Hemden mit Kontrastkragen bieten eine schöne Gelegenheit, abseits von Krawatte oder Anzug etwas Leben ins eigene Outfit zu bringen. Um damit aber nicht auszusehen wie Gordon Gekko auf Abwegen, gilt es, einige Details zu beachten. Welche, wann und warum — das erfahren Sie hier.
Historisch betrachtet war der weiße Hemdkragen Privileg derer, die ihre Kleidung nicht durch körperliche Arbeit verschmutzen konnten. In Zeiten von Waschmaschinen für Privathaushalte und vergleichsweise günstiger Kleidung sind solche Statusdifferenzierungen freilich passé. Erstaunlicherweise konnte sich das Hemd mit Kontrastkragen dennoch gerade in Branchen durchsetzen oder erhalten, die genau solche nicht körperlichen Tätigkeiten beinhalten. Die Kombination eines weißen Hemdkragens zum bunten Hemd entstammt einer Epoche, als der Kragen noch nicht Teil des Hemdkörpers war, sondern separat gekauft und an ein entsprechend konstruiertes Kragenband angeknöpft wurde. Heute ist diese Hemdform fast vollständig verschwunden. Lediglich im Bereich der festlichen Garderobe und in den Kleiderschränken einiger Liebhaber konnte sie sich noch halten.
Vor allem, wenn man den Kontrastkragen zu kräftig gemusterten Hemden trägt, sollte die Wahl der Krawatte möglichst dezent ausfallen, um das Outfit nicht zu sehr zu überfrachten. Eine groß gepunktete Krawatte aus bunter Seide zum auffälligen karierten Hemd mit Kontrastkragen wäre zu viel des Guten. Weniger ist hier mehr: Eine einfarbige Krawatte aus Wolle oder Seide fügt sich harmonisch in fast jedes Ensemble ein und hilft, die Kombination nüchtern und seriös genug für den Geschäftsalltag zu halten.
Ein Tipp zum Schluss: Der Kontrastkragen ermöglicht auch das Tragen ansonsten vielleicht etwas zu extravaganter Hemdstoffe, die durch den weißen Stoff um die Halsregion auf dem Boden der Tragbarkeit gehalten werden. Die Englische Businessmode ist seit langem bekannt für solche Hemden, namhafte Hemdenschneider in der Jermyn Street bieten sie oftmals auch in ihren ready to wear-Kollektionen an.