Das mit dem "Nichtbewegen können" bei der kleineren (und damit richtigen Größe) nehme ich nicht ab. Viele Männer sind gut sitzende Anzüge nicht gewohnt, und denken, sie müßten sich genauso anfühlen, wie der Schlabberpulli daheim.
Der Anzug ist:
Zu breit an den Schultern,
Insgesamt zu weit
Jackett zu lang
Ärmel zu lang
Hose zu lang.
Der Anzug ist nicht nur eine, sondern zwei Größen zu groß, das was du als "Zu eng" empfindest, ist einfach nur ungewohnt, dieses Gefühl verschwindet aber nach ein paar Tagen.
Den Anzug ändern zu wollen wird ihn auch nicht mehr passend machen: Einfach umtauschen, und einen in der richtigen Größe holen.
@fritzl
Ich hatte mal eine etwas *hüstel* kräftigere Phase.Also sowohl überlebenstechnisch als auch muskeltechnisch.
@Shop
Ich habe heute ein Hemd von Einhorn an, dass genau so sitzt, wie es "gefordert" wird. Ich werd wohl alle Hemden anpassen müssen.
Ja, keine Frage. Aber es muss sitzen, nicht notwendigerweise eng sein, das ist noch ein Unterschied, der bei heutigem Slim-Fit-Wahn gerne vergessen wird. Ich trage bei vorhandenem leichten Bauchansatz auch i.d.R. einen Drop 7, taillieren kann und sollte man also auch bei nicht gertenschlanker Statur. Aber das sollte man dem Einzelfall anpassen.Man muß doch nur in die Straßen anderer Länder schauen, wie dort die Anzüge der arbeitenden Bevölkerung sitzt, und wie bei uns.
Jein. Bei verhältnismäßig langem Torso kann man aber diese Regel nicht mehr uneingeschränkt nutzen. Das Jackett kann minimal kürzer sein, aber wirklich nur minimal. Die Regel, dass das Gesäß bedeckt sein muss, finde ich gerade bei stämmigeren Figuren wichtiger. Zur Armlänge passt die Jackettlänge auf jeden Fall.Ebenso iostz das Sakko nach konservativsten Kriterien zu groß Das Sakko soll klassich die Hälfte des Körpers abdecken, und nicht bis zu den Kniekehlen reichen.
Lieber Oldbenz, lieber meister 1234,
wie andere Kommentatoren bereits bemerkt haben, ist dieser Totalverriß nicht nur wenig hilfreich, da sich meister1234 ja nach sinnvollen Änderungen erkundigt, sondern auch meines Erachtens in mehreren Aspekten insofern schlicht falsch, als einige Ihrer Beobachtungen eher Ihre modischen Vorlieben spiegeln als allgemein anerkannte Grundregeln - nicht jeder unter uns möchte - oder sollte - sich dem gegenwärtigen Nürnberger Würstchen-Ideal der Anzugmode anschließen.
Ich schließe mich Ihnen voll und ganz an in der Bemerkung, die Ärmel seien zu lang; das ist wohl unbestritten. Mir scheinen sie darüberhinaus auch recht weit, was ggf. in einem Arbeitsgang behoben werden könnte.
Was die Schulterweite angeht, so gehen die Geschmäcker bereits auseinander - gegenwärtig ist die natürliche, eher schmale Schulter de rigeur, das war (und ist in manchen Stilschulen) aber nicht immer so und muß auch nicht so sein. Auch für meinen Geschmack ist die Schulter etwas zu weit, wäre allerdings an diesem Anzug alles andere perfekt, würde ich die Schulterweite eher als persönlichen Geschmack denn als "Fehler" bewerten.
Die Jackett-Weite ist aus den Picasa-Bilder schwer zu beurteilen; auch hier gilt aber: Wir sind nicht alle mit einem Drop 7 gesegnet, und manche von uns bevorzugen außerdem einen etwas legereren Schnitt.
Die Jackett-Länge ist meines Erachtens tadellos, wenn man nicht Anhänger der Thom Browne-Schule ist.
Die Hosenlänge dürfte von ein paar cm weniger profitieren, allerdings würde ich angesichts des eher weiteren Schnittes auch nicht das Kürzen übertreiben.
Ich würde an meister1234s Stelle zunächst einmal die Ärmellänge und -weite angehen und vielleicht einen geschmackssicheren Änderungsschneider auch die Jackett-Weite einmal überprüfen lassen. Damit sollte der Anzug schon einen großen Teil seiner "Sackigkeit" verlieren und die Investition dürfte sich in Grenzen halten.
In Zukunft könnte dann MTM in der Tat eine sinnvolle Alternative sein.
Herzliche Grüße,
dE
auch hier gilt aber: Wir sind nicht alle mit einem Drop 7 gesegnet, und manche von uns bevorzugen außerdem einen etwas legereren Schnitt.
Lieber Oldbenz, lieber meister 1234,
sondern auch meines Erachtens in mehreren Aspekten insofern schlicht falsch, als einige Ihrer Beobachtungen eher Ihre modischen Vorlieben spiegeln als allgemein anerkannte Grundregeln - nicht jeder unter uns möchte - oder sollte - sich dem gegenwärtigen Nürnberger Würstchen-Ideal der Anzugmode anschließen.
dE
Nun, je nach Körperbau kann zwischen der optimalen Länge nach der einen Regel und der optimalen Länge nach der anderen schon ein ordentlicher Unterschied bestehen. Auch halte ich derartige althergebrachte Regeln nur soweit in Ehren, als sie meinen Blick auf den Sitz oder die Silhouette eines Kleidungsstück schärfen sollten. Im konkreten Fall halte ich, ausschließlich nach meinem persönlich Geschmack selbstverständlich, die Länge des Jacketts für angemessen.Ich denke "Gesäß bedeckt" widerspricht nicht der Regel der "Hälfte der Körpergröße."
Daß der Anzug zu groß ist, bestreitet wohl kaum jemand. Daß er pauschal "zwei Nummern zu groß" sei, bestreite hingegen zumindest ich.Wenn das Jackett zu weit, die Schulternähte nicht wirklich mit der Schulter abschließen, der Ärmel zu lang, der Jackettsaum länger sind, als nach der zitierten althergebrachten Regel, dann ist der Anzug schlicht zu groß.
Oder man kann alles als unrettbar verloren und MTM als einzigen Ausweg ansehen, was je nach persönlicher Situation des Fragestellers nicht notwendigerweise hilfreicher ist. Ich stimme mit Ihnen ja vollkommen überein, daß gekürzte Ärmel allein aus dem Anzug keine begeisternde Maßanfertigung machen, aber ein bescheidener Schritt auf dem richtigen Weg könnte hier mehr Erfolg zeitigen als ein "Wegschmeißen und neu kaufen!"Man kann alles irgendwie in Ordnung finden und schön reden. Doch hilft man dem Fragesteller nur wenig.
Es ist einfach Beobachtung, daß viele Männer hierzulande eher zu große Anzügen greifen, als umgekehrt.