Ich schildere hier mal meine höchst subjektiven Erfahrungen und Standpunkte.
Den Beruf fand ich eigentlich gut, obschon es wohl auch, wenn die Ausbildung perfekt gewesen wäre, nicht die völlige Berufung für mich gewesen wäre. Weiter als hier werde ich nicht ins Detail gehen.
Das Hauptproblem bestand im Unternehmen allgemein, weniger im Betrieb vor Ort. Die Kollegen sind alle nett und kompetent.
Nur ist es so, dass der Rahmen es nicht vorsieht, jemanden zum Maßschneider auszubilden. Vereinfacht gesagt: in letzten Monaten habe ich enorm viel Zeit im Verkauf verbracht und die restliche Zeit war Hosen kürzen und Hemden verengen. Während Mitschüler, die am Theater gelernt haben, in 6 Monaten 4 Hosen genäht haben, war es bei mir gerade mal eine.
Meines Erachtens hatte der Großteil meines Arbeitsalltags praktisch gar nichts mit dem zu tun, was man als Maßschneider macht. Anscheinend besteht bei der Geschäftsführung auch kein Interesse, die Ausbildung interessanter zu gestalten; O-Ton der Geschäftsführung: "Vor Ihnen gab es schon einige Auszubildende, die die Ausbildung zu Ende geführt haben und zum Teil auch noch heute für uns arbeiten."
Und das noch kombiniert mit den üblen Arbeitszeiten, Messezeiten (konkret: am Wochenende doof auf der Messe rumstehen, ohne dass es irgendwie honoriert würde) und der absolut beispiellos schlechten Ausbildungsvergütung hat mich zum Schluss kommen lassen: ich mach was Anständiges.
[Es gab noch mehr Kritikpunkte; diese jetzt alle hier auszuführen, würde den Rahmen sprengen. Wer sich für Cove als Arbeitgeber interessiert, der möge bei Kununu reinschauen, die Bewertungen bilden die Realität ganz gut ab.]
Ich werde nun eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich bei einem anderen Unternehmen beginnen.
Eine positive Sache hatte die Ausbildung auf jeden Fall: ich weiß jetzt, dass ich nichts verpasse, wenn ich nicht im Handwerk tätig bin.