Zukunft?

Das funktioniert bei MTM schon nicht oder nur unter sehr komplexen Voraussetzungen und bei RTW, für das es ja gedacht ist, schon gar nicht. Herrgott, ich brauche doch keinen Laser, um eine Konfektionsgröße zu ermitteln!

Zu Rücksendequoten habe ich i.Ü. kürzlich noch gelesen, dass einer der größten Versender (amazon oder Zalando) in Deutschland zwar die höchste hat, dafür hier aber auch den meisten Umsatz macht.

Es würde mich sehr wundern, wenn dieses Ding mehr wäre als ein Rohrkrepierer und Geldvernichter.
 
Die Automatisierung der Schnittmuster ist nicht unmöglich, aber recht komplex. Allein für RTW würde eine sinnvolle Anwendung zumindest eine Simulation benötigen, die nicht nur die die Körpermaße (en detail), sondern auch die Spezifikationen des Stoffs berücksichtigen müsste. Daraus könnte man ein physikalisches Modell entwickeln, das den Fall des konkreten Anzugs an dem gemessenen Körper berechnet. Diese Simulation könnte man dann dem Nutzer präsentieren, sodass dieser entscheidet, ob es mit seinen subjektiven Geschmacksvorstellungen übereinstimmt. Das löst noch nicht das Problem der Schnittmuster, aber man könnte damit zumindest mögliche Fehler simulieren und mit den gewonnenen Erfahrungswerten daraus auch einfacher eine automatisierte Schnitttechnik entwickeln.

Wenn dieses System die Rücksendequoten erheblich reduzieren würde, wären die umfangreichen Entwicklungskosten vermutlich gerechtfertigt. Es ist aber nicht trivial und ich bin bspw. kein Experte für CAD.

Ich denke, das ist ein wenig eine Frage des Anspruchs. Wenn man zwei Anproben und Stoffreserven einplant, könnte man vielleicht auch ohne Simulation davon kommen.
 
Die CAD-Software, die das Schnittmuster erstellt, kann man mit beliebig vielen Parametern füllen, z.B. Stoffdicke, Fliesverhalten des Textils, Ein- oder Zweireiher, spalla con rollino/spalla camicia, bestimmte Kundenvorlieben (enger/bequemer), im Grunde könnte man es sogar auf das Nähverhalten der einzelenen Näherinenen anpassen, etc. epp.

ganz so einfach ist es nicht
Aber es gibt Methoden es zu umgehen.
Aus dem Grund wäre es m.E. notwendig, die Simulation dem Kunden vorzuführen. Allerdings wird es dann problematisch, wenn Simulation und Endresultat zu weit auseinander liegen.
 
Das Kickstarter-Video erinnert mich an diese ganzen furchtbaren Infomercials, die immer früh Morgens im TV liefen (zumindest als ich noch ein TV hatte). Für Leggings mit Jeans-Aufdruck oder für Geräte, die Obst in Würfel schneiden.
 
Wir sind jetzt aber schon weg von dem Kickstarter-Projekt, dass ja ausschließlich für Konfektionsware und ausschließlich zur Ermittlung der Konfektionsgröße dienen soll, oder?
 
Wir sind jetzt aber schon weg von dem Kickstarter-Projekt, dass ja ausschließlich für Konfektionsware und ausschließlich zur Ermittlung der Konfektionsgröße dienen soll, oder?

Nicht unbedingt.
Ich hatte versucht darzustellen, dass das Vermessen sicherlich ein Punkt ist, aber vermutlich genauer erfolgen muss, als bisher. Der schwierigste Teil ist aber die Simulation der Kleidung auf den abgemessenen Körper. Auch heute kann man ja schon abmessen und Größentabellen nutzen, nur scheitert es genau an deren Unzulänglichkeiten.
 
Das ist ganz sicher die Zukunft.
Aktuell funktionieren diese Scanner noch - es ist jedoch nur eine Frage der zeit, bis zu praxisnah arbeiten.

Firmen wie KUHN testen schon kräftig ……

Und es gibt ja einige Anbieter, die mit Scanner arbeiten (in der tat wenige, aber einige wenige machen das erfolgreich).

Aktuell sind die Scanner vor allem für kleinere Anbieter einfach zu teuer.
Die Leasingraten können/wollen sich viele kleinere MTM Anbieter nicht leisten.
 
Oben