Anzug und die Arme

- Ärmel länger
- Ärmel abnehmen und nach vorne gedreht wieder einsetzen
- dabei Schulterweite reduzieren und Schulterpolster entsprechend versetzen und kürzen
- Hosenbein im Verlauf optimieren und auf die richtige Länge säumen
- Taillierung von den Seitenteilen her optimieren, unter anderem den Drop korrigieren
- einige andere Dinge kann man anhand der Fotos nicht beurteilen

110-150,-, wenn man davon ausgeht, dass man "wenn man gerade dabei ist", noch einige kleinere Sachen mitnimmt.

Ich habe letztens für Ärmel und Hosen kürzen an jeweils 2 Anzügen 100€ gezahlt. Somit scheint mir deine Einschätzung etwas optimistisch angesichts der Liste.
 
Ich wusste gar nicht, dass z.B. die Sache mit der Schulter überhaupt möglich ist. Alle Schneider und Verkäufer, die ich bisher gefragt habe, meinten, dass die Schulterpartie an einem Sakko generell unkorrigierbar sei.

Außerdem möchte ich noch fragen, was mit den Punkten "Ärmel gedreht einsetzen" und "Hosenbein im Verlauf optimieren" gemeint ist. Insbesondere bei ersterem, woran man erkennt, dass man eine solche Änderung durchführen sollte (d.h. was ist der "Mangel"?)

Die Schulter ist durchaus korrigierbar. Die Frage ist nur, ob einem der Aufwand am Ende wert ist. Die Änderung ist meistens eine aufwändigere, da nicht nur das Armloch neu ausgeschnitten werden muss, sondern auch der Ärmel. Das kann nicht jeder Schneider gut.

Das Drehen des Ärmels ist immer dann von Nöten, wenn die Haltung des Armes nicht übereinstimmt mit der Ärmelstellung des Sakkos. Das wiederum hängt mit der Haltung des Oberkörpers zusammen (geneigt oder aufrecht). Beim Drehen des Ärmels wird der Ärmel an Deinem Körper genau nachjustiert, um die Bildung von Schrägzügen und Quetschfalten korrigieren.
 
Ich habe letztens für Ärmel und Hosen kürzen an jeweils 2 Anzügen 100€ gezahlt. Somit scheint mir deine Einschätzung etwas optimistisch angesichts der Liste.

Wurden deine Ärmel an der Schulter gekürzt oder am Ende? 25 EUR für ein einfaches Kürzen von Hosenbeinen oder Ärmeln wäre schon ein stolzer Preis...
 
Ich habe letztens für Ärmel und Hosen kürzen an jeweils 2 Anzügen 100€ gezahlt. Somit scheint mir deine Einschätzung etwas optimistisch angesichts der Liste.

Ich zahle für das Kürzen der Ärmel ca. 15€ und Hose 10€ - da käme ich auf 50€ für zwei Anzüge.
Evtl. mal einen anderen Schneider aufsuchen ;)
 
Ärmel wurden von der Schulter her gekürzt. Achja, an einem Anzug wurde noch der Abschluss etwas stärker geschwungen. Vielleicht war ja das das Teure.
War bei einer Karstadt-Änderungsschneider.
 
Aus meiner laienhaften Position heraus würde ich sagen: "Bestimmt!". Allerdings habe ich persönlich eine solche Änderung auch noch nie durchführen lassen.
 
Dürfte ich mal kurz bei diesem ominösen taillenpunkt ansetzen und bei Florian nachfragen, ob es für den eine Faustformel gibt ...
Ganz vereinfacht: entweder auf der natürlichen Taille oder bis maximal drei Finger breit darüber. Ausnahmen (bei körperlichen Besonderheiten) bestätigen die Regel.

Ich wusste gar nicht, dass z.B. die Sache mit der Schulter überhaupt möglich ist. Alle Schneider und Verkäufer, die ich bisher gefragt habe, meinten, dass die Schulterpartie an einem Sakko generell unkorrigierbar sei.

Außerdem möchte ich noch fragen, was mit den Punkten "Ärmel gedreht einsetzen" und "Hosenbein im Verlauf optimieren" gemeint ist. Insbesondere bei ersterem, woran man erkennt, dass man eine solche Änderung durchführen sollte (d.h. was ist der "Mangel"?)
Wurde ja schon beantwortet. Abgesehen von der natürlichen "Ruhestellung" der Arme kann man aber auch die Häufigste Position der Arme oder einen passablen Mittelwert daraus als Änderungsbasis verwenden. Ein perfekt berechneter Ärmelschnitt liegt so oder so meist glatt und ruhig, aber das kann man nur von einem sehr guten Schneider erwarten.

Aber wenn man den Ärmel von oben kürzt, dann kann man ihn auch gleich drehen, oder?
Ja, aber man muss dennoch zusätzliche Maßnahmen ergreifen, mit dem bloßen drehen ist es nicht getan.
 
Es gibt eine "hohe" und eine "tiefe" Armstellung - dadurch ergeben sich vorne oder hinten am Ärmel Falten.
Dies erkennt man jedoch nur von der Seite, nicht von vorne... bzw nicht exakt.

Darf man in einer Filiale eines (günstigen) Maßkonfektionärs nicht erwarten, dass das Personal so etwas weiß und erkennt? Die tun ja theoretisch den ganzen tag nichts anderes, als Anzüge vermessen.
Dass es aufgrund der (verklebten) Verarbeitung, günstiger Stoffe und nur bedingt anpassbarer Grundschnitte zu suboptimalen Ergebnissen kommt, ist klar. Aber das Basiswissen in der Vermessung und Konstruktion der Anzüge würde ich vorraussetzen. So viel verdienen Fachkräfte in der Bekleidungsbranche meines Wissens ja nicht, dass man da zwangsläufig auf schlecht ausgebildetes Personal zurückgreifen muß.
 
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