Was trinke ich heute....

@bluesman528

St. Cosme macht wirklich gnadenlose Weine, allerdings finde ich das Preisniveau, nachdem Mister 100 Punkte großzügig war, erschreckend.
Teilweise sind die Weine binnen eines Jahrgangs so drastisch gestiegen, dass der vorherige VK in etwa dem neuen EK entsprach. Da muss man doch arg schlucken. Nichtsdestotrotz ist da unglaublich viel Licht und sagenhaft wenig Schatten zu sehen.
Naja, ich habe für die Flasche 34€ bezahlt. Das ist gar nicht wenig Geld für eine Flasche Rotwein, aber wenn man vergleicht, was man dafür woanders bekommt, ist das immer noch ein fairer Preis für einen sehr fein gemachten GSM mit Monsterdruck am Gaumen, aber ohne die Rustikalität und Eindimensionalität vieler seiner Appellations- und Rebsortengenossen. Bei den Saint-Cosme-Einzellagen für das Doppelte und Dreifache sieht das schon anders aus.

Ich weiß natürlich, dass man gerade in Gigondas vor zehn Jahren die meisten Weine vor Ort noch für 15 bis 18€ schießen konnte. Noch mal zehn Jahre zurück, gab es das für den gleichen Betrag in DM. Dem trauern alle Weinfans ein wenig nach. Robert Parker hat mit seiner persönlichen Vorliebe für Grenache die großen Weine des ganzen südlichen Rhônetals international bekannt gemacht, das ist der tiefere Hintergrund. Und das nehme ich ihm nicht übel, die Weine sind einfach auf breiter Linie viel besser geworden. Einige einfache Côtes du Rhône hauen heute manchen traditionellen Ch9dP von früher komplett aus dem Anzug. Von daher gleicht sich das am Ende irgendwo aus, zumindest rede ich mir das immer mal wieder ein. ;)
 
Diese Woche hatte ich eines der besten Biere, das ich dieses Jahr (und eigentlich überhaupt jemals) trinken durfte:

Frau Grubers Seriously Mysterious. Ein grandioser samtiger und mundfüllender Körper, erfrischende Zitrusfrucht im Antrunk und liebliche Ananas und Kokosnuss im Abgang. Ein wirklich sensationell ausbalanciertes Bier.

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Mit 8,3 Vol % Alkohol gehört es zu den eher stärkeren Vertretern der DIPAs. Die fruchtigen Aromen stammen von den Hopfensorten Select, Motueka und Nelson Sauvin (letztgenannte sind Züchtungen aus Neuseeland), das Fundament bilden Gersten-, Weizen- und Hafermalz. Zur eingesetzten Hefe habe ich leider keine genaueren Angaben. Frau Gruber bewegt sich für heimische Verhältnisse im oberen Preissegment (etwa sieben bis acht € je 440 ml), allerdings sind die Ergebnisse auch auf einem konstant hohen Niveau mit gelegentlichen erfreulichen Ausreißern nach oben. Insofern ist das Preisniveau hier imho auch wirklich gerechtfertigt.
 
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