Trinkgeld in Deutschland

Ich finde, Trinkgeld ist angemessen und deswegen zahle ich es auch. Allerdings erwarte ich dann auch entsprechenden Service. Fühle ich mich als Gast unfreundlich behandelt, gibt es nichts. Punkt. Ansonsten orientiere ich mich an den magischen 10 % und runde in der Regel eher auf als ab.
Übrigens: In Schweden wird Trinkgeld nicht gern gesehen, da es das Gefüge auseinander bringt und so die Löhne anderer Angestellter auch steigen müssen. Die zahlen aber sowieso alles mit Kreditkarte...
 
Ich finde, Trinkgeld ist angemessen und deswegen zahle ich es auch. Allerdings erwarte ich dann auch entsprechenden Service. Fühle ich mich als Gast unfreundlich behandelt, gibt es nichts. Punkt. Ansonsten orientiere ich mich an den magischen 10 % und runde in der Regel eher auf als ab.
Übrigens: In Schweden wird Trinkgeld nicht gern gesehen, da es das Gefüge auseinander bringt und so die Löhne anderer Angestellter auch steigen müssen. Die zahlen aber sowieso alles mit Kreditkarte...

Absolut, in Österreich gilt dasselbe Spiel, bei schlechtem Service goar nix, bei gutem gerne auch über 10%. Leider lässt der Sevice immer mehr zu wünschen übrig, schade, denke, dass ist ein Weltphänomen, außer in den U.S. of A.
 
Bei 80 EUR gebe ich 10, bei 85 EUR 15 EUR Trinkgeld.

Irrational, ich weiss.

Generell sorge ich für "meine" Leute in "meinen" Stammrestaurants, das zahlt sich aus.
 
Absolut, in Österreich gilt dasselbe Spiel, bei schlechtem Service goar nix, bei gutem gerne auch über 10%. Leider lässt der Sevice immer mehr zu wünschen übrig, schade, denke, dass ist ein Weltphänomen, außer in den U.S. of A.

Hast Du Dir mal Gedanken gemacht warum das so ist? Das Berufsbild des Restaurantfachmann/frau ist nicht gerade attraktiv. Da gehen die wirklich guten Leute, wenn Sie denn durchhalten, in die gehobene Gastronomie, wo die Leute noch bereit sind für ein gutes Essen in schönem Ambiente und für einen guten Service dementsprechend zu bezahlen.
Für den großen Rest, was sich als Restaurant bezeichnet, bleiben dann nur ungelernte Kräfte, Studenten etc. übrig.
Das Ganze ist in größeren Städten noch deutlich ausgeprägter, als auf dem Lande, wo man vereinzelnd noch den guten alten Landgasthof antrifft.
 
In den hochgelobten USA gibt durchaus auch sehr schlechten Service.
Man merkt halt wenn ein Mitarbeiter nur einen Job macht und der Kollege dagegen den Beruf lebt.
 
Möchte hier mal etwas "food for thought" reinwerfen:

In meiner Sozialisierung hier im Hoheitsgebiet der BRD war es, auch zu D-Mark-Zeiten, absolut üblich, "aufzurunden" – entweder zum nächsten Inkrement in DEM, oder in "Härtefällen" (wenn ansonsten schlicht zu wenig anfiele) zum übernächsten Inkrement. Spanne also maximal DEM 1,99. Daraus wurde 2002 rasch eine Spanne von bis zu EUR 1,99. Alles keine Beträge, gewiss.

Auch Prozentwerte in Höhe von 10, 15, 20 % sind mir geläufig. Ich habe das auch weitgehend übernommen, empfinde die Prozentwerte aber nach wie vor als unangemessen. Bei näherer Betrachtung scheint mir das – und bitte weist mich darauf hin, wenn ich hier falsch liege – ein Einfluss aus den USA zu sein. Wenn ich dort bin, wende ich diese Regel auch an, freilich mit Augenmaß. Das ernsthafte Problem sehe ich darin, dass es in den USA "refills" gibt, die ich mit dem "Trinkgeld" im Wortsinne abgelte.

Von "refills" sehe ich hier in der BRD überhaupt nichts.

Kurzum: Ich bekomme hier in der BRD quantitativ weniger für mein Geld (dass der Standard im niedrigpreisigen Sektor hier höher ist als in den USA – vernünftiges Geschirr und Besteck, Trinkgefäße aus Echtglas, Bedienung am Tisch –, sei einmal dahingestellt). Mir geht es um die fehlenden refills und den – insoweit – fehlenden Anlass für proportionale Aufschläge beim Endpreis.

Um meinen Ruf zu retten, schicke ich voraus, dass ich darauf achte, mich nicht übermäßig lange an kleinen Gerichten in Lokalen aufzuhalten. Ich gönne dem Betreiber einen gewissen Durchsatz an Kunden.
 
Oben