Zum 'Umbügeln' eines Dreiknopf-Sakkos und der Optik eines '3roll2' gab es hier bereits unterschiedliche Erfahrungen und verschiedene ästhetische Auffassungen - es kommt sehr auf den Schnitt, die Ausdehnung/Form des Brustplacks, Reversfestigkeit samt Einlage sowie allgemeiner Oberstoffbeschaffenheit und sogar die Ausführung des vorhandenen obersten Knopfloches an...
Persönlich würde ich das Revers zuerst von der Rückseite einigermaßen glatt bügeln und dann durch einfaches Umlegen und variieren beider Reversseiten feststellen, ob bspw. das Revers insgesamt mit etwas mehr 'Roll' und somit 'Dreidimensionalität' über den obersten Knopf und in Richtung des mittleren Schließknopfes gestaltet werden kann.
Ein sozusagen glattes Umbügeln halte ich für nicht erstrebenswert, je nach Reversproportion, Stoff etc. kann das dann sehr seltsam und störend aussehen mit dem zusätzlichen Knopfloch in der Reverslinie.
Ich finde daher auch die deutlich sichtbare SuSuMTM-Variante oftmals unpassend -insbesondere im Vergleich zu den diversen italienischen Anbietern Boglioli, Pal Zileri, Zegna, Brioni,den Neapolitanern und deren Gestaltung eines Sakkos mit 3 Knöpfen (bzw. 2+1
)- es kommt aber immer darauf an...
So finde ich das oben von bluesman gezeigte kräftig gemusterte Sakko mit steigendem Revers hinsichtlich des sichtbaren Knopfloches besser als die Variante eines Uni-Stoffes mit der gefältelten Schulter zwei Seiten vorher.
Zu einem deutlich sichtbaren und auch rückseitig gesäumten Knopfloch gehören meiner Meinung nach viel Revers-Roll, Reversbreite, rustikalerer oder gemusterter Stoff einer Sportjacke.
Hier mal ein zeitgenössischer Vintage-Anzug von Boss mit 50%Mohair-Anteil im Zegna-Stoff und andererseits ein Cordsakko von Borrelli, bei dem ich auch mal den untersten Knopf als Schließknopf verwende
-
ganz unterschiedlich, haben beide für mich ihre Berechtigung.