Was kommt nach Suitsupply?

K00pfnu55

Member
Ich bin im Moment dabei meine Gardarobe aufzuwerten. Ich besitze ein paar Anzüge von SS durch alle Preisklassen (von 300 - 700€ pro Stück). Jetzt würde ich gerne etwas neues ausprobieren - sozusagen die nächste Stufe. Aber was ist die nächste?

Ein Arbeitskollege von mir ist ein riesen Zegna-Fan. Sind die ihr Geld wert?
Ich besitze ein Z Zegna Hemd - und das ist mist. Ich hab schon einiges im Forum über Z Zegna gelesen...scheint nicht das gelbe vom Ei zu sein. Wie siehts mit dem Rest aus?
Generellt ist die Preisspanne dort ja recht weit bei Anzügen. Von Z Zegna ab ~1000€, bis Ermenegildo Zegna mit ~3500€.
Beim oberen Ende kann ich mir gleich etwas Maßschneidern lassen (was ich momentan nicht will - will mich rantasten).

Ich dachte so an die Preisklasse um 1500€. Was gibt es da so an Marken (vorzugsweise in Wien erhältlich) die ihr Geld lohnen?

Danke!
 
Die erste Frage ist wohl: Was fehlt dir an SuSu bzw. was möchtest du verbessern?

Bei teureren Anzügen bekommt man nicht zwingend mehr. Je nach dem wandert der Differenzbetrag einfach in den Namen/das Marketing.

Ich hätte jetzt auch mal auf SuSu-MTM gesetzt. Das hat mit den SuSu-Schnitten nicht mehr allzu viel zu tun bzw. ist relativ variabel.

Ansonsten, wenn vor Ort nicht verfügbar, würde ich bei anderen, geeigneten Anbietern auf MTM setzen, sofern du weisst, was du willst (siehe wiederum erste Frage).
 
SuSu mtm hat schnitt-technisch nichts mit SuSu RTW zu tun. Es wird von einem externen Anbieter produziert. Daher hättest du einen anderen Schnitt und könntest dich stoff- sowie passform-technisch weiterentwickeln.

Verstehe natürlich was du meinst. Bei RTW greift man halt auf die Styles der Anbieter zurück, die etwas Kreativität erfordern, die nicht jeder aufbringen möchte. Mir wäre Passform aber erstmal wichtiger.
 
Ich finde, dass die höherpreisigen Italiener (zum Beispiel Canali, Corneliani, Pal Zileri und wie sie alle heißen) schöne Anzüge machen. Aber neu kaufen würde sie nicht, zumal die Schnitte auch bei diesen Herstellern sehr modisch ausgerichtet sind.

In deiner Preisklasse ist mit Maßkonfektion schon Einiges möglich, außerdem bekommst du genau was du möchtest. Wichtig ist aber, dass du weißt, wie das Ergebnis aussehen soll. Wenn du nur sehr vage Vorstellungen davon hast, wie der für dich perfekte Anzug aussieht, kann der erste Auftrag ziemlich in die Hose gehen, ich spreche da aus Erfahrung.
 
Bei SuSu fehlt mir eigentlich nicht wirklich etwas. Ich muss zwar einen Haufen Dinge anpassen lassen bis er gut sitzt - aber das ist bei mir immer so.

Ich dachte mir eher, dass ich einfach Lust auf was „neues“ habe. Immer der gefühlt gleiche Anzug (auch wenn andere Linie) in einer anderen Farbe langweilt mich & ich möchte sehen was die Welt sonst noch so zu bieten hat

Ich würde auch gerne etwas von dee Stange nehmen, weil sich da ein anderer schob Gedanken darüber gemacht hat wie der Anzug aussehen soll.
Ich hab vor 3 Jahren meine ersten Maßhemden überstürzt...jetzt hab ich welche, die mir nicht gefallen. & dafür noch eine Stange Geld gezahlt.

Ich bin noch recht „neu“ in dem ganzen Spiel und will nicht, dass mein erster Maßanzug so ein Fehlkauf wird wie mein erstes Maßhemd.
Sitzt so eng wie eine zweite Haut und knittert regelrecht beim hängen im Kleiderschrank. Absolut unbrauchbar...

Ich würde gerne neue Schnitte und neue Stoffe probieren. Das ist alles
 
Bei SuSu fehlt mir eigentlich nicht wirklich etwas. Ich muss zwar einen Haufen Dinge anpassen lassen bis er gut sitzt - aber das ist bei mir immer so.

Ich dachte mir eher, dass ich einfach Lust auf was „neues“ habe. Immer der gefühlt gleiche Anzug (auch wenn andere Linie) in einer anderen Farbe langweilt mich & ich möchte sehen was die Welt sonst noch so zu bieten hat

Ich würde auch gerne etwas von dee Stange nehmen, weil sich da ein anderer schob Gedanken darüber gemacht hat wie der Anzug aussehen soll.
Ich hab vor 3 Jahren meine ersten Maßhemden überstürzt...jetzt hab ich welche, die mir nicht gefallen. & dafür noch eine Stange Geld gezahlt.

Ich bin noch recht „neu“ in dem ganzen Spiel und will nicht, dass mein erster Maßanzug so ein Fehlkauf wird wie mein erstes Maßhemd.
Sitzt so eng wie eine zweite Haut und knittert regelrecht beim hängen im Kleiderschrank. Absolut unbrauchbar...

Ich würde gerne neue Schnitte und neue Stoffe probieren. Das ist alles
Ich verstehe das gut und habe auch nicht anders angefangen. Mit dem Unterschied, dass es damals noch kein Suitsupply gab und ich aus heutiger Sicht mit meinen RTW-Experimenten viel Geld für aus heutiger Sicht im Detail schlecht sitzende und teils trotz guter Stoffe im Inneren mies gefertigte Anzüge und Kombinationen ausgegeben habe. Das war nicht völlig umsonst, ich habe daraus vor allem über die Jahre gelernt, wo meine persönlichen körperlichen Defekte liegen, die Passform und noch wichtiger Tragekomfort bei mir einschränken.

Wirklich gelernt, worauf es ankommt, welche Silhouette ich anstreben sollte, wo ich die unterhalb von Vollmaß immer notwendigen Kompromisse setzen kann, habe ich aber erst hier beim Ansehen meiner eigenen WTIH-Thread-Selfies in Verbindung mit MTM (in meinem Fall SuSu) im jahrelangen Vergleich mit aussagekräftigen Bildbeiträgen anderer (Forum oder erweiterte Blogosphäre)

Der Punkt ist, das die Variation im Schnitt unterschiedlicher Marken Dir am Ende wenig bringt, weil Dein Körper darunter immer der gleiche bleibt. Diese, ich nenne sie mal Design-Illusion, ist eine Marketingstrategie der Kleidungshersteller, um dem Kunden zu suggerieren, dass er seinen Look mit der jeweiligen Mode auch mal völlig ändern kann, was nicht stimmt. Der einzige Schnitt, der Dir hilft, ist der, der Dir passt. Da kann die Schulter mal ein bisschen mehr oder weniger gepolstert sein, die Taillierung und die Arm- und Beinweite etwas enger oder weiter, das Sakko etwas kürzer oder länger, der Taillenpunkt etwas höher und niedriger, aber die Abweichungsbereiche, in denen das gut aussieht, sind durch Deine gleichbleibende Körperform sehr beschränkt. Und der Glaube, dass ein Designer und ein Schnittformskalierer einer RTW-Marke Dir helfen können, die richtige Silhouette zu finden, wenn sie das nicht an Dir, sondern an einem abstrakten Normkörper festmachen, ist leider nur für Menschen mit abstrakten Normkörpern richtig.

Ich halte MTM für einen guten nächsten Schritt. Dabei wirst Du Lehrgeld zahlen, weil man erst durch Evolution mehrerer Anfertigungen zu brauchbaren Ergebnissen kommt, die dann aber am Ende auch gut reproduzierbar sind. Und gerade die Stoffauswahl und die dadurch entstehenden bewussten Entscheidungsmöglichkeiten für den eigenen Look sind nur über Auftragsarbeiten nachhaltig zu realisieren. Ich würde sogar sagen, dass eine echte saisonale sartoriale Garderobe mit dedizierten Sommer- und Winteranzügen und -kombinationen erst dadurch überhaupt machbar werden.
 
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