The great Gatsby 2012

Wenn ich einen Film sehe, der in den 20ern spielt, will ich Roaring Twenties und keine Brücke zu heute, ergo keine debile Rapper Mucke.

Wie man es macht, zeigt eindrucksvoll Dowtnon Abbey oder Boardwalk Empire, wohlgemerkt "nur" TV Serien. Der Gigantismus, auch in der Auswahl der Schauspieler, war dem Film in keinem Fall zuträglich und letztlich ein Zugeständnis an die Horden kreischender Teenies, die das Kino besuchen.
So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein.

Bei einem Mainstream Film eine werksgetreue Umsetzung zu erwarten, ist sicher vermessen. Das war bei Gatsby 1974 auch nicht der Fall, da ist die Verfilmung von 1947 wesentlich besser gelungen. Die Sozialkritik, die Oberflächlichkeit des Establishments, der Verfall des alten Ständesystems vor der Wirtschaftskrise und der Tanz auf dem Vulkan, den Fitzgerald im Gatsby thematisierte, fehlt völlig. Weswegen sollte man sich den Film also sonst anschauen, wenn nicht wegen der Schauwerte? Es ist ein Film, da erwarte ich, per definition, visuelle Schauwerte.
Wenn du an den Anzügen nichts auszusetzen hattest, schau dich hier im Forum mal um und sieh dir Posts von Grimrod, Lucius, Tom usw. an, dann weisst du, was ich meine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich einen Film sehe, der in den 20ern spielt, will ich Roaring Twenties und keine Brücke zu heute, ergo keine debile Rapper Mucke.

Wie man es macht, zeigt eindrucksvoll Dowtnon Abbey oder Boardwalk Empire, wohlgemerkt "nur" TV Serien. Der Gigantismus, auch in der Auswahl der Schauspieler, war dem Film in keinem Fall zuträglich und letztlich ein Zugeständnis an die Horden kreischender Teenies, die das Kino besuchen.
So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein.

Bei einem Mainstream Film eine werksgetreue Umsetzung zu erwarten, ist sicher vermessen. Das war bei Gatsby 1974 auch nicht der Fall, da ist die Verfilmung von 1947 wesentlich besser gelungen. Die Sozialkritik, die Oberflächlichkeit des Establishments, der Verfall des alten Ständesystems vor der Wirtschaftskrise und der Tanz auf dem Vulkan, den Fitzgerald im Gatsby thematisierte, fehlt völlig. Weswegen sollte man sich den Film also sonst anschauen, wenn nicht wegen der Schauwerte? Es ist ein Film, da erwarte ich, per definition, visuelle Schauwerte.
Wenn du an den Anzügen nichts auszusetzen hattest, schau dich hier im Forum mal um und sieh dir Posts von Grimrod, Lucius, Tom usw. an, dann weisst du, was ich meine.

Du schreibst doch noch in deinem ersten Beitrag, dass der Film sich eher an dem Film von 1947 orientiert- dieser aber schon nicht gut war.
Nun ist der 1974 aber auch nicht werksgetreu. Sind also alle Gatsby Filme schlichtweg schlecht?
Vielleicht erwartest du schlicht zu viel, selbst wenn du meinst es sei vermessen.
Die Sozialkritik war doch vorhanden oder habe ich den gesamten letzten Abschnitt falsch verstanden? Oberflächlichkeit des Establishments- auch das habe ich wiedererkannt.
Sicher alles nicht punktgenau "werksgetreu" und in vollem Umfang, aber ich hatte auch nie diese Erwartung.
Du scheinst eine sehr genaue Erwartung gehabt zu haben und dann enttäuscht zu werden ist nun mal so viel einfacher. Hast du dir kein Trailer angeschaut? Da war schon ziemlich klar, wie der Film vom Konzept her wird.

Der Soundtrack war übrigens schon lang vorher veröffentlicht, das war also eigentlich keine Überraschung, dass Hip-Hop (übrigens ja auch nur in Teilen) vorhanden sein wird.
Genauso wie bei den Anzügen, bin ich hier einfach kein Fan von "unpassend", "debile Mukke" bzw. einer Einteilung in "richtig" und "falsch".
 
Mit "erstem Film" meinte ich in der Tat den von 1974. Zum einen, weil kaum einer die ersten Verfilmungen kennen dürfte, zum Anderen, weil sich Gatsby 2013 auf diesen Film bezog. Es ist also, wie fast alle Filme heute, ein Remake, welches dem modernen Zeitgeschmack und den technischen Möglichkeiten angepasst wurde.

Ich bin nicht jemand, der zuerst im Internet recherchiert, welche Musik ihn erwartet. ich habe auch geschrieben, ich habe von der Neuverfilmung nicht viel erwartet. Aber selbst das scheint zuviel gewesen zu sein.
Das Gatsby schwer zu verfilmen ist war schon 1974 ein Problem, heute kommt noch erschwerend dazu, das sich ein Film selten Zeit nehmen kann, Figuren zu entwickeln, weil die Zuschauer selten in der Lage sind, Handlungssträngen von mehr als drei Minuten Dauer zu folgen. Das trägt sicher zum Erfolg solcher Nichtigkeiten wie Skyfall, Transporter und sonstigem Krempel bei.

Wenn mir aber schon nichts mehr einfällt und ich den x-ten Neuaufguss von altbekannten Werken bringe, sollte ich es zumindest gut machen. Die Franchises werden in immer kürzeren Abständen reloaded, außer munteren CGI Effekten, den heute angesagten Knallchargen und gigantischen Marketingkampagnen sind es durchweg inhaltsleere Dauerwerbeclips mit beschissener Musik. Die wenigen innovativen Filmemacher versinken nach einigen Filmen nur noch in formelhaften Selbstzitaten, siehe Tarantino oder produzieren jeden Mist.

Wenn ich mich an die Verfilmung eines Weltklassikers begebe, ein derartiges Budget habe und mir selbst den Anspruch gebe, ein intelektueller Regisseur zu sein und mich derartig wichtig nehme, DANN habe ich eine Erwartungshaltung.
Zumindest erwarte ich historische Genauigkeit, Fingerspitzengefühl für Werk und Aussage und den Anspruch, nicht ausschliesslich die popcorn mampfenden 15jährigen im Kino zu begeistern.
 
Mit "erstem Film" meinte ich in der Tat den von 1974. Zum einen, weil kaum einer die ersten Verfilmungen kennen dürfte, zum Anderen, weil sich Gatsby 2013 auf diesen Film bezog. Es ist also, wie fast alle Filme heute, ein Remake, welches dem modernen Zeitgeschmack und den technischen Möglichkeiten angepasst wurde.

Ich bin nicht jemand, der zuerst im Internet recherchiert, welche Musik ihn erwartet. ich habe auch geschrieben, ich habe von der Neuverfilmung nicht viel erwartet. Aber selbst das scheint zuviel gewesen zu sein.
Das Gatsby schwer zu verfilmen ist war schon 1974 ein Problem, heute kommt noch erschwerend dazu, das sich ein Film selten Zeit nehmen kann, Figuren zu entwickeln, weil die Zuschauer selten in der Lage sind, Handlungssträngen von mehr als drei Minuten Dauer zu folgen. Das trägt sicher zum Erfolg solcher Nichtigkeiten wie Skyfall, Transporter und sonstigem Krempel bei.

Wenn mir aber schon nichts mehr einfällt und ich den x-ten Neuaufguss von altbekannten Werken bringe, sollte ich es zumindest gut machen. Die Franchises werden in immer kürzeren Abständen reloaded, außer munteren CGI Effekten, den heute angesagten Knallchargen und gigantischen Marketingkampagnen sind es durchweg inhaltsleere Dauerwerbeclips mit beschissener Musik. Die wenigen innovativen Filmemacher versinken nach einigen Filmen nur noch in formelhaften Selbstzitaten, siehe Tarantino oder produzieren jeden Mist.

Wenn ich mich an die Verfilmung eines Weltklassikers begebe, ein derartiges Budget habe und mir selbst den Anspruch gebe, ein intelektueller Regisseur zu sein und mich derartig wichtig nehme, DANN habe ich eine Erwartungshaltung.
Zumindest erwarte ich historische Genauigkeit, Fingerspitzengefühl für Werk und Aussage und den Anspruch, nicht ausschliesslich die popcorn mampfenden 15jährigen im Kino zu begeistern.

Das jammern über den Verfall des Kinos, des Puplikums, der Musik und überhaupt allem passt aber irgendwie doch nicht dazu dann doch eine Erwartungshaltung zu haben, wenn du das doch alles so grausam findest?
Vorallem wenn dir absolut klar ist, dass es sich um eine Mainstream Remake handelt.
Warum bist du in diesen Film gegangen?
Du magst mit manchen sicherlich nicht falsch liegen, aber dieses ständige lamentieren aus irgendeiner pseudo erhöhten Position, das ist inzwischen für mich auch ausgelutscht.
 
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Wer lamentiert denn? Ich hatte geringe Erwartungen, wollte mir ein eigenes Urteil bilden und habe meinen subjektiven Eindruck des Films dargestellt.

Das Andere dies anders sehen, bleibt Ihnen unbenommen. Das der Film sein Publikum findet, dessen bin ich sicher. Warum soll ich meine Erwartungen soweit herunterschrauben, bis sie massenkompaktibel sind? Wenn ich meinen Anspruch nur weit genug absenke, bin ich irgendwann mit Allem zufrieden.

Das 99% des heutigen Kinoprogramm Schrott ist, das ist nur meine Meinung, ohne Anspruch der Allgemeingültigkeit. Nicht mehr und nicht weniger.
 
Wer lamentiert denn? Ich hatte geringe Erwartungen, wollte mir ein eigenes Urteil bilden und habe meinen subjektiven Eindruck des Films dargestellt.

Das Andere dies anders sehen, bleibt Ihnen unbenommen. Das der Film sein Publikum findet, dessen bin ich sicher. Warum soll ich meine Erwartungen soweit herunterschrauben, bis sie massenkompaktibel sind? Wenn ich meinen Anspruch nur weit genug absenke, bin ich irgendwann mit Allem zufrieden.

Das 99% des heutigen Kinoprogramm Schrott ist, das ist nur meine Meinung, ohne Anspruch der Allgemeingültigkeit. Nicht mehr und nicht weniger.

Die anfängliche Kritik war nun etwas überzogen und vor allem an der eigenen Kritik ergötzend, so mein Gefühl.
Dagegen bin ich inzwischen etwas allergisch.
Sollte ich das gänzlich falsch aufgefasst haben, bitte ich um Vergebung ;)
Eine eigene Meinung bilden zu wollen ist noch immer das Beste.
 
Nun an dieser Stelle meine kurze Meinung zum Film.

Im Allgemein gefiel er mir gut und auch die Outfits ( Bis auf die Passform). Jedoch fand ich die deutsche Synchronisation sehr dürftig , dies sieht man gut in der Szene im Hotel , des Weiteren fand ich 3D wie bei den meisten Filmen unnötig.


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die Outfits ( Bis auf die Passform)

Guten Morgen,

ich war erst am Wochenende in dem Film.

Die Sakkos saßen am Hals sehr schlecht. In einer Szene sah man eine gekräuselte Ärmelnaht am Hemd. --- Wenigstens gescheid Bügeln hätte doch wohl drin sein müssen.

Sartorial hatte ich deutlich mehr erwartet.


Servus

p.
 
Habe am Sonntag Abend die Version in English ohne 3D gesehen und es war eine nette Unterhaltung. Nett ist überigens die kleine Schwester von "Scheisse"!

Der Film folgt, wie auch schon von Proteus bemängelt, dem seit Jahren anhaltenden Trend zu viel Rauch und Lärm kombiniert mit CGI um letztlich die Leere und Unfähigkeit, eine Szene auch mal wirklich sich entwickeln zu lassen, zu verdecken. Schon die Introsequenz mit dem Wasser und dem Licht scheint komplett im Rechner erzeugt geworden zu sein. Pfui!

Immerhin hat mir der Abend aber auch mal wieder die Bestätigung meiner Vorurteile bezüglich des aktuellen Hollywood-Kinos gebracht und ich werde auch künftig wenn möglich nur die kleinen Kinos beehren welche Low-Budget Filme mit Intelligenz und Kreativität zeigen statt aufgeblähte Monster.

Gruss
Dominik
 
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