Was kommt nach dem Gin-Hype?

Mein Gefühl ist, dass jetzt erst mal Rum dran ist.

Aber für die fernere Zukunft prophezeihe ich einen Mega-Trend Cachaca. Da werden wir dann die gleichen lächerlichen Auswüchse sehen wie bei jedem Hype: Blogs, Tastings mit völlig überzogenen Geschmacksbeschreibungen, Importe mit völlig überzogenen Preisen, deutsche Hipster-Produkte mit fantasievollen Namen und Etiketten, Spiegel-Online Artikel etc.

Sind halt Modewellen, die so durchrauschen. Da beschäftige ich mich nicht mit.

Qua Alkoholselektion ist das bei mir ganz einfach. Gut.

Der Rest ist Lust und Laune. Ein guter Freund hat einen exzellenten Laden und exzellente Ware (vor allem Whisk(e)y) mit exzellenter Beratung. Ich selbst probiere munter in den Urlaubsregionen und am letzten Abend von Geschäftsreisen lokale Produkte.

Ganz früher hab ich mal mit Brugal-Rum aus der Domrep etwas gehandelt. Ich kenn aber auch die Barcelos, Bermudez und diverse andere Tropfen bis hin zu den bekannteren und sehr schönen Zacapa aus Guatemala. Das reicht mir als Auswahl.

Wenn Ihr mal was Ausgefallenes probieren möchtet:

Eberle hat einige schöne Liköre und früher mal den Brand vom roten Weinbergpfirsich - keine Ahnung, obs den noch gibt. Früher hatten die noch mit "Napoleon" einen schönen Walnusslikör.

Jetzt sind sehr schöne Walnussliköre die kroatischen.... warte mal, wie heißen die Dinger nochmal, ja, Orahovac.

Der beste Kräuter ist mE direkt hier um die Ecke hergestellt: http://www.hartges-shop.de/Spirituosen-von-Hartges/Klassiker/L-acute;estomac-05-l::76.html Dazu gibts aus Düsseldorf noch den Killepitsch. Ganz nett ist der Unicum aus Ungaarn.

Pech ist ein genialer Lakritzlikör. Gibts u.a. bei pechlein.com

Wenn jetzt jemand Alkoholiker wird, lehne ich jedwede Verantwortung ab. :cool:
 
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Nachdem mein Gerät den ersten Text heute morgen aus unbekannten Gründen gelöscht hat, lege ich nochmal los.

Gin bot als Hypegetränk, sowohl den produzierenden Betrieben als auch den ganzen Marketingklitschen, den Vorteil des einfach zu produzierenden. Im simpelsten Falle gehts mit 96%igem und Aroma und Wacholderbrand. Im besten Falle als London Dry, wenn er destilliert wird. Aber selbst da wirds nicht so kompliziert.

Rum hat den Nachteil, dass er von den vielen Agenturen nicht ,so eben' produziert und rausgehauen werden. Melasse aus den entsprechenden Gebieten und/Zuckerdübensirup zu importieren ist nicht so einfach, ganz zu schweigen von der Verarbeitung

Aber was den Hype des Trinkens angeht sehe ich Rum (Single Cask ftw) und Cachaca ganz weit vorne. Ohne die phantastische phantasievollen Eigenkreationen divereser Lohnfüller ;-)
 
Naja, Gin ist eigentlich ja eher eine recht "einfache" Spirituose wie Korn, Wodka, Jenever und dergleichen.

Bei einem Weinbrand sowie einem langjährig gelagerten Rum oder Whisky muss man gerade in den oberen Preisklassen schon deutlich mehr Aufwand betreiben.

In so fern hab ich nie die Fantasiepreise verstanden, für ein 0,5 l Fläschchen mal eben 30, 40 oder noch mehr Euros aufzurufen. Das ist für mich nur ein etwas getuneter Edelkorn, der in irren Mengen und irrer Auswahl in den Markt gehyped wurde. Jede Wette, dass viele ebenso schnell wieder verschwinden werden.

Gut für die Brennereien und Händler: weil der so einfach zu machen ist, locken enorme Spannen. Vielleicht ist das auch ein Grund für dessen "Beliebtheit".......
 
Sehe ich auch so. Bin vor einiger Zeit für meinen geliebten Martini von Gin auf Wodka umgestiegen. Vermutlich werden jetzt die Puristen aufschreien, aber er schmeckt mir jetzt sogar noch besser.
Natürlich kann man auch für x-fach gefilterten Wodka jede Menge Geld ausgeben, aber als Mixgetränk reicht mir eine Flasche Russian Standard bestens aus.
 
Sehe ich auch so. Bin vor einiger Zeit für meinen geliebten Martini von Gin auf Wodka umgestiegen. Vermutlich werden jetzt die Puristen aufschreien, aber er schmeckt mir jetzt sogar noch besser.
Natürlich kann man auch für x-fach gefilterten Wodka jede Menge Geld ausgeben, aber als Mixgetränk reicht mir eine Flasche Russian Standard bestens aus.

Russian Standard und Martini ist auch exakt meine Mischung. Tadelloser Drink.
 
Ich denke, dass es Rum sein wird. Da gibt es ja heute schon eine irrsinnige Vielfalt in Bezug auf Herkunft, Geschmacksvarianten und Historie, wobei ich meinen Favoriten im Goslings Black Seal bereits gefunden habe, insbesondere in Form eines Dark'n Stormy.
Ob guter Gin nach einem irgendwann kommenden Ende des Hypes billiger werden wird, wage ich zu bezweifeln. Gute Gins wie Hendricks oder Tanqueray 10, den ich persönlich sehr gern mag, werden dann preislich sicher immer noch jenseits der 30 Euro-Marke angesiedelt sein.
 
Ich denke, dass es Rum sein wird. Da gibt es ja heute schon eine irrsinnige Vielfalt in Bezug auf Herkunft, Geschmacksvarianten und Historie, wobei ich meinen Favoriten im Goslings Black Seal bereits gefunden habe, insbesondere in Form eines Dark'n Stormy.
Ob guter Gin nach einem irgendwann kommenden Ende des Hypes billiger werden wird, wage ich zu bezweifeln. Gute Gins wie Hendricks oder Tanqueray 10, den ich persönlich sehr gern mag, werden dann preislich sicher immer noch jenseits der 30 Euro-Marke angesiedelt sein.

Ja, das sehe ich ähnlich, aber ich glaube tatsächlich, dass der Rum Hype bereits da ist. Muss nur noch wachsen. Mein persönlicher Hype sind einfach hochwertige Spirituosen im allgemeinen. Alles schmeckt in entsprechender Qualität interessant. Wobei ich mich für Grappa immer noch nicht begeistern kann.
 
Ja, das sehe ich ähnlich, aber ich glaube tatsächlich, dass der Rum Hype bereits da ist. Muss nur noch wachsen. Mein persönlicher Hype sind einfach hochwertige Spirituosen im allgemeinen. Alles schmeckt in entsprechender Qualität interessant. Wobei ich mich für Grappa immer noch nicht begeistern kann.
Der Grappa-Hype war schon in den frühen 90ern würde ich sagen (da hat mir mal ein Edelitaliener einen Grappa für 25 DM angedreht).

Das Problem mit Grappa ist m.E., dass das ja eigentlich eine komplette Abfallspirituose ist. Böse gesagt: Der Adel trinkt den Weinbrand, der Bauer den Tresterbrand - und diese Geschichte hat einen Grund. Je mehr Frucht, Zucker und Substanz in den Wein geht, desto weniger landet im Trester. Dann wird's schon schwer, überhaupt Alkohol da raus zu kriegen, von dem was den Geschmack bringt nicht zu reden. Ist halt ein bisschen wie auf Traubenschalen und -zweigen kauen, das macht auch mit dem undestillierten Zeug keiner. Man kann das dann natürlich in ein schönes altes Fass packen, damit es dann später nach irgendwas schmeckt. Aber dann lieber Alkohol aus Getreide/Kartoffeln oder sonstwas destillieren und mit Botanicals aromatisieren - auch als Gin (oder bei Aromatisierung mit Früchten als Geist) bekannt.

Ich fände Weinbrand hätte Potenzial. Alles von Cognac bis Asbach Uralt (sic!) hat extrem angestaubten Charme, hier wäre es mal Zeit für eine Marketing- und Geschmacksoffensive. Kann doch nicht sein, dass überall nur eine Pulle Remy Martin und eine Hennessy vor sich hinstaubt, da geht viel mehr ... und im Gegensatz zu Grappa, schmeckt es auch gut.
 
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