Casual Suit

Lawrence1935

New Member
Guten Tag liebe Mitforisten,

ich habe mich heute hier angemeldet, da ich mir Rat erhoffe.
In den letzten zwölf Jahren war ich beruflich in einer Position unterwegs, in der ich die Business Anzüge von SuitSupply trug.
Jetzt habe ich mich beruflich umorientiert. Um es mal so zu sagen, die Kollegen laufen hier in T-Shirt, Jeans oder kurzen Hosen rum. Das ist nun nicht mein Kleidungsstil. Zugleich wäre ein Anzug von SuitSupply hier zu viel des Guten und auch eine Verschwendung.
Ich würde daher gerne etwas tragen, was im Englischen als Casual Suit bezeichnet wird.
Ein modisches Vorbild habe ich hierzu auch und zwar den Kleidungsstil von Simon Baker in der Serie The Mentalist. Das wäre vom Stil her genau das, wonach ich suche: https://de.web.img3.acsta.net/r_1280_720/medias/nmedia/18/77/53/84/20523196.jpg

Ich denke, ein Anzug aus Leinen wäre für diesen legeren Look ideal. Auch weil ich diesen Anzug gerne "abtragen" will, soll heißen, ich mag ich mal damit auf die Wiese setzen oder eben auf Arbeit mit anpacken ohne groß Rücksicht auf den Anzug nehmen zu müssen, wie ich es im Falle von Schurwolle tun würde.
Derzeit bietet SuitSupply einen Leinenanzug im Bereich von 300+€ an. Ich weiß nicht, ob der Anzug für meine Bedürfnisse nicht dann doch zu "fein" ist. Ich bin im Internet noch auf diesen Anzug gestoßen: https://www.dobell.de/dobell-leinen-anzug-marineblau
Hier gefällt mir zudem, dass er ein Dreiteiler ist und zumindest auf den Bilder hübsch aussieht und zugleich casual ist.
Um nun aber nicht überstürzt zu handeln und am Ende Lehrgeld zu zahlen, wollte ich zunächst euren Rat einholen.
 
Probiers einfach aus - es ist auch die Einstellung zum Anzug und wie du ihn trägst.

Die einfachste Regel um einen Anzug informeller erscheinen zu lassen: Gröbere Stoffe, mehr Textur. Leinen ist da glaube ich schon ein guter Weg - jedoch kann Navy vielleicht auch etwas formell wirken für das ungeübte Auge.

Ebenfalls interessant sind natürlich Kombinationen. Ich brauche da garnicht anfangen Beispiele aufzuzählen, weil es endlos viele gibt. Das ist meiner Meinung nach auch das spannenste Feld der sartorialen Welt. Einfach die schönen Sachen die es gibt kombinieren. Navy worsted wool ist nicht der Gipfel der Menswear-Welt.
 
Ich würde daher gerne etwas tragen, was im Englischen als Casual Suit bezeichnet wird.
Ein modisches Vorbild habe ich hierzu auch und zwar den Kleidungsstil von Simon Baker in der Serie The Mentalist. Das wäre vom Stil her genau das, wonach ich suche: https://de.web.img3.acsta.net/r_1280_720/medias/nmedia/18/77/53/84/20523196.jpg
Das empfinde ich als schlechteste Form, ein ohne Krawatte getragener, formeller Dreiteiler macht überhaupt keinen legeren, sondern einen inkohärenten Eindruck.

Ich glaube, in unserem Was-trage-ich-heute-Thread ist regelmäßig eine gute Auswahl ansprechend kombinierter informellerer Anzüge zu sehen.

Ich denke, ein Anzug aus Leinen wäre für diesen legeren Look ideal.
Ist es. Aber Leinen ist nur im Sommer tragbar wie auch der ebenfalls geeignete Tweed nur im Winter. Im Grunde sind einfarbige Kammgarnwollanzüge, die nicht navy-blue oder grau sind, ein guter Einstieg. Alle Farben sind vielleicht nicht immer ohne Aufsehen tragbar ;), aber mittelblau, dunkelgrün, beige, braun sind je nach eigenen Teint durchaus bedenkenswerte Optionen. Dann sind da gemusterte Anzüge, Glenchecks und andere Karos, die den Anzug informeller machen.

Kombinationen sind natürlich eine gute Alternative, aber viele kommen dann auch nicht über das marineblaue Sakko mit grauer oder beiger Hose hinweg und das kann dann, zumindest mit Krawatte getragen, auch formeller rüberkommen als viele echte Casual Suits.

Es gibt auch Stimmen, die meinen, es gäbe gar keine Suits mehr die casual sind, weil Anzüge heutzutage mangels tieferen Verständnisses für die Kleidungsform in bestimmten Teilen der Bevölkerung nicht mehr leger sein können. Wenn es einem nur darum geht, sich an einen kleinsten gemeinsamen Kleidungsnenner anzupassen, um in einer Umgebung, die die Feinheiten sartorialer Kleidung nicht mehr kennt, nicht anzuecken (und sei es auch nur so lange, bis sich alle anderen daran ohnehin gewöhnt hätten), ist da schon etwas dran. Für alle anderen, die den eigenen Spaß mit dieser Kleidungsform und den souveränen Umgang damit ihrem Umfeld auch vermitteln können, sind informellere Anzüge erst die richtige Kür in der Garderobe. Grau und dunkelblau waren halt auch nie die Königsklasse an Abwechslungsreichtum.
 
Im Winter: Tweed- oder Flanell-Jackett kombiniert mit Jeans oder Chino

Im Sommer: Leinen-, Leinenmischung- oder Hopsack-Jackett kombiniert mit Chino

Voila!
 
Grundsätzlich gilt, das zu tragen, worin man sich selbst wohl fühlt.

Ich lese aber aus der Fragestellung heraus, dass ein Mittelweg zwischen den Typen in T-Shirt und Shorts und dem in der Vergangenheit geschätzten Business Anzügen gesucht wird.

In diesem Umfeld den Anzug, insbesondere als Dreiteiler konsequent weiterhin zu tragen, ist ein Statement und erfordert Standing. Man wird immer der sein, der anders aussieht. Das kann durchaus auch zu einem Markenzeichen werden. Muss man entscheiden, ob man das will.

Angepasster ist eine Kombination aus Sakko und Hose. Vorteil ist, dass sich der Formalitätsgrad variieren lässt.

Ich persönlich mag es Statements zu setzen. Vor der Coronazeit hatten wir mal den Formal Friday als Antwort auf die zunehmend lockere Kleiderordnung eingeführt.
 
Probiers einfach aus - es ist auch die Einstellung zum Anzug und wie du ihn trägst.

Wenn es einem nur darum geht, sich an einen kleinsten gemeinsamen Kleidungsnenner anzupassen, um in einer Umgebung, die die Feinheiten sartorialer Kleidung nicht mehr kennt, nicht anzuecken (und sei es auch nur so lange, bis sich alle anderen daran ohnehin gewöhnt hätten), ist da schon etwas dran. Für alle anderen, die den eigenen Spaß mit dieser Kleidungsform und den souveränen Umgang damit ihrem Umfeld auch vermitteln können, sind informellere Anzüge erst die richtige Kür in der Garderobe. Grau und dunkelblau waren halt auch nie die Königsklasse an Abwechslungsreichtum.

Ich persönlich mag es Statements zu setzen. Vor der Coronazeit hatten wir mal den Formal Friday als Antwort auf die zunehmend lockere Kleiderordnung eingeführt.
Guten Abend und danke für die Rückmeldungen, es geht mir nicht darum, bloß nicht anzuecken oder mich halbwegs auf der neuen Arbeitsstelle optisch zu integrieren, sondern meine eigene innere Einstellung hat sich geändert. Ich kann weiterhin nichts mit T-Shirts und Jeans anfangen, zugleich muss es nicht ein Business-Anzug sein. Ich suche einen Mittelweg, der meine innere Haltung widerspiegelt. Der legere Kleidungsstil des oben aufgeführten Schauspielers spiegelt gut wieder was ich anstreben. Ja, er trägt einen dreiteiligen Anzug, aber zugleich ist dieser kein Business-Anzug.

Als ich mit dem Tragen von Anzügen vor mehr als 16 Jahren anfing, machte ich natürlich all die Fehler, die man so machen kann: Polyester-Anzüge, schlechte Schnitte usw., aber man lernt dazu und schließlich war ich bei Suitsupply gut aufgehoben.
Jetzt betrete ich wieder Neuland und möchte nicht neue Fehler machen. Daher würde ich gern eure Meinung zu dem Dobell-Anzug wissen.

Danke auch für die Tipps mit dem Kombinieren. Das handhabe ich bereits bei Sakkos und Chinos, aber ich würde gern einen Casual Suit haben, wo ich mir bzgl. Kombinieren gerade keine Gedanken machen muss.
 
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