Zukunft?

Ich denke, dass es für alles, was komplizierter als ein T- oder Poloshirt ist schwer wird. Wahrscheinlich wird man einige Sachen aussortieren können. Aber solange keine sehr enge Zusammenarbeit mit Schneidern und/oder den Herstellern zustande kommt, werden Aspekte wie Schulter- oder Hüfthaltung nicht genug beachtet werden.

Ich denke nicht, dass es unmöglich ist die Schnittmustererstellung bzw. eine Passformanalyse zu automatisieren. Allerdings denke ich, dass sich der Aufwand für eine wirkliche gute Passformanalyse nicht lohnen wird.
 
Vielleicht die Zukunft des MTM?:

Ziemlich sicher nicht, und dafür gibt es eine Reihe von Gründen.

- Körpermaß ungleich Kleidungsmaß
- Das "Spaltmaß" dazwischen hängt von ganz vielen Faktoren ab, insbesondere aber vom Fall des Stoffes, und das nicht nur in Ruhe
- Möglicherweise kann ein Designer für Konfektionsmaße eines bestimmten Stückes diese gewünschten Parameter angeben, dann kann man die beste Größe errechnen
- Da sind wir aber erst bei Konfektion
- Jetzt stelle sich das jeder bei SuSu vor....Ergebnis: die gewählte Größe ist die vom Size Advisor und alle sehen so aus wie die Models
- Wenn wir jetzt an MTM ranwollen: wie will man denn einzelne Abweichungen (zB breite Hüfte) berücksichtigen? Hüfte breiter machen (Sakko ist Birne)? Alles breiter (Sakko ist Sack)?
- Was ist, wenn einem der Schnitt nicht steht? Wer kann das wie merken?

Möglicherweise sind irgend wann mal die Algorithmen so schlau und die Schneider so technisch versiert, dass ich das Urteilsvermögen eines Maßschneiders in Software packen kann und das "deTogni" Modul dann ein entsprechendes Design entwirft.

Wenn man das möchte, erwarte ich etwa eine Dekade an Entwicklungsarbeit. Ob sich das lohnt? Der Scanner ist jedenfalls das absolut kleinste Problem dabei....
 
Das Prinzip ist doch schon gescheitert, oder?

Gabs nicht mal einen MTM Anbieter, der mit Laserscans geworben hat ? War das nicht mal eine Zeit Dolzer ? Das muss doch grandios in die Hose gegangen sein, denn durchgesetzt hat es sich ja nicht.

PS:

Alter Artikel aus 2002
 
Das Prinzip ist doch schon gescheitert, oder?

Gabs nicht mal einen MTM Anbieter, der mit Laserscans geworben hat ? War das nicht mal eine Zeit Dolzer ? Das muss doch grandios in die Hose gegangen sein, denn durchgesetzt hat es sich ja nicht.

PS:

Alter Artikel aus 2002
Nur weil die es nicht hingekriegt haben, heißt das nicht, dass das ganze Konzept gescheitert ist.
Tablets haben auch ewig nicht funktioniert, bis sie es dann irgendwann taten. Es hat bis heute wohl einfach niemand eine Lösung geschaffen, die das Problem löst. Sollte es aber tatsächlich technisch unmöglich sein, die Schnitterstellung zu automatisieren, wäre ich sehr überrascht.
 
Da hast du natürlich recht. Jobs hat aus dem Touchscreen ja auch einen Erfolg gemacht.

Die Frage wäre also, was ein neuer Versuch wirklich besser macht.
 
Eigentlich geht es doch darum, aus einem vorhandenen (Online-)Angebot die 'passende' Klamotte auszusuchen -ob jetzt bei Unklarheit, wie die Kleidungsstücke verschiedener Firmen/Kollektionen größentechnisch ausfallen bzw. dann näherungsweise anhand zweier in Frage kommender Konfektionsgrößen und das Ganze ohne Selbermessen und Maßtabellen-Vergleich oder Eingabe von Werten in Konfiguratoren- und somit "No more ordering three different sizes and sending the wrong ones back" zu bestellen/kaufen (aber dann möglicherweise gleich in 3 verschiedenen Farben, Materialien, Schnitten: siehe SuSu & Co. for Beginners :D) ?

Es ist aber gut nachvollziehbar, dass bei den Schlagworten 'tailored' und 'perfect fit' eine Übertragung auf den Bereich MTM naheliegt.
 
Da es ja wirklich nur um Konfektion geht und bei verschiedenen Herstellern Größen und Schnitte unterschiedlich sind sehe ich keinen Mehrwert gegenüber einem Bandmaß, mit dem man Körpergröße und -umfang an unterschiedlichen Stellen sowie zwei oder drei weitere Parameter abmisst und anhand dessen bestellt. Zumal die Fertigungstoleranzen je nach Herstellungsprozess ohnehin so sind, dass von zwei Kleidungsstücken desselben Modells in derselben Größe eines besser als das andere passen kann. Dafür brauch ich keinen Laser mit Flux-Kompensator.
 
Mehrwert gegenüber einem Bandmaß

Sie schreiben, dass man (die stolzen Zollstockbesitzer dieser Welt?) für Ehefrau/mann, Freund/in und wohl auch Kinder Kleidung kaufen kann, ohne die Konfektionsgröße zu kennen bzw., dass die körperlichen Veränderungen von Diät, Muckibude und Schwangerschaft zu checken sind... :rolleyes:

Ich hätte das Projekt gescheit für Haustiere entwickelt, weil man ja doch nur unzuverlässige Antworten bekommt, wenn man bspw. seinen Hund nach der Pullovergröße fragt oder ihn zu Weihnachten mit einer Barbour-Steppweste überraschen möchte -
wenn dann noch ein paar süße Katzenfotos zusammen mit 'der Gerät ' abgebildet wären, hätte man die Kickstarter-Summe schon locker beeinander, vielleicht sogar mehrfach...;)
 
Die Automatisierung der Schnittmuster ist nicht unmöglich, aber recht komplex. Allein für RTW würde eine sinnvolle Anwendung zumindest eine Simulation benötigen, die nicht nur die die Körpermaße (en detail), sondern auch die Spezifikationen des Stoffs berücksichtigen müsste. Daraus könnte man ein physikalisches Modell entwickeln, das den Fall des konkreten Anzugs an dem gemessenen Körper berechnet. Diese Simulation könnte man dann dem Nutzer präsentieren, sodass dieser entscheidet, ob es mit seinen subjektiven Geschmacksvorstellungen übereinstimmt. Das löst noch nicht das Problem der Schnittmuster, aber man könnte damit zumindest mögliche Fehler simulieren und mit den gewonnenen Erfahrungswerten daraus auch einfacher eine automatisierte Schnitttechnik entwickeln.

Wenn dieses System die Rücksendequoten erheblich reduzieren würde, wären die umfangreichen Entwicklungskosten vermutlich gerechtfertigt. Es ist aber nicht trivial und ich bin bspw. kein Experte für CAD.
 
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