Aufklärungsversuch bei Gute-Frage.de

@ Simon Langer: Hab mich leider etwas unverständlich ausgedrückt, nur bei einer Reparatur alle zwei Jahre und zum Preis von 40,- € ist die 10,- € realistisch, sonst liegt man bei knapp 12,- € bis 15,- €, abhängig von Umfang und genauen zeitbezogenen Kosten für die notwendige Reparatur. Zwar "nur" 2,- bis 5,- € je Monat mehr, macht dann aber auch schon ne Flasche Blubberwasser mit Alkohol aus Frankreich, die man sich pro Jahr gönnen kann.
 
Haha, braucht ihr fuer so einfache Finanzspielchen schon den Banker um die Milchmaedchenrechnung mal aufs Blatt zu bringen, dann wuerde ich euch empfehlen, dass ihr hohes Vertrauen zu eurem privaten Finanzberater aufbringt :D

Die Rechnung ist das lustigste, was mir so in letzter Zeit untergekommen ist. Schon mal 3000€ ueber 30 Jahre angelegt? Nehme man einen Zins von 4%, dann kann man die monatlichen Opportunitaetskosten, die durch die Anlage entgehen, mittels der Annuitaet berechnen, bei der eine theoretische, gleichmaessige Zahlungsreihe entsteht, die einen monatlichen Auszahlungsbetrag so kalkuliert, dass man diesen Betrag bis zum Laufzeitende periodisch entnehmen koennte. Waere man also in der Lage dem Schuh jedes Jahr Geld zu entnehmen (was sinniger Weise nicht moeglich ist), kaeme man auf Opportunitaetskosten einer jaehrlichen Rueckzahlung dieser Anlage von ca. 173.50 p.a., was ueber 30 Jahre ca. 5200€ bedeutet. Da man dem Schuh allerdings kein Geld entnehmen kann, koennte man das selbe Geld auch in eine festverzinste Festgeldanlage stecken, dann bekommt man bei den 3000€ ueber 4% ca. stattliche 9730€ zurueck. Da sind noch nicht mal die Reperaturen dabei.

Wuerde man das ganze wirklich investitionstechnisch sinnvoll betrachten, waere es sinnvoll die Annuitaeten auf Basis des NPV (unter Beruecksichitgung der Neuinvestitionen durch Neuanschaffung oder Reperatur) bei der Investition in einen Massschuh fuer 30 Jahre mit der in 3 Allen Edmonds inkl. Reperatur, mit der in 10 Gordon&Bros, mit der in 30 Deichmann Goodyears (solls ja auch geben) zu vergleichen. Darauf habe ich jetzt aber echt keinen Bock.
 
Bitte die convenience yield nicht vergessen. Für stilmagazin Mitglieder sind Schuhe quasi Rohstoffen gleichzusetzen.
 
Ich selbst kann mir Maßkleidung nicht leisten, da ich meinen Anspruch auch auf meinen Nachwuchs projiziere. Bei mir geht also alles mal drei. Weiter gebe ich auch nicht viel Geld für Bangladesh aus, wenn ich Bangladesh auch für weniger haben kann.
Heute trage ich einen Baumwollcardigan von H&M, der nun 10 Jahre alt ist und aussieht wie am gekauften Tag. Nur die Baumwolle fühlt sich im Laufe der Zeit härter an.
Maßschuhe hätte ich gern, aber ich kann auch nicht in dem Maß in Vorkasse gehen und schon garnicht mal drei;-)
Obwohl der TE etwas überspitzte Beispiele anführt, kann ich verstehen, was er meint. Trotzdem ist es doch etwas unrealistisch, weil sehr viele Menschen sich in einer Finanzsituation wie ich befinden.
Den Recyclingaspekt decke ich durch hochwertigen Secondhand ab. Da ich kein Herdentier bin, brauch ich auch keinen Apfel als Symbol der Dazugehörigkeit. Mein Beitrag zu der ganzen Geschichte ist lediglich, dass ich slow growing garments fabriziere.
Schlösser halte ich für unökonomisch. Schliesslich gehts ja nur um ein Dach über dem Kopf:)
Statt einem Auto hätte ich eine Putzfrau und wünsche mir, dass mehr Menschen öffentliche Verkehrsmittel benutzen würden.
 
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Ich selbst kann mir Maßkleidung nicht leisten, da ich meinen Anspruch auch auf meinen Nachwuchs projiziere ...
Maßschuhe hätte ich gern, aber ich kann auch nicht in dem Maß in Vorkasse gehen und schon garnicht mal drei;-)

Masskleidung und -schuhe für den Nachwuchs erscheint mir dann doch eher übertrieben um nicht zu sagen unsinnig: erstens wechseln die Grössen alle halbe Jahre und zweitens dürfte der Sinn für Masskleidung bei Kindern (zumindest im Pflichtschulalter) kaum entwickelt sein ... war jedenfalls bei mir (nicht) so: ich trug zwar keine Masskleidung, wurde aber von meinen Eltern doch eher, sagen wir dem "bürgerlich" ausgestattet, wobei das höchste der Gefühle war eher ein "Adidas Dragon", ein Fussballleibchen des FC Liverpool und ähnliches Zeugs (es waren die 70er, was heute die Jugend bewegt weiss ich freilich nicht mehr) ...
 
Natürlich würde ich keine Maßkleidung für Kinder kaufen. Aber bei mir existiert ein roter Faden bzgl Schuhe und Kleidung. D.h. dass ich die Qualität der Kleidung meiner Kinder der meinen anpasse. Das heißt genauso, dass ich mir nicht hochwertige Kleidung kaufe und meine Kinder nur unterstes Preissegment bekommen. Da schaue ich ebenso auf Qualität soweit ich es kann und kaufe aber auch wirklich nichts bei Takko und Co.
Kleidung ist für mich Kleidung. Ich schaue darauf, dass es meiner Ästhetik entspricht und setze Mode in den Hintergrund.
 
Natürlich würde ich keine Maßkleidung für Kinder kaufen. Aber bei mir existiert ein roter Faden bzgl Schuhe und Kleidung. D.h. dass ich die Qualität der Kleidung meiner Kinder der meinen anpasse. Das heißt genauso, dass ich mir nicht hochwertige Kleidung kaufe und meine Kinder nur unterstes Preissegment bekommen. Da schaue ich ebenso auf Qualität soweit ich es kann und kaufe aber auch wirklich nichts bei Takko und Co.
Kleidung ist für mich Kleidung. Ich schaue darauf, dass es meiner Ästhetik entspricht und setze Mode in den Hintergrund.

Du machst das sicher richtig .... wenn ich selber mal etwas für meinen (neunjährigen, bei seiner Mutter lebenden) Sohn kaufe, versuche ich ihn zunächst nach seiner Meinung zu fragen, was in der Regel nirgends hinführt und schlage danach einfach das vor, was ich als "altersgerecht" empfinde ... eben was mir mit 9 gefallen hätte, resp. was ich fast 40 Jahre später glaube mir mit 9 gefallen hätte ... also i.d.R. eher sportliches (Rugby-Shirts und -Polos, Chinos, etc.) ...
 
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