Anzüge für Praktikum in der Großkanzlei

Nadelstreifen tragen Leute, die es geschafft haben.
YES! Dann muss ich's ja geschafft haben. Endlich! :cool: :)

Schade finde ich es aber schon, dass man in Sachen Kleidung nicht ein wenig den persönlichen Stil ausleben kann. Ich finde es teilweise sogar fast traurig, dass man komisch angeschaut wird, wenn man wert auf ein gut geplantes Outfit mit Liebe zum Detail legt. Besonders die herrschende Abneigung gegen Einstecktücher im Businessbereich kann ich als "Noch-Außenstehender" wirklich nicht nachvollziehen.
Die meisten Menschen auch "im Business" legen keinen Wert darauf und haben kein Gefühl für die dazugehörende Farbkombination. Von daher ist das eigentlich keine Abneigung, sondern nur Unwissen.

Gibt es wirklich Menschen, die sich dadurch gestört oder belästigt fühlen, wenn ein Praktikant, Trainee oder Junior Associate ein Einstecktuch neben der Krawatte trägt? Denken Vorgesetzte und übergeordnete Personen dann wirklich sowas wie: "Der hat vor einem Monat erst angefangen und traut sich jetzt schon, ein Einstecktuch und einen Anzug mit Nadelstreifen zu tragen... Eine Frechheit ist sowas, das steht nur den Partnern/Senior Partnern/Managing Partnern zu. Es kann doch nicht einfach jeder mit einem schönen Outfit rumlaufen..."
Ich kenne diese spezielle Branche nicht wirklich, aber wenn Donald Trump Präsident werden kann, gibt es sicher auch Leute, die aus Kleidung Rangabzeichen machen, weil man ohne diese auf der fachlichen Ebene ihren "Mehrwert" nicht erkennen würde. :)

Ganz ehrlich: Ich kann und konnte mit derlei Zickenkrieg noch nie viel anfangen. Erwachsene Männer, die wirklich was drauf haben, haben gar keine Zeit, sich mit solchen Kinderkram zu beschäftigen. Wenn einer sich darüber aufregt, dass jemand gut angezogen ist, der "das gar nicht verdient hat", ist es zumindest ein guter Bullshitter-Indikator. Ich bin jedenfalls über jeden froh, der sich gekonnt anzieht, Männer wie Frauen.

Und ich trage täglich, was ich im Was-trage-ich-heute-Thread zeige, in Beruf und Freizeit und hatte damit noch nie Probleme.
 
Ich hätte auch noch eine Frage aus dem Bereich Schuhe: Irgendwie habe ich mich beim Stöbern im Shoepassion-Shop ein wenig in das Modell 598 verschaut, wohlwissend dass es sich bei diesem Modell eher um einen Schuh für "rauere Tätigkeiten" handelt. Würdet ihr sagen, dass es trotzdem eine Möglichkeit gibt, dieses Modell zum Businessanzug zu tragen, oder ist dies ein extremer Stilbruch?
 
Also ich finde den verlinkten dezenten Nadelstreifenanzug absolut okay. Ich habe fast den gleichen und auch schon als Referendar getragen und ich wurde nicht komisch angeguckt.

Nadelstreifen ist nicht gleich Nadelstreifen.

Die Nadelstreifen erkennt man als solche nur aus einem halben Meter Entfernung. So nah kommt dir da in der Regel niemand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde natürlich ein wenig erklären, warum Einstecktücher nicht ganz sooo beliebt in der Geschäftswelt sind. In der Welt, in der ich bis jetzt sozialisiert wurde, sieht es dagegen deutlich anders aus.

Von Professoren über wissenschaftliche Mitarbeiter bis hin zu Gastdozenten tragen mindestens 50-60% ein Einstecktuch. Die meisten der genannten sind dabei aber weder homosexuell noch deutlich über dem Renteneintrittsalter (wobei ich beides natürlich nicht schlimm finde!).

Selbst Studenten meines Studiengangs kommen gerne mal mit Sakko und Chino, wobei ein Einstecktuch dann in den meisten Fällen ein essentieller Bestandteil des Outfits ist und z.B. eine Farbe aus den Socken, dem Hemd oder einem anderen Accessoire zitiert und damit einen stimmigen Look schafft, der ohne das Tuch nicht so gut funktioniert hätte wie mit.
ebs?
 
Nochmal zurück zum vorherigen Thema: Findet ihr, dass dieser Schuh anzugtauglich ist? Oder ist dieses Modell zu casual für den gegebenen Anlass? Gefallen würden sie mir nämlich sehr gut und eine schöne Abwechslung zu den ansonsten schwarzen Schuhen wären sie meiner Meinung nach auch.
 
Nochmal zurück zum vorherigen Thema: Findet ihr, dass dieser Schuh anzugtauglich ist? Oder ist dieses Modell zu casual für den gegebenen Anlass? Gefallen würden sie mir nämlich sehr gut und eine schöne Abwechslung zu den ansonsten schwarzen Schuhen wären sie meiner Meinung nach auch.

Er ist meiner Meinung nach anzugtauglich - andere sehen das anders und wollen zum Anzug eher nur Oxfords, dann wäre No. 517 eine bessere Option. Bei Freshfields würdest du mit dunkelbraun aber auffallen, das sollte dir bewusst sein - andere Kanzleien sind da entspannter (bei zwei großen Wiener Kanzleien, bei denen ich gearbeitet habe, waren auch Senior Associates öfters in Jeans anwesend und hatten Anzug nur für Mandantenkontakt), zum Teil ist es auch von Department zu Department unterschiedlich.

Wenn er dir gefällt, kauf dir den Schuh - ob du ihn dann im Praktikum tragen kannst, wirst du nach einiger Zeit feststellen können. Wenns dir strikt um Businessgarderobe geht, würde ich zu einem Quarterbrogue Oxford in schwarz greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben