Testberichte sind beliebt, denn sie helfen dem Verbraucher, sich zwischen einer Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen zu entscheiden. Kleidung wird merkwürdigerweise relativ selten überprüft, das Stilmagazin ist mit seinen Tests da eine löbliche Ausnahme.

Dabei ist es gar nicht schwierig, Sakkos, Anzüge, Hemden, Schuhe oder Krawatten kritisch zu begutachten, Kriterien wären leicht gefunden. Materialqualität, Verarbeitungsmethode und Sorgfalt bei der Ausführung, das alles dann in Beziehung gesetzt zum Preis. So könnte es aufschlussreich sein, rahmengenähte Schnürer verschiedener Marken aufzuschneiden und das Innenleben genau zu betrachten. So mancher, der extrem günstige Schuhe in Goodyear-Machart anbietet, hätte an so einer Aktion allerdings wenig Interesse, für die Käufer wäre der Blick hinter die Kulissen allerdings wertvoll.

Die Passform von Konfektion müsste bei Tests weitgehend unberücksichtigt bleiben, für Maßkonfektion oder Schneiderarbeit wäre es kein Problem, Bewertungsmaßstäbe zu entwickeln. Eine Person würde sich aus dem gleichen Stoff das gleiche Anzugmodell von 10 verschiedenen Maßkonfektionären oder Maßschneidern anfertigen lassen, das Ergebnis wäre gut zu vergleichen. Leider würde dann nur die Erstplazierten Beifall spenden, von den hinteren Rängen kämen nur Buhrufe. In jedem Fall könnten sich regelmäßige, unangekündigte Test auf lange Sicht als gutes Mittel erweisen, um die Qualität von Mode und Modedienstleistungen zu verbessern. Freiwillige vor!