Bundespräsident

Jaja, die gute Erica.
Übrigens, das Buch der Etikette, von Karlheinz Gaudenz, bei dem sie Koautorin war, steht bei mir Schrank.

LG
Matz
 
Jaja, die gute Erica.
Übrigens, das Buch der Etikette, von Karlheinz Gaudenz, bei dem sie Koautorin war, steht bei mir Schrank.

LG
Matz
Ach ja, das stand bei meinen Eltern bzw. da steht es immer noch. Ich erinnere mich noch an die Regel "nur einmal gemustert". Sinngemäß "Auch das noch so dezent gemusterte Hemd erfordert zwingend einen uni Anzug und uni Krawatte." Hat mein Vater schon nicht gemacht, wenn Pappritz den WTIH-Thread durchsehen würde, würde sie schon multiple Herzinfarkte kriegen, von einer Pitti-Fotogalerie mal abgesehen. Wer hätte gedacht, dass man mit klassischer Herrenbekleidung auch Punk sein kann.
 
Was ist jetzt, abgesehen von der grauenhaften Passform, das Problem?

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@Matz: lohnt sich das


Bin zwar nicht Matz, aber trotzdem: Aus heutiger Sicht skurille Unterhaltung, aber praktisch nicht mehr brauchbar. Wenn man in Verlegenheit kommt, entscheiden zu müssen, ob man den Papst oder die Queen zuerst begrüßt, hat es noch einen Nutzen, spätstens beim Abgeben von Visitenkarten mit umgeknicktem rechten Rand, wird aber heute keiner mehr verstehen, was das soll.
 
Naja, langsam... :)

Ich hab das Buch vor seeeehr langer gelesen, so dass ich nur aus schwacher Erinnerung etwas dazu sagen kann.

So meine ich, dass im Buch zum Beispiel empfohlen wurde, um welche Uhrzeit am Sonntag Besuch erscheinen kann bzw. darf, (zwischen 11 und 13 Uhr). Achtung, das gilt sowohl aktiv als auch passiv. :)

Dass man sich beim Gastgeber noch einmal am nächsten Tag bedankt. So handhabe ich es.

Dass man Blumen vor der Übergabe an die Hausherrin, aus dem Papier befreit, dieses dezent in eigener Hosentage, etc. verschwinden lässt.

Es wird auch erläutert, wer wo an der Tafel oder im Auto sitzt.

Was ist pünktlich, bzw. wie viel später kann ich eintreffen? Ab wann sollte man eine Feier verlassen, sprich, wie lange soll ich bleiben; gehe nie als Erster, etc. pp.

Man kann die Kleidungsvorschriften u. U. ausklammern, aber der Rest ist mMn auch sehr wichtig zu wissen.

Zur Frage lohnt das.
Es ist auf jeden Fall hochinteressant, wenn auch aus heutiger Sicht sehr antiquiert, aber recht gut geschrieben. Man wird nicht dümmer.
Also, wer es hat, sollte den einen oder anderen Blick (nochmal) hineinwerfen ...

... das mach ich heute auch noch mal. ;)

LG
Matz
 
Matz hat mit diesen Punkten natürlich recht, aber das findet man in moderneren Büchern kompakter, wenn man es wissen will.

Pappritz ist aus einer Zeit, wo es noch nicht selbstverständlich war, einen "Fernsprecher" zu haben und Regeln der 50er Kahre zu der Frage, wann man wo anrufen kann und wie man sich meldet, sich im Handyzeitalter mit Anruferkennung doch etwas überlebt haben.

Da steckt natürlich eine Essenz dein, die auch heute noch gilt, aber ein wirklich zeitloses Buch dazu ist und bleibt das wesentlich ältere "Über den Umgang mit Menschen" von Knigge, dem es wichtig war, andere respektvoll zu behandeln und sich nicht in Details verloren hat wie Frau Pappritz es tut. Ich habe ein noch älteres Benimmbuch aus den 20ern, wo geraten wurde, das Butterbrotpapier im Zug dezent durchs Fenster zu entsorgen. Das war schon bei Frau Pappritz nicht mehr sozialadäquat und heute müsste man schon die Scheibe dafür einschlagen. Quintessenz ist aber: Wie belästige ich niemanden, wenn ich in einem öffentlichen Verkehrsmittel etwas esse. In der Regel kommt man hier übrigens mit goldener Regel und kategorischem Imperativ schon sehr weit und die Antwort des Jahres 1920 unterscheidet sich von der des Jahres 1957 und erst recht von 2017.

Deswegen: Wer eine "Benimmfibel" sucht, sollte es meiden. Da gibt es modernere Werke. Für denjenigen, der eine kleine Zeitreise in die 50er unternehmen will, ist es ein genialer Einblick in die Gesellschaft dieser Zeit.
 
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