»Ein guter Beobachter sieht am Zustand der Schuhe, mit wem er es zu tun hat«

Hallo Tobias,

herzlich willkommen und nicht verwirren lassen: Zum Fritzl Lesen und Verstehen braucht man etwas Übung - da lernt man jeden Tag hinzu
; )

So denn...
dbi
 
Über die Double Monks von Shoepassion steht hier ein schöner Artikel:
Die, Workwear!

besonders aufgefallen ist mir diese passage:

The company advertises their shoes as being Goodyear welted, but I have strong suspicions that the leather quality isn’t that great (perhaps even being corrected grain). Having owned and worn both Loakes and Edward Greens, I can tell you that the quality of the leather is more important than whether something is Goodyear or Blake/ Rapid constructed. If the uppers look terrible after two or three years, who cares if something can be resoled?

quelle: Die, Workwear
 
Trotz seines Verdachts hinsichtlich der Lederqualität ist das wirklich ein feiner Beitrag, der mich persönlich sehr gefreut hat und ich stimme ihm und fritzl hier absolut zu. Wenn das verwendete Leder minderer Qualität ist, dann brauch man sich auch keinen Kopf zu machen ob der Schuh rahmen- oder durchgenäht ist.
 
Lieber Bertone,

jetzt ist es doch ein wenig später geworden, aber der Tag war lang – doch ich will mich natürlich nicht um meine versprochene Antwort von gestern Abend drücken.

Du bemängelst die „überschwängliche“ Wortwahl in unseren Produkttexten, aber was soll ich darauf antworten? Ich selbst habe die Erfahrung im Internet gemacht, dass wenn ich mich auf die Suche nach Schuhen begebe, meist eine vollkommene textliche Ebbe erlebe. Da steht dann: Obermaterial: Leder. Aha und sonst? Da erwarte ich deutlich mehr. Ich meine, der Internetschuhkauf ist bequem und kann dem traditionellen Ladenkauf gegenüber einen preislichen Vorteil bieten. Was er nicht kann, ist das haptische Erlebnis eines Schuhkaufs zu simulieren, da wird der Onlineshop stets das Nachsehen haben. Kein Ledergeruch, kein Betasten des Leders, die Ungewissheit, ob die Passform optimal sein wird. So versuchen wir unsere Leidenschaft für rahmengenähte Herrenschuhe auf unsere Kunden zu übertragen und bieten hier möglichst viele Informationen.

Dank unseres direkten Vertriebsweges und dem Wegfall des Ladenhandels können wir die Schuhe zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis anbieten. Dass sich dabei inhaltliche Fehler einschleichen können, will ich gar nicht abstreiten und freue mich demnach über jede Korrektur, denn wie bereits in meinem Eingangspost erwähnt: Ich lerne jeden Tag dazu.

Zum Cordovan-Thema:

Ja, bei dem verwendeten Leder für die Modelle 537 und 546 handelt es sich um Shell Cordovan, also jenem Leder das aus den Hinterpartien der Pferde gewonnen wird. Ich lasse mich gerne berichtigen, aber mir ist kein anderes Pferdeleder im Zusammenhang in der Herstellung qualitativ hochwertiger Schuhe bekannt, schließlich erfüllen nur diese Kruppen die hohen Anforderungen, die an ein solches Oberleder gestellt werden. Gut, ja, mit Abstrichen wird noch Horsefront bei einigen Herstellern verwendet, für meinen Geschmack fällt dies jedoch zu dünn aus und eignet sich demnach nicht für einen ansprechenden Schuh. Von Rossbox will ich hier erst gar nicht anfangen.

Horween Cordovan beschreibt dabei ja nichts anderes als das Pferdeleder vom amerikanischen Cordovan-Produzenten Horween, mit Sitz in Chicago. Der größte Anteil der weltweit verarbeiteten Cordovan-Leder stammt ja bekanntlich von dort, da Horween mittlerweile quasi über eine Monopolstellung verfügt – dementsprechend kann ich mitteilen, dass auch unsere Pferdelederschuhe aus Horween Cordovan bestehen.

Der Text im Schuhwissen dazu ist überholt, das gestehe ich. Er stammt noch aus unseren Anfangstagen, als wir Cordovanschuhe noch nicht führten und keine Erfahrungen damit hatten. Dies wird geändert werden und ich danke für diesen Hinweis.

Zum Wholecut:

Zu der „puristischen Eleganz“ stehe ich nach wie vor. Vom Nadelstreifen würde ich mittlerweile definitiv abraten und diese Empfehlung war total unangemessen. Ein Cord-Tweed-Anzug käme eher in Frage und zu einer Jeans passt er mMn wunderbar. Danke für diesen Hinweis – ebenfalls der hinsichtlich des „4-Loch-Schnürungs-Fehlers“ im Produkttext. Ich werde mich gleich morgen um eine Anpassung bemühen.

Bei der dunkel eingefärbten Spitze handelt es sich schlichtweg um ein Antikfinish und ich sehe gerade, dass diese Information ebenfalls fehlt. Argh. Das sollte nicht passieren und taucht bei den anderen Modellen mit dem Finish auch im Text auf. Ich werde mich auch darum kümmern. Danke auch für diesen Vermerk.

Hinter- und Vorderkappen unserer Schuhe bestehen aus echtem Leder und es findet sich hier keine Thermoplastverstärkung. Der Absatz indes ist aus fünf bis sechs Lederschichten aufgebaut, ob es sich dabei nun um „Lederfaser-Produkte“ handelt, vermag ich aktuell nicht zu sagen. Wenn Du mir mitteilen könntest, woran ich dies erkenne, so überprüfe ich dies gern und teile es umgehend mit.

Bei dem „faserigen“ Teil des Futters handelt es sich um einen angerauten Part, welcher dem Fuß im Schuh eine bessere Stabilität verleihen soll. Ich kann gerne einmal ein Foto hochladen, wo man die unterschiedlichen Partien erkennen kann.

Ich bedanke mich für deine Hinweise und hoffe ebenfalls für weitere Aufklärung gesorgt zu haben.
 
Haben Sie es bereits einmal mit Galoschen probiert?

Galoschen, haha, ein Bekleidungsutensil, welches polarisiert wie kein anderes.
Die einen schwören darauf, die anderen ziehen diese "schnöden Gummiüberzieher" beim besten Willen nicht an.

Ich habe auch schonmal überlegt mir welche zuzulegen, aber ich frage mich, was ich nur mit denen machen soll, wenn ich schlussendlich im Trockenen angekommen bin. In der Tasche ist definitiv kein Platz, sie im Auto zu lassen ist sinnlos, ich habe sie ja gerade um die nasse Strecke vom Auto zur Eingangstür zu überbrücken, einfach anlassen finde ich auch keine Wahl. Irgendwo abstellen fällt momentan auch flach. Also wohin damit?

Da bleibt mit wohl nichts anderes übrig, außer darauf zu verzichten, und an Regentagen Gummisohlenschuhe anzuziehen.
 
Wenn ich mich recht erinnere, dann ist den Swims eine Aufbewahrungstasche beigelegt. Problem gelöst. ;)
Aber ich kann das nachvollziehen, die Galoschen sind definitiv wahre Spalter. Zumindest der schwarzen Ausführung kann ich optisch etwas abgewinnen, doch mein Selbstversuch steht noch aus - zum Glück ist das Wetter aktuell einfach zu gut zu uns und unseren Schuhen.
 
Ich trage auch im Regen oder bei nassen Straßen Ledersohle, es bleibt halt ein Schuh, und ab und an mal etwas Wasser auf der Sohle sollte er schon abkönnen. Zugegeben, so richtige Regentage mit 2km Fußmarsch stelle ich mir auch unangenehm vor (man fühlt halt doch mit dem Schuh mit), aber vom Auto ins Trockene, also maximal 500m muss der Schuh schon paarmal täglich aushalten.

Abends dann auf die Seite legen, dass die Sohle wieder trocknen kann.

Die Swims Galoschen hätte ich allerdings auch schon (für einen spontanen Sturm^^) im Auto liegen, wären sie nicht so teuer (und hätten dann noch dieses bunte Logo drauf).
 
Trotz seines Verdachts hinsichtlich der Lederqualität ist das wirklich ein feiner Beitrag, der mich persönlich sehr gefreut hat und ich stimme ihm und fritzl hier absolut zu. Wenn das verwendete Leder minderer Qualität ist, dann brauch man sich auch keinen Kopf zu machen ob der Schuh rahmen- oder durchgenäht ist.

ich sah es nicht als angriff auf ihr produkt.

ich finde es nur erfrischend, wenn jemand seine erfahrungen kund tut.
 
Nachtrag zum Cordovan-Leder. Schande auf mein Haupt, denn hier muss ich hinsichtlich meines Hinweises, dass wir für unsere beiden Cordovan-Schuhe das Leder von Horween verwenden, zurückrudern - was mir sehr unangenehm ist.

Unser Produzent in Spanien teilte mir eben mit, dass die Leder zwar aus den USA stammen, aber eben nicht bei Horween eingekauft werden. Offenbar gibt es doch noch weitere Gerbereien in den USA, die Cordovan produzieren. Dass die Leder aus den USA stammen wusste ich und zog hier die falschen Rückschlüsse, denn ich nahm an, dass wenn Cordovan aus den USA stammt, es per se von Horween kommen müsse.

Beim Lieferanten handelt es sich um eine kleinen Anbieter, der hochwertiges Shell Cordovan nur in sehr geringen Mengen pro Jahr produziert. Etwa sechs bis acht Monate nimmt der langwierige Gerbprozess in Anspruch. Die Shells stammen, ebenso wie bei Horween, von amerikanischen Pferden.

Soweit der akuelle Stand - ich bitte meine persönlich zuvor geschlossenen Rückschlüsse zu entschuldigen.
 
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