Welches außergewöhnlich Stück Wissen begegnete mir heute

"In Göttingen spottete man damals, wenn Wolff noch länger am Leben geblieben wäre, hätte er wohl auch noch die Pflicht des Schneiders, die Hosen weder zu eng noch zu weit zu machen, aus dem Naturrecht bewiesen." - in: Kroeschell, Karl (Hrg.), Deutsche Rechtsgeschichte, Band III: Seit 1650.

Schade eigentlich... ;)
 
Ich habe heute einen Kleiderschrank von 1939/40 auseinander genommen und beim Herausnehmen folgendes entdeckt. Zwischen zwei Funieren, befindet sich ein Brett, was abwechselnd in regelmäßigen Abständen von beiden Seiten angesagt war uns zwar genau so tief, dass sich sie Schnitte bezüglich ihrer Tiefe überlappen. uploadfromtaptalk1456063472488.jpg Diese sollen wohl Quellvorgänge und Verziehen auffangen.
Was auch interessant war, ist dass die Schaniere bis auf den Stift komplett aus Holz gefertigt sind. Ob das wohl schon eine Metall Sparmaßnahme für den Krieg war? uploadfromtaptalk1456063514880.jpg
 
So ist es.


Meine Wissens war das keine Sparmaßnahme, sondern galten die Holzscharniere als hochwertiger im Vergleich zu "schnöden" Metallscharnieren.
Ob die Holzscharniere einen (holz-)technischen Vorteil gegenüber Vollmetallscharnieren haben, weiß ich nicht, aber ich habe Küchenschränke aus den mittleren 50ern (einst vom Schreiner für seine Frau gefertigt), und die haben ebenfalls Holzscharniere. Am Krieg kann es also nicht gelegen haben.
Danke für die Auskunft! Hat die Antiquelltechnik einen Namen und ist sie noch verbreitet? Ich sah sie nämlich zum ersten mal.
 
Knarren war angenehmer als quietschen :)
Da lag der Vorteil von Holzscharnieren.

Die Räume waren früher zudem viel feuchter, und Rost an den Schanieren war problematisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist wohl der Grund, dass ich bei antiken Möbeln ausschliesslich
Holz- oder Messingscharniere kenne.

Entweder sind die Eisenscharniere alle weggerostet, oder niemals
verwendet worden... :rolleyes:
 
[...]aber tatsächlich haben wir Schränke mit Metallscharnieren welche (an-)rosten, bzw. sich leichter Grünspan bildet. Und knarzen/quitschen tun sie auch. ;)

Wie romantisch.
Vermutlich aber nur für diejenigen, die nicht darin wohnen.

Butch, ich habe ein Hängeschränkchen, ca. 1850/1860, mit (rostigen) Scharnieren. Ich nehme mal an, dass Eisenscharniere und Beschläge grundsätzlich etwas teurer waren, und daher so mancher Schreiner sich einfach selbst beholfen hat, mit dem, was er vorrätig hatte: Holz.

Mich würde doch glatt interessieren, ob man Holzscharniere eher wegen den Kosten (viele Eisenbeschläge, etc. sind ja oftmals auch sehr kunstvoll bearbeitet) verwendet oder bewusst (Feuchtigkeitsschäden) eingesetzt hat.

VG, Jane
 
Ich denke die Antiquelltechnik ist heute nicht mehr wirklich verbreitet, da es heutzutage entweder Massivholzmöbel gibt, wo kein Furnier drauf ist oder furnierte Spanplatten, wo die Spanplatte eh mehr mit Kunststoff als mit Holz zu tun hat und nichts mehr quillt. Diese Tischlerplatten findet man heute doch kaum noch? (Falls doch bitte ich um Bezugsquellen, ich bräuchte für einen alten Tisch aus dem 1960ern eine neue Tischplatte und das wäre die Originalkonstruktion)

Was die Scharniere angeht, kann es auch sein, dass bestimmte Hölzer wegen ihrer besseren Materialeigenschaften gewählt wurden. Viele Hölzer kommen bei beweglichen Teilen ohne zusätzliche Schmierung aus, ein weiteres Stück außergewöhnlichen Wissens: Das erste brauchbare Schiffschronometer wurde unter anderem deswegen konstruiert, weil John Harrison (ein Schreiner) die bahnbrechende Idee hatte, die Mechanik im wesentlichen aus Holz zu bauen, Ergebnis die H1 .
 
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