qwer12345
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Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Lieder Tostis "seicht" sind. Ich finde, dass Tosti es wunderbar geschafft hat, einen Melos zu entwickeln, der zwar in gewisser Weise einfach ist (was nicht schlecht ist), aber nicht unter Einfachheit (das wäre dann "seicht") leidet. Dem Sänger bieten solche Melodien die Möglichkeit, eine Vielzahl von Farben und Facetten zu zeigen. Hier ist man als Interpret natürlich sehr gefordert. Man beachte auch die subtile Rhythmik in der Klavierbegleitung und die wirklich nicht seichte Harmonisierung. Insofern sind diese Stück sehr klassisch.
Einfach mal selbst probieren: Komponiert mal eine "einfache" Melodie oder singt mal so ein Lied. Die Probleme treten innerhalb kürzester Zeit auf. Viel Spass.
Aber das stimmt natürlich, dass eine Oper viel mehr Facetten auch verlangt als es Romanzen und Canzonetten fordern.
Dennoch: Deutsche Ohren. Für Menschen diesseits der Alpen kann es doch verwirrend sein, wenn eine Figur in einer italienischen Oper sein Leid über z. B. eine verlorene Liebe oder über das eigene Schicksal in strahlender Dur-Tonalität fünf Minuten ausbreitet. Da bedarf es schon einer gewisser Hörerfahrung, um das subtile Sentiment wahrzunehmen und einzuordnen. Man ist da sehr schnell bei den Begriffen "Kitsch" oder "Salonmusik". Wobei der Begriff "Salonmusik" mich nicht stört, deutet er ja nur auf den Ort der Aufführung hin. Wenn man weiß, wer in diesen Salons so verkehrte, konnte sich diese Musik eines illustren Publikums erfreuen, welches Qualitäten nach drei Takten bereits erkennen konnte. Leider ist der Begriff negativ konnotiert. Zuweilen auch mit Recht...
Einfach mal selbst probieren: Komponiert mal eine "einfache" Melodie oder singt mal so ein Lied. Die Probleme treten innerhalb kürzester Zeit auf. Viel Spass.
Aber das stimmt natürlich, dass eine Oper viel mehr Facetten auch verlangt als es Romanzen und Canzonetten fordern.
Dennoch: Deutsche Ohren. Für Menschen diesseits der Alpen kann es doch verwirrend sein, wenn eine Figur in einer italienischen Oper sein Leid über z. B. eine verlorene Liebe oder über das eigene Schicksal in strahlender Dur-Tonalität fünf Minuten ausbreitet. Da bedarf es schon einer gewisser Hörerfahrung, um das subtile Sentiment wahrzunehmen und einzuordnen. Man ist da sehr schnell bei den Begriffen "Kitsch" oder "Salonmusik". Wobei der Begriff "Salonmusik" mich nicht stört, deutet er ja nur auf den Ort der Aufführung hin. Wenn man weiß, wer in diesen Salons so verkehrte, konnte sich diese Musik eines illustren Publikums erfreuen, welches Qualitäten nach drei Takten bereits erkennen konnte. Leider ist der Begriff negativ konnotiert. Zuweilen auch mit Recht...
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