Bücher, welche man gelesen haben sollte

fragen sich die Leute heutzutage, wozu man Historiker oder Germanisten eigentlich mit teuer Steuergeldern finanzieren muss, bzw. kann es sich die Politik leisten, die deutschen Universitäten abzuwracken ohne dass nennenswert öffentlicher Protest erfolgen würde

Vielleicht könnte sich Staat auch die teure medizinische Ausbildung sparen und den angehenden Ärzten das Buch Medizin für Anfänger (sach-comic!)
http://www.amazon.de/Medizin-Anfänger-sach-comic-rororo-sachbuch/dp/3499175495
oder was ähnliches in die Finger drücken und sie dann unter Anleitung von ukrainischen Aussiedlern mit Spitalerfahrung an den Beruf heranführen ....
 
Hätte ich nicht von Dir gedacht, dass Du Dich für Schönheitsthemen interessierst und in solchen Foren rumhängst. Da drängt sich natürlich sofort die allseits beliebte Frage auf: Ist das nicht irgendwie unmännlich?

Naja,
unter meinem Nickname Romanzenwirtin55 bin ich da schon die männlichste BeautyQueen mit meinen Tutorials zu "Augenbrauen-Styling mit dem Rasiermesser", "Jägerschnitzel-Gesichtsmaske" und "Pumps-Wasserglanzpolitur mit Knize Ten" (oder war das im goFeminin-Forum ?) -
egal, ich reiche die Frage weiter an den Topic-Eröffnerin...:p


Zum Thema:
Die genannten Sammelsurium-Bücher sind bestimmt nützlich als Grundlage für das heimisch-heitere Günter Jauch-Millionärspiel oder ähnliche Aufmerksamkeitsdefizit-Situationen ?

Wenn man hingegen wirklich lesender Neuling ist - jenseits der Schulliteratur und Buchgeschenken zum Geburtstag und Weihnachten - sind (Verlags-)Anthologien meiner Meinung nach gut geeignet.
 
wozu man Historiker oder Germanisten eigentlich mit teuer Steuergeldern finanzieren muss, bzw. kann es sich die Politik leisten, die deutschen Universitäten abzuwracken ohne dass nennenswert öffentlicher Protest erfolgen würde

Nene nur die nicht richtigen Wissenschaften (keine Statistik und "Laberzeug") können weg.

Und Doitsch ist doch schon lange gestorben und nix mehr wert... English FTW!
Letzte Historiker der nen Nobelpreis bekommen hat war doch Mommsen? Romane, hmm der senile Flakhelfer hat auch nur einen Mittleidsnobelpreis für sein Lebenswerk erhalten (wobei er fast einen verdient hätte für den besten Romananfang).
 
Hallo & Guten Abend,
ich halte generell wenig von abarbeiten von must-read Bücherlisten. Wobei hier schon einige gute Schmöker genannt wurden, Archipel Gulag etwa.
Ich persönlich bin zurzeit eher auf einen Trip moderner amerikanischer & britischer (sowie als Ösi auch gerne von österreichischen) Autoren.
Meine Empfehlungen derzeit: TC Boyle, v.a. Drop City;
"A long way down" oder "How to be good" von Nick Hornby
oder manchmal auch deftiger mit irvine welsh mit "Trainspotting" etwa^
aus AT: "Das Handwerk des Tötens" von Norbert Gstrein
"Aus dem Leben des Hödlmoser" von Reinhard P. Gruber

Ich weis das sind jetzt keine klassisch literarische Werke, aber bei einigen wirds ja in den nächsten 100ern Jahren mal was damit...
Lese auch immer wieder gerne klassisches, aber vor allem mit der Zeit der Romantik und Biedermeier kann ich nicht viel anfangen

Grüße
Wolfgang
 
Bin auch kein Freund solcher Kanone, will man aber tatseachlich ein paar Basics gelesen haben, sollte man, um auch ueber den Teichrand zu blicken und eine andere grosse westliche Kultur besser zu verstehen, das dortige Standardwerk per se, das hier kaum bekannt, 'Atlas shrugged' gelesen haben. Erstaunlicher Weise kennt das hier niemand, genauso wie niemand Napoleon Dynamite gesehen hat, beides DIE amerikanischen Standardwerke.
 
Atlas Shrugged

Nachdem das Werk viele Jahre vergriffen war und gebrauchte Ausgaben bis 300 € erzielten, wurde es jetzt im März in deutscher Sprache neu aufgelegt.

Der Streik für 39,90 €
 
Literatur-Kanones gibt es wohl zu Hauf. Was man aber gerade dem geisteswissenschaftlich/literarisch/philosophisch/religiös Interessierten nicht zu wenig empfehlen kann, ist die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften. Leider ist das heute im Bildungsbürgertum sehr vernachlässigt.
 
Bin auch kein Freund solcher Kanone, will man aber tatseachlich ein paar Basics gelesen haben, sollte man, um auch ueber den Teichrand zu blicken und eine andere grosse westliche Kultur besser zu verstehen, das dortige Standardwerk per se, das hier kaum bekannt, 'Atlas shrugged' gelesen haben. Erstaunlicher Weise kennt das hier niemand, genauso wie niemand Napoleon Dynamite gesehen hat, beides DIE amerikanischen Standardwerke.

Tut mir leid, aber da kann man nun wirklich nur als mediale Verzerrung bezeichnen, die allerding zeigt, wie effektiv die libertäre Medienmaschinerie inzwischen funktioniert. "Atlas Shrugged" ist sicherlich ein Standardwerk unter Ron Paul Wählern und Tea Party Aktivisten, aber bei denen handelt es sich um laute Minderheiten, nicht den amerikanischen Mainstream. Wobei die wachsende Popularität von Rand durchaus besorgniserregned ist, wenn man, wie ich persönlich das tue, die Realitätsnähe ihrer Schreibe knapp über L. Ron Hubbard ansiedelt (gut, wenn man nett sein will, kann man sagen, ihr Werk wurde von scientology-artigen Ideologen gekidnappt und sie hat es nicht ganz so gemeint).

Paul Krugmans (Nobelpreis für Ökonomie) Lieblingsbemerkung über Atlas Shrugged:
"There are two novels that can change a bookish fourteen-year old's life: The Lord of the Rings and Atlas Shrugged. One is a childish fantasy that often engenders a lifelong obsession with its unbelievable heroes, leading to an emotionally stunted, socially crippled adulthood, unable to deal with the real world. The other, of course, involves orcs." :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann das Buch moegen oder auch nicht und es ist sehr tendenzioes und extrem, das kann man feststellen. Ich habe es lediglich genannt, weil es immer noch relevant ist, nicht nur bei einer Minderheit. Wenn die Sueddeutsche schreibt, das Buch wurde allein 2009 500.000 mal verkauft und auf div. Leseumfragen dieses Buch als am meisten beeinflussend genannt wird, gar auch einmal auf Platz 2 hinter der Bibel, wuerde ich es schon als hochrelevant bezeichnen. Um bei der Anspielung zu bleiben, den Herr der Ringe kennt hier ja auch jeder, deswegen gehe ich ja aber auch nicht raus auf die Strasse und schreie:

Auf! Auf! ihr Reiter Théodens!
Zu grimmigen Taten: Feuer und Schlachten!
Speer wird zerschellen, Schild zersplittern,
Ein Schwert-Tag, ein Blut-Tag, noch ehe die Sonne steigt!
Reitet! Reitet nun! Reitet zur Vernichtung und zum Ende der Welt!
Tod! Tod! Tod!
Auf Eorlingas!

Auch wenn eine Philosophie darin ausgearbeitet wird, genauso wie in Herr der Ringe auch, Lyrik bleibt Lyrik.
;)
 
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