Warum wird bei Schuh- und Lederpflegemitteln so sehr auf den Preis geschaut und doch wiederum nicht

Ich versuche zuerst den Punkt Qualität zu erklären:
Ein Produkt auf der Basis von preisgünstigen Ausgangsmaterialien ist im Endpreis, nennen wir ihn UVP,
billiger als ein anderes mit hochwertigen Inhaltsstoffen. Der Endpreis wird weiterhin vom Herstellungsland
und dem Aufwand bei der Produktentwicklung beeinflusst.
Je mehr Aufwand ein Hersteller treibt desto mehr kostet es im Geschäft oder Shop.

Umgekehrt bedeutet ein hoher Preis aber nicht zwingend auch ein höherwertiges Produkt;
Stichworte: Markenaufschlag, Private Label, Marketing, Werbung usw. _ Satz Nr. 5 meines Eingangsposts.
Markenanhänger zahlen diesen Aufschlag womöglich gerne, weil sie die Marke einfach mögen.

Ergo liefert der Preis einen ersten (groben) Hinweis, aber entscheidend ist final die Qualität, sprich:
Was bekommt der Kunde dafür, für sein Geld. Eine andere Frage ist die ob es ihm das wert ist.

Wenn nun ein Pflegeprodukt, sagen wir mal: 2.- € kostet, dann dürfte klar sein,
dass ein anderes, das 20.- € kostet, besser ist, alleine wenn man den Preis betrachtet und den Umstand,
dass es nicht so viel Leute geben kann, die das 10-fache bezahlen für eine in etwa gleiche Qualität.
Die Qualität kann man auf das Produkt selbst beziehen oder auf die Anwendung und die Resultate.

Ob nun eine Schuhcreme für 10 €, 5 Mal, eine für 20 € 10 Mal so gut ist wie die für 2 €
ist eine wiederum eine ganz andere Frage; einer sagt "das Zeugs für 2 € taugt rein gar nichts",
ein anderer ist damit soweit zufrieden und der Dritte meint, dass er auf bestimmte Produktmerkmale
viel Wert legt und für ihn nichts anderes infrage kommt als das für 20.- €,
da es was die Farbauffrrischung, den Glanz und die leichte, schnelle Verarbeitung der Stand der Technik ist.
 
Urban hat gesagt.:
Wenn nun ein Pflegeprodukt, sagen wir mal: 2.- € kostet, dann dürfte klar sein, dass ein anderes, das 20.- € kostet, besser ist,[ [...] /QUOTE]

Dass dem nicht so ist, beweisen die vielen Testberichte, in denen no name Produkte häufig besser beurteilt werden als (viel) teurere Markenprodukte.

Urban hat gesagt.:
[...] alleine wenn man den Preis betrachtet und den Umstand,dass es nicht so viel Leute geben kann, die das 10-fache bezahlen für eine in etwa gleiche Qualität.
Die Qualität kann man auf das Produkt selbst beziehen oder auf die Anwendung und die Resultate.
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Der Preis ist kein objektiver Gradmesser für Qualität. Der Grund, warum Leute bereit sind, ein viel teureres Produkt zu kaufen, kann in der Vermutung einer höheren Qualität begründet sein, kann aber auch dem Umstand geschuldet sein, dass man sich Exklusivität erwartet: "Das kann ich mir leisten" oder eben die Argumentation, die Du in Deinem Eingangspost vorgebracht hast, nur positiv formuliert: "Für meine teuren Schuhen nur das Beste!"

Die Problematik bleibt, dass es keine objektiven Tests zur Qualität von Schuhcreme gibt, sondern lediglich subjektive, individuelle Eindrücke.

Ob etwas Teureres also besser ist, ist immer (nur) ein Besser aus dem Blickwinkel und den persönlichen Erfahrungen eines Einzelnen. Deshalb ist es für einen Verkäufer von Schuhpflegemitteln wichtig, (positive) Kundenrückmeldungen zu sammeln.
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HerrGrumpel hat gesagt.:
Er wird wohl i.d.R. jenes Öl reinkippen lassen, welches er schon drinnen hat; er also mit/zu dem Auto "dazubekommt" - heißt für Schuhchen, er nimmt oft die Pflege, welche er im (Schuhkau)Laden dazubekommt bzw. er dort erhalten kann.
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Naja... wenn jemand sich hochwertige Schuhe kauft und dann irgendwas kauft, nur weil das Verkaufspersonal im Schuhladen es ihm empfohlen hat, dann ist das doch auch nicht gerade schlau. Die haben mir nämlich schon recht abwegige Pflegemittel verkaufen wollen und auch Schuhspanner aus Plastik empfohlen.

Bislang habe ich Schuhe mit Produkten von Solitaire gepflegt, die ich bei meinem Schuhmacher gekauft habe und damit ganz gute Resultate erzielt. Die Produkte von BB und SMDO funktionieren noch besser und leichter, wie ich festgestellt habe.

Bei meinem Wagen kippe ich irgend ein Premium-Öl nach, das zu den Spezifikationen des Motors passt. Da glaube ich so wenig an Unterschiede wie beim Benzin.
 
Kleiner Tipp aus der Werbung: Um eine einigermaßen verlässliche Antwort – vielleicht auch AntowrtEN – auf deine Initiale Frage zu bekommen, Urban, empfehle ich Dir ein kleines Forschungsprojekt. Es gibt verschiedene Tools, mit denen man einfach Fragebögen aufsetzen kann, die dir dann eine Richtung geben können.

Diesen Fragebogen könntest du dann in verschiedenen Foren, vielleicht auch international, „einkippen“ und die Mitglieder bitten, teilzunehmen. Am Ende kannst du im besten Fall Aussagen wie: „40% der Befragten, die Schuhe im Wert von 500–1000€ kaufen, sind im Durchschnitt bereit, 4,50€ für Pflegemittel auszugeben. Genannte Gründe gegen teurere Pflegemittel sind z.B. die Überzeugung, dass diese Mittel keinen Mehrwert gegenüber günstigeren Mitteln liefern“ ableiten. Diese Insights kannst du dann, vielleicht auch in Kooperation mit BB, für Werbekampagnen nutzen. Oder sie reichen Dir als Wissensbereicherung. Wenn du dann noch die Ergebnisse mit den Foren teilst, dann gibt es sogar einen echten Mehrwert für die Mitglieder.
 
Dann werfe ich hier noch ein nicht-repräsentatives YouTube-Video in die Runde:

https://youtu.be/OikKwha-SK0


Für alle mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne das bahnbrechende Fazit:
Teure Schuhcreme erzielt schneller einen besseren Glanz (insb. bei der Wasserpolitur).

Gilt das grundsätzlich? Wahrscheinlich nicht.

Zu beantwortende Fragen für die persönliche Kaufentscheidung von Schuhcreme:
1. Erfüllt die Schuhcreme meine Mindestanforderungen?
2. Ist mir bei teurer Creme der zusätzliche Nutzen die zusätzlichen Kosten wert?
 
In dem Video werden Schuhwachse gezeigt und keine Schuhcremes,
ich selbst war mit Saphir auch besser klar gekommen als mit anderen.
Qualitativ unterscheiden sich Schuhwachse aber nicht nur darin welchen Glanz man wie schnell hin bekommt,
nur zeigen es im Internet die wenigsten Videos wie leicht/schnell die Wachsschicht bricht
oder ob sie stärker oder schwächer mit Farbpigmenten angereicht sind und
wie hart die auspolierte Wachs-/Glanzschicht ist erst recht nicht.

Es gibt Anwendungen, da ist ein eher schwächer pigmentiertes Schuhwachs von Vorteil,
bei echtem Mirror Gloss - und nicht nur auf schwarzen Schuhen! Tricks bekannt! - sind stärker pigmentierte
von Vorteil.
Ein hoher Lösungsmittelanteil tut das seine dazu - allerdings bricht dann die Wachsschicht
dann auch sehr schnell.
Es gibt Schuhwachse, die schnell zu verarbeiten sind und keine große Neigung zu brechen haben.

Und dann gibt es echte Schuhcremes, die beim Glanz so manches Schuhwachs übertreffen und
zusätzlich noch das Leder nähren und seine Farbe sehr intensiv auffrischen,
was in dem Video die Feuchtigkeitslotionen alleine bewerkstelligen sollten;
bei schwarzen Schuhen sieht man das natürlich nicht, bei hell- und mittelbraunen dagegen schon.

Wenn das Leben doch immer so einfach wäre wie Youtube-Videos es zeigen!
 
Die richtige Schuhpflege wird z.B. im Schuhpflegevideo von Ed-Meier gezeigt.
Dort bekommt man Produkt und Verwendung auch erklärt.

Einiges davon habe ich in meine eigenen Schuhpflegeanleitungen (hier im Forum und ggf. Bald auf meinem Blog einsehbar) übertragen. Anderes Wissen habe ich mir zusätzlich extern und durch eigene praktische Erfahrung angeeignet.

Youtube kann somit zumindest eine solide Grundlage sein.

MfG
 
Schuh- und Lederpflege ist doch wirklich ganz einfach und das Einlesen kostet vielleicht 30 oder 60 Minuten,
um das Prinzip zu verinnerlichen.
Das Verifizieren, das Abwägen zwischen den verschiedenen Methoden und Produkten,
die Plausibilität der Aussagen dauert dann länger, ist aber auch nur eine Sache von Stunden
und eigenen Experimenten oder den Nachfragen wie es den nun genau oder am besten gemacht wird..

Wenn Mann überlegt wie viel Zeit er in seinem Leben mit Schuhen, Ledertaschen usw. und deren Pflege
zubringt, dann ist das eine, wie ich meine, ziemlich klug investierte Zeit am Anfang bevor er loslegt.
Schuhpflege kann schnell von der Hand gehen und trotzdem sehr nachhaltig sein wenn gute Produkte verwendet werden, sie kann aber auch länger dauern und trotzdem nicht den gewünschten Effekt bringen.

Hochglanzpolituren nehme ich davon für's Erste davon ausdrücklich aus, denn viele Leute sind es nicht,
die das Thema auf die Spitze treiben und die so hergerichteten Schuhe auch tatsächlich tragen wollen.
[Die auf Wettbewerben polierten Schuhe möchte ich mal nach 5 Schritten sehen...]

Man kann den Lernprozess vergleichen mit beispielsweise PC-Foren und den Zusammenstellungshinweisen,
da gibt es sehr gute Ratschläge und andere - aber nach kurzer Lesezeit bekommt man
ein erstes Gefühl dafür was er er von den Empfehlungen der verschiedenen User halten soll.
Was jemand dann selbst davon bei seinem eigenen Wunsch-PC beherzigt, welche Bauteile
er anschließend kaufen und ein-/zusammenbauen möchte,
ist das Ergebnis seiner eigenen Überlegungen zum Thema.
Bei mir muss eine PC möglichst lange und störungsfrei laufen, also kaufe ich nicht das Minimumnetzteil,
ein Mainboard mit älterem Chipsatz, womöglich um ein paar Euro einzusparen,
sondern dafür eins mit aktuellem und möglichst guter Stromversorgung
und ein Netzteil mit entsprechenden Reserven, also wesentlich mehr Leistung als in den Foren empfohlen wird,
nebst anderen Aspekten, die aber alle eine möglichst hohe Qualität der Maschine im Auge haben.
 
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