Anzug - Darf es auch ein Mischgewebe sein?

Drei Voraussetzungen müsste ein Anzug mit Kunstfaseranteil erfüllen, damit ich ihn in Erwägung zöge:
1. Er muss gut aussehen und in keiner Weise billig.
2. Er muss vernünftige Trageeigenschaften besitzen - insbesondere im Sommer neigt man in Kunstfaser zu schwitzen und übel zu riechen. Insbesondere bei Sporthemden kann es ein Graus sein, die Deo-Schweiß-Melange wieder zu entfernen.
3. Er muss in jedem Fall preislich günstiger sein, weil sich mir ein anderer Vorteil nicht erschließt. Bei gleichem Preisniveau frisst dieser Bauer nicht, was er nicht kennt und bleibt bei Naturfasern.

Mindestens an einem der oben genannten Punkte liegt es zumeist, warum ich Naturfasern den Vorzug gebe.
 
Ich finde schon die Überschrift nicht zielführend. Zu dem Thema stellen sich vier Fragen:
1. Was kann ich mir leisten?
2. Was will ich mir leisten?
3. Welche innere Haltung habe ich zu Bekleidung im Allgemeinen?
4. Welche Einstellung habe ich zu Kunstfasern?

Dazu kommt dann möglicherweise noch ein situatives Element, der Anlaß, für den eine bestimmte Kleidung gesucht wird.
Suche ich nur einen Anzug für besondere Anlässe? Brauche ich einen im Beruf? Wie wird meine Arbeit vergütet? Habe ich ein berufliches Verlust- und Beschädigungsrisiko? Wenn ich Berufsanzugträger bin und 6 bis 8 (oder mehr) in der Rotation habe, werde ich vermutlich nicht nur farbliche, sondern auch qualitative Abstufungen vornehmen.
Und schließlich: Kaufe ich von der Stange oder nach Maß. Und wenn ich nach Maß kaufe, fallen dann 100 Euro mehr für besseres Material ins Gewicht gemessen am Gesamtaufwand?

Da wir alle verschieden sind, werden wir immer zu anderen Überlegungen kommen. Sogar ein und dieselbe Person wird je nach Bedarf zu verschiedenen Lösungen kommen.
Deswegen gibt es keine pauschale Antwort.

Ich persönlich halte es so: Kunstfasern stehe ich generell nicht ablehnend gegenüber. Da ich beruflich keine Anzüge trage, brauche ich auch nur wenige und nur alle paar Jahre mal einen neuen. Und bei Neubeschaffung tendiere ich zunehmend zur Maßanfertigung. Und da würde ich mich auch für ein Material entscheiden, daß dem Aufwand angemessen ist.
 
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