Keine zweite Chance für den ersten Eindruck

Ob es die Liebe auf den ersten Blick gibt, ist weithin umstritten. Es ist jedoch unzweifelhaft, dass sich Menschen innerhalb kürzester Zeit „entscheiden“, ob sie eine neue Bekanntschaft sympathisch finden oder nicht. Ob sich der erste Eindruck im weiteren Verlauf bestätigt, steht auf einem anderen Blatt, doch der erste Eindruck kann Türen öffnen und Türen schließen. Das erste Urteil bildet sich nicht zufällig, sondern hängt von vielen Faktoren ab. Das Erscheinungsbild spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Sympathie auf den ersten Blick

Untersuchungen zufolge bilden sich Menschen beim ersten Aufeinandertreffen schon innerhalb weniger Sekunden ein erstes Urteil über ihre Mitmenschen. Das schnelle Urteil rührt noch aus Vorzeiten her, als der Mensch in Natur und Wildnis zu seinem eigenen Schutz schnell erkennen und entscheiden musste, ob jemand Freund oder Feind ist. Die Kommunikation und vor allem die Sprache waren damals noch lange nicht so elaboriert wie es heutzutage der Fall ist. Das erklärt auch, dass der erste Eindruck bis heute nur zu einem geringen Teil (ca. 10 Prozent) durch die Worte einer Person beeinflusst wird. Wesentlich größeren Einfluss haben die Stimme und der Sprachstil (ca. 30 Prozent). Der Löwenanteil (ca. 60 Prozent) des Urteils machen nonverbale Signale wie Körpersprache, Kleidung Frisur, Schmuck etc. aus.

Erstes Urteil über Mitmenschen auf Basis begrenzter Informationen

Da sie ihren Mitmenschen nicht in den Kopf schauen können, bilden Menschen sich zwangsläufig ein Urteil über andere Personen auf Basis der ihnen vorliegenden Informationen. Dem Auftreten und dem äußeren Erscheinungsbild kommt bei der Beurteilung somit eine entscheidende Bedeutung zu. Egal wie sich jemand gibt, ob er gesprächig oder schweigsam, lebhaft oder schüchtern ist, er hat immer eine Wirkung auf seine Mitmenschen. Genauso wirken die Kleidung und das Outfit, unabhängig ob sie farbenfrohoderschwarz ist.

Dessen sollte man sich bewusst sein, insbesondere bei ersten Begegnungen, beispielsweise mit einem neuen Kunden, Geschäftspartnern oder auch bei einem Date. Ein dementsprechend gepflegtes Auftreten und eine sorgfältige Wahl und Gestaltung des Outfits sind Pflicht. Das heißt jedoch nicht, dass man sich bis ins letzte Detail durchstylen sollte. Auch Natürlichkeit ist ein Statement.

Es geht vielmehr darum sich bewusst zu machen, was man mit dem Outfit und dem Auftreten für Signale aussendet. Ein einfaches, leicht überspitztes Beispiel: Selbst bei sonst gleichem Auftritt und gleicher Kleidung wirkt jemand mit einem gefärbten Irokesen-Schnitt und einem Piercing ganz anderes als jemand mit einer geregelten Frisur samt gepflegtem Seitenscheitel.

Die Einschätzung der Mitmenschen aktiv beeinflussen

Darin liegt auch eine Chance, schließlich lässt sich das eigene Erscheinungsbild bewusst beeinflussen. So kann ein jeder sich von seiner besten Seite zeigen und bestimmte Signale aussenden, um so – in der Tendenz – eingeschätzt und verstanden werden, wie er es möchte. Das ist wichtig, denn für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Dabei gilt es zu beachten, dass das Erscheinungsbild immer noch zur eigenen Persönlichkeit passen muss. Sich offensichtlich zu „verkleiden“ um andere zu täuschen, hat zum einen wenig Stil und fliegt zum anderen oft leicht auf. Dadurch hat es schnell den gegenteiligen Effekt.

gentleman_logoGastbeitrag vom Gentleman-Blog. Der Männerblog mit Stil berichtet u.a. über Knigge, Image und Herrenmode, vom Schuh bis zum Anzug.

Kategorie: Magazin

Redaktion

Unsere Redaktion veröffentlicht regelmäßig Gastartikel verschiedener Autoren. Wenn Sie Interesse haben einen Gastartikel auf Stilmagazin.com zu veröffentlichen, melden Sie sich gerne unter info@stilmagazin.de mit Ihrem Vorschlag bei uns.

Kommentar schreiben