Was trinke ich heute....

Persönlich finde ich Heinrich durch die Bank weg top. Die Einstiegssachen „naked“ sind nicht vollkommen belanglos aber trotzdem easy drinking und die größeren Sachen bringen mir richtig Spaß :)
 
Feierabendschoppen an einem milden Sommerabend auf der Terrasse...
Der Wein ist cool, d'Arenberg macht viele schöne Sachen, aber mit dem fetten Zierschliff-Kristallglas fühle ich mich in die 1970er zurückversetzt. ;)



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Ich gestern was Exotisch-Unexotisches vom anderen Ende der Welt, die Allerweltsrebe Chardonnay aus dem Land des tasmanischen Teufels. ;)

Tolpuddle ist ein Projekt von Martin Shaw und Michael Hill-Smith, die ein Weingut in den australischen Adelaide Hills betreiben und auch sonst recht aktiv in der australischen Weinszene sind. Auf der südlichen Insel Tasmanien haben sie einen 1988 mit Chardonnay und Pinot Noir bepflanzten Weinberg in einem kühlen, trockenen Mikroklima, den sie mit burgundischer Zielrichtung bearbeiten. Der nicht überalkoholisierte (13%) Chardonnay strotzt erst vor nussig-buttrigen Aromen (geröstete Haselnuss, Pekannuss), kommt dann aber mit Luft in Ananas-Guave-Mandarine-Sphären, ohne die extreme nussige Würze in den Hintergrund treten zu lassen, toll eingebaute Säure, sehr intensiv und lang. An sich kein Billigwein mehr (ca. 40€), aber da müssen sich bei gar nicht mal so unterschiedlicher Stilistik die (überteuerten) weißen 100+€ Burgunder sehr lang machen, um da ran zu kommen.
 
Die Gläser stehen in der Küche, griffbereit für den Genuß von 10 Euro Alltagsweinen, vorzugsweise weiß. Und auch wenn es verwundert, genau dafür mag ich die auch.
Für den präsentierten Wein wären gewiß andere Gläser angemessen - ich war schlicht zu müde deswegen Treppen zu steigen. Kann passieren...

Das schöne an australischen Weinen:
Sie sind hier günstiger als dort. Gleichwohl ist es natürlich ein besonderes Erlebnis, sie auch vor Ort zu verkosten.
Adelaide selbst hat einen recht passablen Hausstrand, ist ansonsten uninteressant.
Spektakulär hingegen sind die Weine, die von dort kommen.
Sehr gut gefallen hat mir außerdem Perth mit dem nahegelegenen Anbaugebiet Margaret River.
Ich wünsche jedem hier, daß er Gelegenheit zu solch einer Reise hat, und lege ans Herz, sich dann auch ein wenig dem Wein dort zu widmen.
Bluesman sei beglückwünscht zu seiner Entdeckung. Tasmanien fehlt auf meiner Liste noch.
Einen schönen Abend und zum Wohle...
 
Adelaide selbst hat einen recht passablen Hausstrand, ist ansonsten uninteressant.
Na na, so hart würde ich mit der Stadt nicht ins Gericht gehen. Sie beherbergt immerhin das National Wine Centre (mit ausgiebigen Degustationsmöglichkeiten ;) )!
Perth fand ich nicht interessanter, wenn man von Fremantle als lohnender Abstecher absieht.
Australien wäre diesen September/Oktober wieder auf dem Programm gestanden; mal schauen, ob es nächstes Jahr klappt.
 
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