Braune Schuhe mit Jeans und schwarzen Sakko?

ich hab das Gefühl, dass hier ein paar User einfach Abscheulichkeiten (wie Olymp, Eterna, schwarze Kreidestreifen-Odd-Jakets etc) um jeden Preis verteidigen müssen.
Und ich streite halt gern im Internet.
 
Die meisten hier im Forum registrierten Benutzer werden wohl (und das zu Recht) die Meinung vertreten, dass schwarzes Sakko + Jeans und dann auch noch mit braunen Schuhen völlig bescheuert aussieht - natürlich mag es Leute geben, die das toll finden (Eigen- und Fremdwahrnehmung wird ja von Alex zurecht angeführt), (...), allerdings hat das Alles dann immer noch nichts mit vernünftiger, durchdachter Herrengarderobe zu tun.

(...)
Mittlerweile dürften nicht nur er und ich etwas genervt sein von der ewigen Diskussion, warum schwarze Sakkos in diesem Forum (wie gesagt zu Recht) nicht beliebt sind. Das hat mit dogmatisch überhaupt nichts zu tun. Es wurde hinreichend in gefühlt abertausenden Threads erläutert, warum schwarz eine in den meisten Fällen unpassende Farbe ist. (...)

Interessant ist aber doch, dass Sie sich darüber wundern, warum sich eine solche "Diskussion" immer im Kreise dreht, aber zugleich nicht wirklich dazu beitragen, dieselbe mittels valider Argumente zu beenden. Das fällt mir als grundsätzlich stillem Mitleser doch schon eine ganze Weile auf: Auf der einen Seite die "Neulinge", die aufgrund fehlender Erfahrung mit "klassischer" Herrenmode nicht einsehen, warum denn nun das überall zu sehende schwarz als im Alltag nicht tragbar gesehen wird, auf der anderen Seite die schon etwas länger aktiven User, für die diese Frage nicht einmal diskutabel erscheint.

Würde es da nicht helfen, sich einfach einmal die Frage nach dem "Warum?" zu stellen? Ich selbst nehme an, dass die meisten hier die Farbe schwarz deshalb nicht als alltagstauglich ansehen, weil sie diese Farbe mit formellen Anlässen verbinden: Beerdigung, Abendveranstaltung, etc. Ist aber die bloße Konvention das einzige Argument, dann kann ich durchaus nachvollziehen, wieso einige User hier auf die Tragbarkeit der Farbe auch im Alltag beharren. Schöner wäre aber doch eine Begründung wie die, die auch in einigen Schuh-Threads zu lesen war: Braune Schuhe sähen abends (bei ungünstigen Lichtverhältnissen) recht schmutzig/dreckig aus, während der polierte schwarze Schuh dort gerade das Gegenteil bewirke. Nun kann man sich durchaus fragen, ob diese Begründung auch für Oberkleidung gilt (die Frage will ich nicht beantworten, aber vielleicht könnten sich ja die werten Herren hier damit auseinandersetzen, statt Grabenkriege zu führen?).

Kurz: Wer eine Farbe nicht akzeptiert, nur weil sie eben traditionell in bestimmten Situationen nicht getragen wird, sollte dies als seine Meinung doch kenntlich machen. Wer weiter geht und hinter dieser Konvention auch noch einen tieferen Sinn erkennt, sollte dies ebenso handhaben. Vielleicht entspannt sich ja dann eine fruchtbarere Diskussion als die aktuelle.

Und zuletzt: Dogmatik ist doch nichts per se schlechtes. Nur wenn das dahinterstehende Dogma nicht hinterfragt - oder gar erkannt! - wird, dann wird es gefährlich.

P.s.: Ich selbst trage ab und an schwarze Polo T-Shirts oder Pullover, weil ich meine, dass es ganz gut zu meinen schwarzen Haaren und dem eher dunklen Teint passt. Schwarze Anzüge habe ich keine, nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil ich in meiner beruflichen Situation keine festgefahrenen Konventionen brechen möchte, da bin ich ganz ehrlich.
 
...überall zu sehende schwarz als im Alltag nicht tragbar gesehen wird...

Diese Anzüge sind ja gerade wegen der Ubiquität durchaus tragbar (als Uniform; man fällt nicht "negativ" :rolleyes: auf), sehen nur trotzdem nicht unbedingt schön aus bzw. andere Farben sehen vielleicht schöner aus bzw. würden besser passen, etc..

... Ich selbst trage ab und an schwarze Polo T-Shirts oder Pullover, weil ich meine, dass es ganz gut zu meinen schwarzen Haaren und dem eher dunklen Teint passt. ...

Genau hier liegt das Problem, denn jetzt kommen gleich die "Pavel Moschis" wieder und erklären, ohne die Person zu kennen, dies sei lediglich ein Irrtum der Selbstwahrnehmung. ;)
 
Interessant ist aber doch, dass Sie sich darüber wundern, warum sich eine solche "Diskussion" immer im Kreise dreht, aber zugleich nicht wirklich dazu beitragen, dieselbe mittels valider Argumente zu beenden. Das fällt mir als grundsätzlich stillem Mitleser doch schon eine ganze Weile auf: Auf der einen Seite die "Neulinge", die aufgrund fehlender Erfahrung mit "klassischer" Herrenmode nicht einsehen, warum denn nun das überall zu sehende schwarz als im Alltag nicht tragbar gesehen wird, auf der anderen Seite die schon etwas länger aktiven User, für die diese Frage nicht einmal diskutabel erscheint.

Würde es da nicht helfen, sich einfach einmal die Frage nach dem "Warum?" zu stellen? Ich selbst nehme an, dass die meisten hier die Farbe schwarz deshalb nicht als alltagstauglich ansehen, weil sie diese Farbe mit formellen Anlässen verbinden: Beerdigung, Abendveranstaltung, etc. Ist aber die bloße Konvention das einzige Argument, dann kann ich durchaus nachvollziehen, wieso einige User hier auf die Tragbarkeit der Farbe auch im Alltag beharren. Schöner wäre aber doch eine Begründung wie die, die auch in einigen Schuh-Threads zu lesen war: Braune Schuhe sähen abends (bei ungünstigen Lichtverhältnissen) recht schmutzig/dreckig aus, während der polierte schwarze Schuh dort gerade das Gegenteil bewirke. Nun kann man sich durchaus fragen, ob diese Begründung auch für Oberkleidung gilt (die Frage will ich nicht beantworten, aber vielleicht könnten sich ja die werten Herren hier damit auseinandersetzen, statt Grabenkriege zu führen?).

Kurz: Wer eine Farbe nicht akzeptiert, nur weil sie eben traditionell in bestimmten Situationen nicht getragen wird, sollte dies als seine Meinung doch kenntlich machen. Wer weiter geht und hinter dieser Konvention auch noch einen tieferen Sinn erkennt, sollte dies ebenso handhaben. Vielleicht entspannt sich ja dann eine fruchtbarere Diskussion als die aktuelle.

Und zuletzt: Dogmatik ist doch nichts per se schlechtes. Nur wenn das dahinterstehende Dogma nicht hinterfragt - oder gar erkannt! - wird, dann wird es gefährlich.

P.s.: Ich selbst trage ab und an schwarze Polo T-Shirts oder Pullover, weil ich meine, dass es ganz gut zu meinen schwarzen Haaren und dem eher dunklen Teint passt. Schwarze Anzüge habe ich keine, nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil ich in meiner beruflichen Situation keine festgefahrenen Konventionen brechen möchte, da bin ich ganz ehrlich.

Suche mal bitte nach "Schwarzer Anzug" im Forum, da wirst du mindestens 10 mal sehr gut begründet findet, wieso man diese meiden sollte!
 
Ist aber die bloße Konvention das einzige Argument, dann kann ich durchaus nachvollziehen, wieso einige User hier auf die Tragbarkeit der Farbe auch im Alltag beharren

Wenn sich gewissen Personen erdreisten, anderen Menschen jegliche Form von Stil abzusprechen, weil sie bestimmte Marken (!) kaufen, kann man nicht wirklich erwarten, Argumente auf höherem Niveau zu hören, geschweige denn die Fähigkeit, Dogmatik zu bewerten und zu hinterfragen.
 
Wenn sich gewissen Personen erdreisten, anderen Menschen jegliche Form von Stil abzusprechen, weil sie bestimmte Marken (!) kaufen, kann man nicht wirklich erwarten, Argumente auf höherem Niveau zu hören, geschweige denn die Fähigkeit, Dogmatik zu bewerten und zu hinterfragen.

geht nicht darum, solche Marken (!) zu kaufen, sondern diese hier dann um jeden Preis gegen die ach-so-böse "Gruppenmeinung" verteidigen zu müssen.
Adolesco hat schon recht mit seiner Analogie (schlaues Wort!): Chinaböller im Uhrenforum, Tschibokaffee im Baristaforum etc.
 
Danke, paisley, da sind in der Tat einige Ansätze enthalten. Gerade hinsichtlich der Eigenschaften "kombinierbar, harmonisch, wandlungsfähig, natürlich" fände ich weitere Ausführungen doch sehr interessant.

Wonach richtet sich etwa die Natürlichkeit? Rein begrifflich nach dem Auftauchen der Farbe in der Natur? Dann müsste man in der Tat sagen, dass schwarz doch recht außergewöhnlich ist. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir "schwarz" als nur zu besonderen Anlässen passend empfinden: Weil wir es auch in der Natur nur so selten sehen. Und vielleicht empfinden wir die Farbe deshalb auch bei Menschen afrikanischer (schwarze Haut) oder asiatischer Abstammung (schwarze Haare) als passender als beim deutschen "Albino-Look" (ein sehr netter Begriff, danach müsste die Albino-Augenfarbe blassrosa/rot zum klassisch kreidebleichen Durchschnittsdeutschen doch hervorragend passen und wird doch oft mit dem südländischen Proll assoziiert :D !).

Was die Wandlungsfähigkeit angeht, bin ich ein wenig skeptisch. Schwarz bleibt schwarz, das ist klar. Aber auch blau bleibt blau und braun bleibt braun, oder etwa nicht? Oder geht es Ihnen mehr um die Kombinierbarkeit mit anderen Farben?

Fragen über Fragen, aber doch sicherlich hinreichend interessanter Diskussionsstoff für viele weitere Seiten ;).
 
Oder geht es Ihnen mehr um die Kombinierbarkeit mit anderen Farben?

Den meisten geht es wohl darum, dass sie gelesen haben, schwarz trägt man einfach nicht, schon gar nicht in England. Grund genug, dieses Dogma auch gegen transalpine Ansichten zu verteidigen. Schon klar, dass ein schwarzer Anzug beim kreidebleichen Nordmensch suboptimal aussieht und deswegen vermieden wird, wer sich jedoch mal in den Süden vorwagt wird viele Menschen in sehr dunklen/schwarzen Anzügen, Sakkos etc sehen, die darin einfach gut aussehen. Ach da war sie wieder - jetzt aber die Fremdwahrnehmung :D
 
Suche mal bitte nach "Schwarzer Anzug" im Forum, da wirst du mindestens 10 mal sehr gut begründet findet, wieso man diese meiden sollte!

Nachdem ich das getan habe, stelle ich fest, dass auch in den anderen Threads immer dieselben Schlagworte fallen: Unüblich, formell, fehlende Kombinierbarkeit, zu starker Kontrast. Eine "sehr gute" Begründung kann ich darin aber nicht erkennen, allenfalls - die auch von Paisley gerade noch einmal aufgeführten - Begründungsansätze. Falls ich die maßgeblichen Beiträge übersehen habe, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis.
 
Jedoch hält man sich dann einfach raus und meldet sich nicht abertausend zu einem Thema welches einen schon nervt, wenn andere dieses gerne thematisieren wollen. Einfach das Thema unbeachtet lassen, entsprechende Menge an Kommentaren wird sich einpendeln und das Wort Toleranz sich einfach mal zu Herzen nehmen. [...]
Eine andere Möglichkeit wäre, dass häufiger die Forensuche benutzt wird. Und wenn man dann dennoch meint, man müsse ein neues Thema zum schwarzen Sakko (soll hier nur als Beispiel dienen, gibt ja noch andere ewige Themen) aufmachen, dann bekommt man hier eben das entsprechende Feedback. Es gibt auch noch genügend Nutzer, die immer wieder argumentativ belegen, warum das schwarze Sakko ungeeignet ist - ich sehe jetzt keinen Grund, warum sich jemand aus solchen Threads raushalten sollte, nur weil er anderer Meinung ist. Das führt auch nicht zu einer guten Diskussionskultur. Und die entsprechende Menge an Kommentaren kann sich ja nur einpendeln, wenn nicht alle über ein Reizthema hinweglesen.
Selbstverständlich tolerieren es letztendlich alle hier, wenn jemand ein schwarzes Sakko trägt, wir können es ja auch nicht ändern. Aber wer hier die Meinung vertritt, dass schwarze Sakkos wirklich klasse wären und trotz (natürlich nicht ausschließlich, aber genügend) konstruktiver Kritik letztendlich nicht von seinem Standpunkt abweicht*, sondern die Diskussion mit "Mir steht das aber, ätschibätschi!" beendet, wird immer wieder Kontra bekommen. Zumal man sich dann als Poster veräppelt vorkommt, wenn in einem Stilforum nach der Meinung zu einer Kombination mit schwarzem Sakko gefragt wird, von diesem abgeraten wird und dann aber die Argumente nicht angenommen werden. Ist natürlich auch nicht immer so. Kommt aber vor.

*Meine ich nicht im Sinne von "Ab dann eine andere Meinung vertreten", sondern im Sinne von "Wenn so viele Leute mich darauf hinweisen, könnte ich mir ja vielleicht mal überlegen, ob vielleicht was dran ist und mal eine andere Kombination versuchen." Mir fiel nur kein anderes Wort ein.
 
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