Anschaffungen fürs Leben

Die schönsten Dinge des Lebens sind für umsonst, aber habe mir die Tage einen handgemachten Federhalter aus Olivenholz bestellt, der könnte mich überleben.

Ferner wird ein neues Portemonnaie mal aus shell cordovan werden, wenn meins ggf in 10 Jahren Geist aufgibt.

Bei Lederwaren versuch ich immer an Lebensend zu denken, kaufe da nie billig.

Eine g80-3000 leistet schon 15 Jahre gute Dienste.

ein swopper ist extrem langlebig ...20 Jahre, 40h Arbeitswoche, sieht wie neu aus und funktioniert wie am ersten Tag,Bezug Alcantara
 
Fürs Leben ist eine große Formulierung - recht lange hält schon meine zum Studiumsbeginn angeschafftes Küchenrührgerät aus der Schweiz (Turmix), meine Gürtel vom Forumskollegen Partisan (seit 8 Jahren trotz täglichen Tragens) und in gewissen Rahmen können Krawatten durchaus recht lange halten…
 
So knapp über 50 Jahre, rückblickend von "damals" bis heute, gab und gibt es drei Anschaffungen fürs Leben:
- Das Einfamilienhaus
- Das alte Röhrenradio meiner Großmutter, welches ich heute noch gelegentlich betreibe
- Pelikan Kolbenfüllfederhalter
Andere Gegenstände sind nicht mehr vor vorhanden. Entweder defekt oder aber als nicht mehr begehrenswert erachtet.
Viel mehr geblieben sind Erlebnisse, positive wie negative. Aber am Ende läuft es in die richtige Richtung und es macht Sinn.
 
Apropos Radio:
Grundig Radio mit Bakelitgehäuse ?, Type 87 aus 1956 und ein Nordmende "Transita de Luxe" wohl Anfang 1970er Jahre zu einem Preis von 147 DM (Etikett klebt noch drauf, ich lass es so.)
Dieses Jahr wird mein Schweizer Taschenmesser 40 Jahre alt.
 
Meine Kochgeschirre aus der Fissler ProfI Collection sowie die von Staub und Le Creuset. Im sartorialen Bereich bin ich inzwischen so breit aufgestellt, daß bei annähernd gleichbleibenden Körpermaßen und sachgemäßem Umgang meine Oberbekleidung für den Rest meines Lebens halten sollte.
Der Wilkhahn Trimension in meinem Arbeitszimmer sollte ebenfalls in der Lage sein, mich bis zu dem Tage, an dem ich nicht mehr zu wissenschaftlicher Tätigkeit in der Lage sein werde, zu begleiten.
Last, but certainly not least das immer noch seiner Abholung harrende geeignete Transportmittel und der in statu nascendi befindliche Weekender.

Daß ich materielle Güter immer mehr sub specie aeternitatis sehe, als Zeugnis meines sich verstärkenden Bewußtseins meiner unwiederbringlich dahinschwinden Lebenszeit zu interpretieren, dürfte wohl nur unter gewissen Schwierigkeiten als abwegig zu bezeichnen sein. Immerhin aber kann ich mir diesen Gedanken noch durch den der relativen Nachhaltigkeit meiner Anschaffungspolitik schönreden.
 
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