Was trinke ich heute....

Ich tendiere zu kraftvolleren Weinen als Pinot Noir sie im Allgemeinen liefern kann, aber mein Hauptproblem mit Pinot Noir ist eigentlich Burgund. :) DRC ist wenigstens konsistent toll in dem, was sie machen (soweit ich das rudimentär verkosten konnte ;)), aber du kannst halt gut 3-stelliges Geld in einen Clos de Vougeot von einem der 60 oder 80 Erzeuger mit Land in dieser Lage versenken und stehst dann mit einer sehr einfachen Plörre im Glas und langem Gesicht da. Roter Burgunder wird zu großen Teilen unabhängig von konkreten Qualitätserwägungen ahnungslos oder auf masochistischer Hoffnungsbasis gekauft und das senkt natürlich das Preis-Genuss-Verhältnis auch in der Breite. Das heißt ja nicht, dass man dort nichts trinken könnte, aber entweder muss man richtig viel Geld in die Hand nehmen oder man erzielt nur Zufallstreffer mit hoher Jahrgangsvarianz.

Der oben beschriebene Manincor ist jetzt auch kein Resterampenangebot, ich denke, ich habe um die 55€ dafür hingelegt, aber dafür auch einen weichen Riesen mit kräftigem Rückgrat bekommen, den Méo-Camuzet (um mal was Burgundisches in einem ähnlichen Stil zu erwähnen) auch für den doppelten Kurs nicht so viel besser machen könnte (für's Vierfache vielleicht, aber dafür bin ich dann auch am Ende zu arm ;))..

Da stimme ich dir voll und ganz zu.
 
Gestern abend eine schöne Überraschung aus der Rubrik Kellerrestesaufen. :D In die letzte Flasche Cuvée Confiance der an sich großartigen Domaine La Soumade aus dem exzellenten Jahrgang 2000 hatte ich nicht mehr viel Vertrauen (sic! :)). Aber die in jungen Jahren tannin- bis teerlastigen Rasteau-Weine (ich gestehe offen, dass ich den Wein nach Verkostung beim Händler eher nach der hohen Parkerbewertung gekauft habe, der Mann hat halt Ahnung von Grenache) darf man im Alter nicht unterschätzen. Wuchtige, dunkle Frucht (Holunder, Johannisbeere, Pflaume), genau auf den richtigen Punkt geschmolzenes, schön integriertes Tannin, endlos lang und perfekt balanciert. Geschmacklich kaum vergleichbar mit den Grenache-Cuvées im restlichen südlichen Rhône-Tal, dunkler und kräftiger und dabei weniger würzig als z.B. Châteauneuf-du-Pape. Die Flasche lag über den größten Teil meines Weinlebens in meinem Keller und hat in der Zeit auch schon einen Umzug überstanden. Aber Vertrauen kann sich lohnen. ;)

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Bis auf den ersten und den letzten Satz habe ich kein Wort verstanden
 
Bis auf den ersten und den letzten Satz habe ich kein Wort verstanden
Am besten eine Flasche Wein aufmachen und nochmal durchlesen!
Rasteau ist ein Ort im südlichen Rhone Gebiet
Cuvée ist eine Mischung von Traubensorten
Tannine sind Gerbstoffe, werden weicher mit dem Alter (ziehen einem nicht den Mund zusammen)
Grenache ist eine Traubensorte (dazu kommt meist Mourvèdre und Syrah)
und Pflaumen sind blaue Früchte, die am Baum hängen.
Châteauneuf-du-Pape hat eine pfeffrige Geschmacksnote
 
Gestern der Nachfolgejahrgang des großartigen 2010er Prado Enea Rioja Gran Reserva von Bodegas Muga, der 2011er. Wenn der ausverkauft ist, wird es eine längere Durststrecke geben, denn Muga erzeugt den Prado Enea nur in den besten Jahren. 2012 und 2013 wird es den Wein daher nicht geben und in 2014 gibt es nur eine sehr kleine Menge. Erst 2015 und 2016 sind wieder sicher qualifiziert.

Den 2011er finde ich (auf hohem Niveau) etwas schwächer und auch im Charakter etwas anders als den 2010er (das schlägt sich auch im Urteil des Wine Advocate von Spanien-Spezialist Luis Gutierrez nieder, nur 96 statt 97/100 Punkte ;), ich finde, da ist mehr Unterschied drin). Die feste Brillanz des Vorgängers mit den Unmengen von reifem Tannin und Würze ist hier durch einen kompakten Fruchtkern aus Süßkirsche und Pflaume ersetzt worden, der dann in einen Mix von viel hochprozentiger Criollo-Schokolade und gebrannten Mandeln mit Kardamom und schwarzem Pfeffer übergeht. Ein überraschender Säurekick stützt dann das Spiel der Aromen bis in einen langen Abgang hinein. Immer noch ein großer Wein mit mehr vordergründiger Zugänglichkeit, der meilenweit aus den typischen Weinen seiner Region heraussteht.

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Gestern der Nachfolgejahrgang des großartigen 2010er Prado Enea Rioja Gran Reserva von Bodegas Muga, der 2011er. Wenn der ausverkauft ist, wird es eine längere Durststrecke geben, denn Muga erzeugt den Prado Enea nur in den besten Jahren. 2012 und 2013 wird es den Wein daher nicht geben und in 2014 gibt es nur eine sehr kleine Menge. Erst 2015 und 2016 sind wieder sicher qualifiziert.

Den 2011er finde ich (auf hohem Niveau) etwas schwächer und auch im Charakter etwas anders als den 2010er (das schlägt sich auch im Urteil des Wine Advocate von Spanien-Spezialist Luis Gutierrez nieder, nur 96 statt 97/100 Punkte ;), ich finde, da ist mehr Unterschied drin). Die feste Brillanz des Vorgängers mit den Unmengen von reifem Tannin und Würze ist hier durch einen kompakten Fruchtkern aus Süßkirsche und Pflaume ersetzt worden, der dann in einen Mix von viel hochprozentiger Criollo-Schokolade und gebrannten Mandeln mit Kardamom und schwarzem Pfeffer übergeht. Ein überraschender Säurekick stützt dann das Spiel der Aromen bis in einen langen Abgang hinein. Immer noch ein großer Wein mit mehr vordergründiger Zugänglichkeit, der meilenweit aus den typischen Weinen seiner Region heraussteht.

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lautmalerei, einfach ovid!
nb: sollte ich einmal wieder wein versuchen, meld ich mich bei dir.
 
Gestern der Nachfolgejahrgang des großartigen 2010er Prado Enea Rioja Gran Reserva von Bodegas Muga, der 2011er. Wenn der ausverkauft ist, wird es eine längere Durststrecke geben, denn Muga erzeugt den Prado Enea nur in den besten Jahren. 2012 und 2013 wird es den Wein daher nicht geben und in 2014 gibt es nur eine sehr kleine Menge. Erst 2015 und 2016 sind wieder sicher qualifiziert.

Den 2011er finde ich (auf hohem Niveau) etwas schwächer und auch im Charakter etwas anders als den 2010er (das schlägt sich auch im Urteil des Wine Advocate von Spanien-Spezialist Luis Gutierrez nieder, nur 96 statt 97/100 Punkte ;), ich finde, da ist mehr Unterschied drin). Die feste Brillanz des Vorgängers mit den Unmengen von reifem Tannin und Würze ist hier durch einen kompakten Fruchtkern aus Süßkirsche und Pflaume ersetzt worden, der dann in einen Mix von viel hochprozentiger Criollo-Schokolade und gebrannten Mandeln mit Kardamom und schwarzem Pfeffer übergeht. Ein überraschender Säurekick stützt dann das Spiel der Aromen bis in einen langen Abgang hinein. Immer noch ein großer Wein mit mehr vordergründiger Zugänglichkeit, der meilenweit aus den typischen Weinen seiner Region heraussteht.

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Durch den Beitrag ist mir erst aufgefallen, wie lange ich nichts gutes mehr aus Spanien getrunken habe. Zum Glück hab ich da heute was Gefunden, was mir den Abend verschönert. 20191205_210439.jpg
 
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