Hier wurde von "Meinungen" gesprochen. Kleidung hat nichts mit "Meinung" zu tun, sondern ist eine Frage des "Geschmacks". Wir haben in Deutschland aus guten Gründen eine Meinungsfreiheit. Gleichzeitig gilt aber der gute alte Spruch: "Über Geschmack kann man streiten." Also streiten wir! Ein jeder darf seine Meinung haben, aber schlechter Geschmack verdient Widerstand.
Wieso jeder seine Meinung haben darf, aber beim Geschmack eine vermeintliche objektive Instanz existiert, entzieht sich allerdings meiner Erkenntnis.
Ob etwas geschmackvoll ist, oder nicht, ist auch immer eine subjektive Sache, dies liegt daran, dass die Sinne des Menschen dafür immanent sind, insbesondere der Sehsinn für sartoriale Themen. Weiter werden diese gesehenen Signale in jedem einzelnen Gehirn verarbeitet und entsprechend dem Zustand des Gehirns halt mit Emotionen und Assoziationen in Zusammenhang gebracht und etwas als geschmackvoll oder eben nicht betrachtet. Dies ist in individueller Vorgang.
Es mag sein, dass gewisse Kombinationen und Farben bei der Mehrheit von Leuten ankommt, aber nur aufgrund der Quanität lässt sich daraus kein objektives Merkmal ableiten, es ist und bleibt ein subjektives empfinden.
Geschmack gibt es ohne subjekt nicht und deswegen ist es letztendlich dazu verdammt, subjektiv zu bleiben.
Wenn man nun für sich entscheidet: schwarz ist nicht geschmackvoll.
Dann ist dies absolut in Ordnung und eine subjektive Meinung.
Wenn man aber jemanden anderen als nicht geschmackvoll bezeichnet, so urteilt man mit seinen eigenen Werten, ein Wesen, welches unter Umständen eben andere Werte verinnerlicht.
Um Sinn zu ergeben und vor allem praktisch zu sein, kann Ich eine fremde Sprache nicht mit der deutschen Grammatik bewerten. Dies wäre nutzlos.
Man müsste sich also in das Wertesystem der betroffenen Person hineinversetzen und den Geschmack evaluieren.
Eine Konsequenz daraus ist, dass Geschmack sich daran festmachen könnte, dass die Zusammenstellung der Kleidung ein bewusster Entscheid war und nicht einfach nur zusammengewürfelt unabhängig davon, ob es einem gefällt oder nicht (Oder eben der betroffenen Person).
Ob dies letztendlich dann einem selbst gefällt ist eine andere Sache, der anderen Person aber geschmacklosigkeit zu unterstellen ist ignorant und authoritär.
Da Ignoranz aber jeden Menschen betrifft, ist dann die Streitfrage welche Ignoranz man akzeptieren möchte und auch tut und auch im Stilforum gibt es gewisse ignoranten Ansichten zu diversen Kombinationen, welche akzeptiert sind, andere widerum nicht.
Ich stelle so dann folgende These auf: Umso mehr ein Kleidungsgewonheit sich von der klassischen Herrenmode im Stilforum entfernt, umso weniger Leute werden Einspruch erheben.
Da der schwarze Anzug näher an der klassischen Herrenmode ist, als Schlabberhosen gibt es auch hier eher Leute die für den schwarzen Anzug plädieren, als für Schlabberhosen.
Aber wer seine Meinung als absolut betrachten möchte, der darf das gerne tun, der sollte aber nicht versuchen pseudoobjektive Argumente anzubringen, sondern zu seiner Ignoranz stehen!