Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie

Wie sieht es denn mit folgender Frage aus:
Würde Kleidung von einem hier bei uns unbekannten Hersteller aus Asien oder Südamerika gekauft werden
wenn er sie direkt den Kunden anböte?
Welchen Preis könnte er für seine Waren erzielen?

Es werden natürlich solche Waren angeboten. U.a. von Alibaba (Beim Börsengang wurden Aktien für 21,8 Milliarden US-Dollar verkauft, er war damit einer der größten der Welt.)

Auch denke ich an die ganzen Waren, die nicht das richtige Label tragen und gemeinhin als Fälschungen bezeichnet werden und containerweise nach Europa kommen. Absatz über Amazone, ebay und co.

Warum kaufen viele Cashmere (Kaschmir) aus Italien und Großbritannien und kaum jemand Strickwaren und Schals
aus China und der Mongolei, wo die Cashmereziegen weiden oder z.B. aus Royal Baby Alpaca aus Südamerika?

Meine Alpaca Pullover hab' ich auf dem Markt in Bogota gekauft, aber wohl kein Royal Baby Alpaca. Nur Gebrauchsware für Einheimische, aber handgestrickt, von der Indio-Mama am Stand.
 
Genau das ist doch das Problem. H&M ist einer der Player mit absurd viel verkauftem Material. Dann hast Du in der Unterklasse noch KIK, Adler, Zara, Ernstings, und NKD. Teilweise C&A, und, und, und. Wenn Du nicht rechtzeitig ausweichst, bekommst Du von Aldi und Lidl auch alles von der Unterhose bis zur Skibekleidung. Obendrein Bonprix und diverse Internethändler.

Das Ganze setzt sich fort bis in die obere Mittelklasse. Der Markt ist eigentlich zu klein für die gewünschten Absatzzahlen. Weil viele Händler und Hersteller eben noch in den Dimensionen von 1970 denken aber immer mehr Material vorhanden ist, bleibt denen kaum noch was anderes übrig als eine Überflutung des Marktes mit zudem irren Werbeausgaben. Außerdem will man ja wachsen.

Das ist ziemlicher Blödsinn. Das bringt sogar die Unternehmen selbst in Gefahr. Total austauschbare Sonderverkaufsflächen in jedem Kaufhaus. Sogar beim großen Herrenausstatter haben Marken eigene Verkaufsbereiche.

Überall dasselbe, egal ob Düsseldorf, Franktfurt, München oder Berlin. Überall ein irrer Absatzdruck. Dazu noch die Transparenz und zusätzliche Bestellmöglichkeit im Web.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Gewinn nicht prozentual ist, ist es keine attraktive Investion, was Unternehmungen dieser Art im großen Stil (ver)hindern wird.

Da gebe ich Dir recht. Nur: wenn man mit aller Gewalt in einem sowieso überfüllten Markt wachsen will und zudem noch Abschöpfen, geht das oft schief. Was bringen Mehreinnahmen, wenn man sie hinterum wieder für Marketing, Verwaltung, de facto subventionierte Abverkäufe, einem zudem viel höheren Risiko mangelnden Absatzes wieder los wird?
 
Die interessante Frage ist eigentlich nicht, warum Unternehmen dies tun. Es ist ja bekannt, dass große Unternehmen eine Tendenz zu Verhaltensweisen haben, die bei natürlichen Personen als soziopathisch klassifiziert würden. Es fragt sich eher, warum an sich normale Menschen dies ohne Not unterstützen und den billigen Kram kaufen.
 
Emotion. Viele fühlen sich halt gut, wenn Sie zu was auch immer "dazu gehören" und dafür als Erfolgserlebnis Geld ausgeben können. Guck Dir die Trends an. Breite Krawatte, schmale Krawatte. Total bunt, uni. Neue Kollektion hier, Trend da. Hosen mit einer Art Aufschlag, normale Hosen. Enge Hochwassseranzüge, lässig.

Wenn Dieter Bohlen irgdendwas von, meinetwegen, La Martina oder Camp David (schätze, der trägt sowas) in irgendeinem Privatfernsender an hat, stehen morgen die Lemminge im Laden oder kaufen online.

Wenn Madonna (mag ich nicht) Ed Hardy trägt, schwupps haste die Mädels mit mehr Flitter als auf Weihnachtsbäumen herum laufen.............
 
Genau das ist doch das Problem. H&M ist einer der Player mit absurd viel verkauftem Material. Dann hast Du in der Unterklasse noch KIK, Adler, Zara, Ernstings, und NKD. Teilweise C&A, und, und, und. Wenn Du nicht rechtzeitig ausweichst, bekommst Du von Aldi und Lidl auch alles von der Unterhose bis zur Skibekleidung. Obendrein Bonprix und diverse Internethändler.

Das Ganze setzt sich fort bis in die obere Mittelklasse. Der Markt ist eigentlich zu klein für die gewünschten Absatzzahlen. Weil viele Händler und Hersteller eben noch in den Dimensionen von 1970 denken aber immer mehr Material vorhanden ist, bleibt denen kaum noch was anderes übrig als eine Überflutung des Marktes mit zudem irren Werbeausgaben. Außerdem will man ja wachsen.

Das ist ziemlicher Blödsinn. Das bringt sogar die Unternehmen selbst in Gefahr. Total austauschbare Sonderverkaufsflächen in jedem Kaufhaus. Sogar beim großen Herrenausstatter haben Marken eigene Verkaufsbereiche.

Überall dasselbe, egal ob Düsseldorf, Franktfurt, München oder Berlin. Überall ein irrer Absatzdruck. Dazu noch die Transparenz und zusätzliche Bestellmöglichkeit im Web.

Zara ist nun wirklich keine Unterklasse, es gibt wirklich viel Schund dort aber auch viele Sachen werden in Portugal, Spanien und Italien produziert.

Weitermachen. ;)
 
Zara ist nun wirklich keine Unterklasse, es gibt wirklich viel Schund dort aber auch viele Sachen werden in Portugal, Spanien und Italien produziert.

Weitermachen. ;)

Hast ja Recht. Dann nimm Primark. Breitet sich gerade aus wie die Pest. Wobei ich mich immer frage, was eine Innenstadt dauerhaft von so einem Ding haben soll. Funktioniert aber gut, wenn man nebenan Fastfood und Handies verkauft. :rolleyes:
 
Damit wir von "9to5" (was zwar heute seltener wird) arbeiten können, müssen andere Menschen dafür unter schlimmsten Bedingungen arbeiten.

Hart, aber ist so...
 
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