Ausbildung zum Maßschneider - wo?

Er will nicht stylen, er will was können. ;-)

Das ist genau das, was ich mir auch dachte. Für mich liegt der Fokus auf klassischem Handwerk, nicht im Kreieren innovativerDesigns. Und für die Industrie zu werden ist für mich auch kein Vorteil, dort sehe ich mich einfach nicht.

Auch das, was ich dazu im Netz finden konnte, entspricht so gar nicht meinem Geschmack. Man kann sagen, ich arbeite zur Zeit schon für die Modeindustrie, zwar nur als Aushilfe im Verkauf, aber hier merke ich schon, wie sehr eigentlich sämtliche angebotene Kleidung von meinen Idealen abweicht.

Dennoch danke ich dir für deine Idee!
 
Dass du dir Nähe zum Handwerk wünscht, kann ich vollkommen nachvollziehen und finde es auch begrüßenswert.

Als Sohn zweier Modedesigner bzw. Textilmanager (in einer Maßmanufaktur) ist mein Bezug zur Modeindustrie und ein grundlegendes Verständnis durchaus vorhanden. Ich selbst bin als Jurist auf Nachhaltigkeitsmanagement (Textil) spezialisiert. Vorlaute Äußerungen darüber "wer etwas kann und wer nicht", sind demnach weder erforderlich, noch angebracht.

Wie Flexibel bist du denn räumlich gesehen?









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Der Satz zum Thema können war sicher überspitzt, mit meiner Zustimmung dazu wollte ich niemandem auf die Füße treten.

Innerhalb Deutschlands bin ich völlig flexibel.
 
Bleib erst mal beim Handwerk. Schätze, wenn Du eine richtig gute Ausbildung und gute Fähigkeiten hast, besteht eigentlich immer Bedarf. Klar, der Markt ist brutal geschrumpft im Vergleich zu früher - aber genau wie mechanische Uhren, Füllfederhalter, Analogfotografie wird es immer Maßschneider geben. Wiederum ein Vorteil: wenns kaum noch einer kann und Nachhaltigkeit zählt, schwimmst Du oben mit.

Guck nur, dass Du Dir rechtzeitig ein Alleinstellungsmerkmal und eine Reputation aufbaust. Schon in der Ausbildung Kontakt zu Kunden, etc..

Sich eine Existenz als Designer aufzubauen, ist zunehmend schwer in der Industrie. Selbständig ginge auch, dann musst Du Dich aber sehr gut vermarkten können und idealerweise in einer Hipster-Hochburg ansiedeln - das wiederum heißt idR teure Existenzgründung.

Ergänzung: Eine Ausbildung in London lohnt sich nur, wenn Du das Renommee des Ausbildungsbetriebs "mitnehmen" kannst. Da kann ich nicht prognostizieren, in wie weit das in anderen Ländern zukünftig zählt. London ist sauteuer, rechne ruhig fürs bloße Überleben mit einem Tausender an Kosten im Monat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich lang nicht mehr gemeldet, jetzt ist es aber mal wieder Zeit, um über Neuigkeiten zu informieren.

Bei Cove habe ich mich beworben und eine Zusage erhalten. Die Kollegen haben zwar wirklich einen guten Eindruck gemacht, jedoch habe ich Zweifel daran, dass ich in diesem Betrieb wirklich das lerne, was ich lernen möchte. Am Ende ist es eben doch "nur" Maßkonfektion. Zwar würde ich die Lehrinhalte vermittelt bekommen, wie in einem richtigen Atelier ist es dennoch nicht. Denn Vollmaß wird am Ende extern gefertigt. Dass die Nähstube dann auch ziemlich eng ist, hat mich dazu bewogen, das Angebot nicht anzunehmen.

Ansonsten: vom Staatstheater Stuttgart habe ich eine Einladung zum Vornähen (sprich: zeigen, was ich an der Nähmaschine kann). Von dem erwähnten Maßschneider (der im SWR gezeigt wurde) habe ich leider erfahren müssen, dass er nicht ausbilden wird. Weitere Rückmeldungen von anderen Theatern stehen noch aus.
 
Hallo zusammen,

ich habe nun ein paar Absagen erhalten und habe noch ein paar Antworten ausstehen.

Jetzt muss ich mir langsam Gedanken machen, was ich ein Jahr lang anstellen soll, falls ich dieses Jahr keine Ausbildungsstelle bekomme. Im Moment arbeite ich in Vollzeit bei HUGO BOSS im Verkauf, weiß aber, dass ich das nicht unbedingt noch ein weiteres Jahr machen möchte.

Ich wohne in d. N. v. Tübingen, bin aber örtlich nach wie vor überhaupt nicht gebunden. Das heißt: ein Umzug käme für mich infrage, falls es etwas Sinnvolles gibt, was ich gerne machen möchte.

Ich könnte mir vorstellen, einige Praktika zu machen, um Erfahrungen zu machen und den Lebenslauf zu verbessern. Vielleicht sogar im Ausland, da muss ich mich noch schlaumachen.

Hat hier jemand noch andere Ideen? Ich bin für vieles offen und würde mich sehr über Anregungen freuen.

Danke vorab und Gruß,
Tilman
 
Hast du mal versucht dich im Ausland zu bewerben?
Sollte schwierig sein da was zu bekommen aber einen Versuch ist es wert.
 
Ludwig Hahn in München bildet definitiv aus. Ich habe mich vor kurzem mit seinem aktuellen Azubi unterhalten, der sich gerade auf seine Abschlussprüfung vorbereitet.

Und wenn Du ins Ausland willst, warum nicht einfach einige Schneider in der Saville Row anrufen und nach einem Praktikum fragen.

In der Welt online war letzte Woche ein Artikel über Herrenschneider in Deutschland, die sich zu einer Art Verband zusammengeschlossen haben. Vielleicht wäre das noch ein guter Ansprechpartner.

Und übrigens: ich finde Deine Idee super! Viel Glück!
 
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