Was trage ich heute am Handgelenk

Jahrelang habe ich den Besuch der Inhorgenta vermieden; von dieser tristen und pomadigen Veranstaltung hatte ich zuletzt außer schlechter Laune nichts mit nach Haus gebracht. Aber während die Schweizer Frühjahrsmessen in Genf und Basel inzwischen deutlich schwächeln, wächst die Münchner Show seit dem letzten Jahr wieder deutlich. Es sind auch einige Uhrenhersteller zurück, von denen etliche nicht mehr in Basel ausstellen werden und ihre Novitäten in München gezeigt haben.
Natürlich bleibt die Inhorgenta eine regionale Messe; dass von den fünf Uhren, die ich hier mal für Euch aus den Vorlageterminen herausgesucht habe, gleich drei Produkte deutscher Hersteller sind, ist aber eher Zufall. Zum Beispiel gab’s technisch wie gestalterisch ganz Herauragendes bei Frederique Constant und Alpina doch nur als Preview zu sehen – nach Unterzeichnung beeindruckender NDAs. Das zeige ich hier bei Interesse im Laufe des Jahres. Ach, und: Die richtig teure Stangenware, egal wievielstellig, gibt’s in München nicht. Ich zeige preiswerte Uhren, nach denen hier ja manchmal auch gefragt wird, sagen wir: fürs Personal.
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Mühle hat vor allem ein paar seiner Klassiker optisch überarbeitet: Ich finde, dass diese 29 di bisher beste ist, in ostseewasserkaltem Blau und tauwerksblondem Textilband.
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Der Niederländer Yvo Staudt baut im heimatlichen Twenthe ästhetisch ausgewogene Uhren, klassisch, aber nicht retro. Ich mag vor allem die Dreizeigermodelle, aber auch die Chronos sind echt gelungen.
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Neben dem limitierten Fliegerchronographen 158 war das hier der größte Eyecatcher bei Sinn: Die 104 mit kräftig blauem Sonnenschliff-Blatt. Old-Radium-Leuchtmasse und zwei Canvas-Bändern. Ich mochte vor allem das anzuggraue …
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Das Hamburger Microbrand Sternglas war nicht nur zum ersten Mal überhaupt auf einer Messe, sondern vertreibt seine Produkte jetzt auch offline im Fachhandel – und hat eine ziemlich erwachsene Uhr vorgestellt, mit sorgsam finissiertem Blatt, einem eleganten 39mm-Gehäuse und Schweizer Automatikwerk. Der Name Kanton wird auch auf der zweiten Silbe betont und hat mit China nix zu tun.
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Ja, und das ist natürlich … speziell: eine bronzene Aikon-Wuchtbrumme von Maurice Lacroix. Geliefert wird sie mit zwei Bändern, wobei das grüne Kautschukding natürlich weit expressiver ist als braunes Leder. Nein, ich würde sie bestimmt nicht tragen, aber ich finde die schokobraune Keramiklünette ganz grandios.
 
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Ja, und das ist natürlich … speziell: eine bronzene Aikon-Wuchtbrumme von Maurice Lacroix. Geliefert wird sie mit zwei Bändern, wobei das grüne Kautschukding natürlich weit expressiver ist als braunes Leder. Nein, ich würde sie bestimmt nicht tragen, aber ich finde die schokobraune Keramiklünette ganz grandios.

Die Maurice Lacroix sieht aus wie eine Co-Kreation von Breitling und AP ;)
Ansonsten vielen Dank für den spannenden Einblick!
 
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