Veit Lehmann
Well-Known Member
Ich möchte einmal meine Faustregeln für das non-invasive Einschätzen der Schuhqualität in den Ring werfen:
1. Fertigungsart
Ob der Schuh nun handgenäht oder oder Goodyear Welted ist lässt sich vom Laien schlecht feststellen. Sollte aber eine Rahmennaht nur auf den vermeintlichen Rahmen geprägt sein, wird man beim Rest des Schuhs aber wahrscheinlich auch versuchen, den Kunden zu täuschen.
2. Lederqualität
Das wohl gebräuchlichste Leder ist Kalbsleder. Besonders dünnes Leder neigt zur Faltenbildung, dickeres Leder ist mühsam einzutragen. Als Test biege ich den Schuh etwas über das Abrollverhalten hinaus und beobachte, wie stark die entstandenen Runzeln im Leder verbleiben. Bei dieser Gelegenheit kann man auch allzu glattes Leder prüfen: Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der Hersteller mit großzügigem Finish versucht hat, Makel im Leder zu überdecken. Insgesamt darf man auch einmal an dem Leder riechen. Geruch von Weichmacher o.ä. ist Zeichen für mindere Qualität.
Außerdem gucke und fasse ich auch in den Schuh hinein. Textil im Vorderschuhbereich ist kein Zeichen von Qualität.
Insgesamt sollte der vorgeschriebene Aufkleber Auskunft über Oberleder, Sohle und Innenfutter geben.
3. Aufbau
Einige Merkmale des Aufbaus lassen sich auch ohne lange Prüfung erfassen. Per Daumendruck überprüfe ich Vorder- und Hinterkappe. Diese sollte verstärkt sein und nicht leicht nachgeben. Ebenfalls sollte der Absatz betrachtet werden. Dieser sollte aus Lederschichten aufgebaut sein. Ein Ersatz aus Gummi, Plastik, Holz oder gar Pappe lässt sich gewöhnlich durch Betrachtung, Druck mit dem Fingernagel oder dem Klopfen mit einem harten Gegenstand enttarnen.
4. Schuhsohle
Die Qualität einer Ledersohle optisch zu prüfen ist schwer. Eine verdeckte Rahmennaht oder gar eine zweite (oder dritte...) Sohle schützen natürlich länger als eine offenliegende Naht. Ein Stempel von Rendenbach bürgt für eine widerstandsfähige Sohle aber auch Ledersohlen die nicht nach dem Eichenloh-Grubengerbverfahren hergestellt wurden können eine akzeptable Abriebfestigkeit aufweisen.
Dies sind meine 4 Hinweise zur raschen Einschätzung der Qualität durch einen Anfänger.
1. Fertigungsart
Ob der Schuh nun handgenäht oder oder Goodyear Welted ist lässt sich vom Laien schlecht feststellen. Sollte aber eine Rahmennaht nur auf den vermeintlichen Rahmen geprägt sein, wird man beim Rest des Schuhs aber wahrscheinlich auch versuchen, den Kunden zu täuschen.
2. Lederqualität
Das wohl gebräuchlichste Leder ist Kalbsleder. Besonders dünnes Leder neigt zur Faltenbildung, dickeres Leder ist mühsam einzutragen. Als Test biege ich den Schuh etwas über das Abrollverhalten hinaus und beobachte, wie stark die entstandenen Runzeln im Leder verbleiben. Bei dieser Gelegenheit kann man auch allzu glattes Leder prüfen: Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der Hersteller mit großzügigem Finish versucht hat, Makel im Leder zu überdecken. Insgesamt darf man auch einmal an dem Leder riechen. Geruch von Weichmacher o.ä. ist Zeichen für mindere Qualität.
Außerdem gucke und fasse ich auch in den Schuh hinein. Textil im Vorderschuhbereich ist kein Zeichen von Qualität.
Insgesamt sollte der vorgeschriebene Aufkleber Auskunft über Oberleder, Sohle und Innenfutter geben.
3. Aufbau
Einige Merkmale des Aufbaus lassen sich auch ohne lange Prüfung erfassen. Per Daumendruck überprüfe ich Vorder- und Hinterkappe. Diese sollte verstärkt sein und nicht leicht nachgeben. Ebenfalls sollte der Absatz betrachtet werden. Dieser sollte aus Lederschichten aufgebaut sein. Ein Ersatz aus Gummi, Plastik, Holz oder gar Pappe lässt sich gewöhnlich durch Betrachtung, Druck mit dem Fingernagel oder dem Klopfen mit einem harten Gegenstand enttarnen.
4. Schuhsohle
Die Qualität einer Ledersohle optisch zu prüfen ist schwer. Eine verdeckte Rahmennaht oder gar eine zweite (oder dritte...) Sohle schützen natürlich länger als eine offenliegende Naht. Ein Stempel von Rendenbach bürgt für eine widerstandsfähige Sohle aber auch Ledersohlen die nicht nach dem Eichenloh-Grubengerbverfahren hergestellt wurden können eine akzeptable Abriebfestigkeit aufweisen.
Dies sind meine 4 Hinweise zur raschen Einschätzung der Qualität durch einen Anfänger.