die strategische Überlegung dahinter nicht wirklich nachzuvollziehen.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/patek...rum-er-die-nautilus-5711-einstellt-ld.1600615
Vermutlich möchte Patek mehr Edelmetall- als Stahluhren verkaufen. Das geht nur, wenn man auch als Edelmetallmarke wahrgenommen wird. Wenn die begehrteste Uhr im Sortiment eine Stahluhr ist, wird das schwierig.

Im Grunde geht es vielen Käufern in dem Segment um einen Trophäenkauf, die Uhr dahinter ist eigentlich egal. Selbst die Aquanaut, die früher ein Ladenhüter war, ist plötzlich supergefragt, ohne dass sich an der Uhr selbst irgendwas geändert hätte. Ich könnte mir vorstellen, dass sich Patek daran aus strategischen Gründen auf lange Sicht nicht beteiligen möchte. Patek ist eine Marke für Kunden, die so etwas nicht nötig haben. Zumindest wäre das mein Marketing-Slogan für die Marke. ;)
 
Ich kann verstehen, dass man gerne möchte, dass sich der Umsatz gleichmäßiger auf das Produktportfolio verteilt.

Aber das zu erzwingen, in dem man sein bestes Pferd im Stall ausmustert und die Kunden so dazu bringen möchte weniger beliebte Modelle aus Edelmetall zu kaufen?

Ich weiß nicht ob der Plan auf geht oder ob der Käuferkreis der bisher die Nautilus nachgefragt hat, dann zur Royal Oak oder Rolex unschwenkt. Wahrscheinlich eher als eine Patek Grandes Compilcations zu kaufen.
 
Ich kann verstehen, dass man gerne möchte, dass sich der Umsatz gleichmäßiger auf das Produktportfolio verteilt.

Aber das zu erzwingen, in dem man sein bestes Pferd im Stall ausmustert und die Kunden so dazu bringen möchte weniger beliebte Modelle aus Edelmetall zu kaufen?

Ich weiß nicht ob der Plan auf geht oder ob der Käuferkreis der bisher die Nautilus nachgefragt hat, dann zur Royal Oak oder Rolex unschwenkt. Wahrscheinlich eher als eine Patek Grandes Compilcations zu kaufen.
Ich glaube, dass Patek in der Lage ist, immer ihre schlanke Jahresproduktion abzuverkaufen. Upscaling ist auf dem Niveau nicht so einfach, die Uhrwerke fallen da ja nicht aus einem Bestückungsautomaten. Wenn man die 60000 Stück pro Jahr also losschlagen kann und mehr gar nicht zu produzieren in der Lage ist, ist es wichtiger zu überlegen, wie man pro Jahr 60000 Kunden auf der Welt nachhaltig binden kann, als zwei, drei Jahre lang mehr Uhren eines bestimmten Segments absetzen zu können, die man gar nicht hat.

Wenn man genug Old Money als Kunden hat, kann man die Blinger gerne auch mal dem Mitbewerber gönnen. ;) Ist für heutige Zeiten eine anachronistische Weltsicht, aber für mich nicht unsympathisch.

Edit: Solche Leute meine ich mit Old Money. Kann also auch cool sein. ;)
 
Ich glaube, dass Patek in der Lage ist, immer ihre schlanke Jahresproduktion abzuverkaufen. Upscaling ist auf dem Niveau nicht so einfach, die Uhrwerke fallen da ja nicht aus einem Bestückungsautomaten. Wenn man die 60000 Stück pro Jahr also losschlagen kann und mehr gar nicht zu produzieren in der Lage ist, ist es wichtiger zu überlegen, wie man pro Jahr 60000 Kunden auf der Welt nachhaltig binden kann, als zwei, drei Jahre lang mehr Uhren eines bestimmten Segments absetzen zu können, die man gar nicht hat.

Wenn man genug Old Money als Kunden hat, kann man die Blinger gerne auch mal dem Mitbewerber gönnen. ;) Ist für heutige Zeiten eine anachronistische Weltsicht, aber für mich nicht unsympathisch.

Edit: Solche Leute meine ich mit Old Money. Kann also auch cool sein. ;)
Also so nach dem Motto: die 60.000 Uhren die wir bauen können, werden wir so oder so los. Da bauen wir lieber mehr Uhren aus Edelmetall, die eine deutlich höhere Marge haben. Die Nautilus wollte eh nur der Pöbel haben... :D

Mal sehen ob das aufgeht. Die Frage ist ob der Hype und die Nachfrage dauerhaft so hoch sind oder ob es in der Branche auch Mal wieder ne richtige Krise geben könnte und was dann passiert. Im Moment kann man sich das sicher leisten.
 
Also so nach dem Motto: die 60.000 Uhren die wir bauen können, werden wir so oder so los. Da bauen wir lieber mehr Uhren aus Edelmetall, die eine deutlich höhere Marge haben. Die Nautilus wollte eh nur der Pöbel haben... :D

Mal sehen ob das aufgeht. Die Frage ist ob der Hype und die Nachfrage dauerhaft so hoch sind oder ob es in der Branche auch Mal wieder ne richtige Krise geben könnte und was dann passiert. Im Moment kann man sich das sicher leisten.

Keine Sorge, es ist mehr als genug Geld vorhanden. Die Frage ist einzig, wofür die Leute bereit sind, es auszugeben. Differenzierung, sich aus der Masse derer, die bereits vieles besitzen, hervorzuheben, ist dabei ein wesentliches Verkaufsargument.

Keiner will zur grauen Masse gehören. Jeder will, auf seine Art, etwas Besonderes sein.

In dieser Kombination ist der Absatz von 60.000 Uhren im Jahr nicht wirklich das Problem ;-)
 
Keine Sorge, es ist mehr als genug Geld vorhanden. Die Frage ist einzig, wofür die Leute bereit sind, es auszugeben. Differenzierung, sich aus der Masse derer, die bereits vieles besitzen, hervorzuheben, ist dabei ein wesentliches Verkaufsargument.

Keiner will zur grauen Masse gehören. Jeder will, auf seine Art, etwas Besonderes sein.

In dieser Kombination ist der Absatz von 60.000 Uhren im Jahr nicht wirklich das Problem ;-)
Ist ja nicht so, als hätte es solche Zeiten nicht schon gegeben, in denen selbst der heutige Bestseller Nautilus im Schaufenster zum Listenpreis rumlag. So gut wie kein Geschäftsmodell der Welt bleibt über Jahrzehnte ein Selbstläufer. Schon gar nicht im Luxussegment.
 
Ist ja nicht so, als hätte es solche Zeiten nicht schon gegeben, in denen selbst der heutige Bestseller Nautilus im Schaufenster zum Listenpreis rumlag. So gut wie kein Geschäftsmodell der Welt bleibt über Jahrzehnte ein Selbstläufer. Schon gar nicht im Luxussegment.
Irgendwann ist das auch durch. Aber es hat in den letzten beiden Dekaden eine in absoluten Zahlen so massive Erweiterung der Zielgruppe in aufstrebenden oder auch nur oligarchischen Märkten gegeben, dass dieses mechanische Luxusuhrensegment noch einige Zeit auf dieser Welle balancieren kann. Ich hab‘ schon so oft in den letzten Jahren gedacht, nee, damit kommen die nicht durch, das ist zu unverschämt. Ging aber, einfach nur durch den gigantischen Hebel des Bevölkerungswachstums in Asien bei gleichzeitiger Steigerung der Kaufkraft.

Was man braucht, ist gute Markenpflege. Man muss den Nimbus des Begehrenswerten in der Zielgruppe kultivieren. Ich glaube, das ist in Summe wichtiger als die konkrete Uhr.
 
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