Die Werbekampagnen von Suitsupply waren ja bereits mehrfach die Grundlage für hitzige Diskussionen. Nach der aus dem verlinkten Beitrag gab es z.B. auch noch eine, bei der es die Motive in zweifacher Ausführung gab, einmal mit leicht bekleideten und einmal mit nackten Damen. Auch die Kampagne mit sich küssenden Männern soll wohl einige Gemüter erregt haben.
 
Suitsupply hat mittlerweile auch eine Kollektion für Frauen. Nennt sich Suistudio. Dort hat man ebenfalls eine recht freizügige Werbekampagne gemacht. Nur eben genau umgekehrt. Angezogene Frauen und nackte Männer. Motto "Not dressing men". Durchaus wortwörtlich zu verstehen. Im Grunde sehr gleichberechtigt. ;)
 
Es sind nicht nur die älteren, sondern auch die hässlichen, ganz sicher ganz unabhängig davon aber auch die intelligenten. Und da muss man fairerweise auch sagen: Sie haben alle einfach Recht, wenn sie das störend finden. ;)

SuSu hatte halt immer ein kleines Marketingbudget, aber große Ziele. Und da wussten sie schon deutlich vor anderen heutigen Protagonisten sehr viel üblerer Natur, dass man dann ordentlich trollen muss, um durch die Lautstärke multiplizierter Empörung zur eigenen Zielgruppe durchzudringen. Mittlerweile ist man da auch kampagnenmäßig etwas etablierter. ;)

Nun ja, hierbei haben sie aber auch mit der klischeehaften Selbstwahrnehmung ihrer Zielgruppe gespielt und dem Selbstverständnis der möchtegern Neoyuppies, mit dem Anzug käme Macht, Geld, und die, sich immer dem männlichen Willen/Libido zu unterwerfende und willige Frau. Die Kampagne wurde durchaus zurecht als misogyn gebrandmarkt, denn das ist sie eindeutig. Mag sein, dass sie damit ihren riesigen Erfolg begründet haben, das sagt jedoch mehr über Männer aus, als über die Qualität der Kampagne.
 
Suitsupply hat mittlerweile auch eine Kollektion für Frauen. Nennt sich Suistudio. Dort hat man ebenfalls eine recht freizügige Werbekampagne gemacht. Nur eben genau umgekehrt. Angezogene Frauen und nackte Männer. Motto "Not dressing men". Durchaus wortwörtlich zu verstehen. Im Grunde sehr gleichberechtigt. ;)
Auch das ist übrigens auch ein völliges Märchen, da es sowas wie "reverse sexism", wie auch "reverse racism" schlicht nicht gibt. Alle Formen der Diskriminierung werden über gesellschaftliche Macht vermittelt
 
Auch das ist übrigens auch ein völliges Märchen, da es sowas wie "reverse sexism", wie auch "reverse racism" schlicht nicht gibt. Alle Formen der Diskriminierung werden über gesellschaftliche Macht vermittelt


Ach herrje, da glaubt wieder einmal jemand, er könne etwas "begründen", indem er einfach die Begriffe durcheinander wirft.

Man kann Rassist oder Sexist sein, ohne jemals jemanden zu diskriminieren oder auch nur eine einzige rassistische oder sexistische Äußerung von sich zu geben und man kann diskriminieren, ohne Rassist oder Sexist zu sein. Eine Geisteshaltung und eine Handlung gleichzusetzen ist überaus schwache Argumentation. Diskriminierung setzt Macht voraus, das ist richtig. Rassismus und Sexismus setzen aber keine Macht voraus. Diese Geisteshaltungen können auch die Schwachen pflegen. Ein weiterer Fehler ist es, die Macht immer bei den Männern oder den Weißen zu verorten. Das ist nicht notwendig in allen Fällen so. Geh einfach mal in New York in die falsche Diskothek. Da lernst Du etwas zu der Frage, ob es reverse racism gibt.
 
Bin ich der einzige, den Werbekampagnen nicht scheren?

Mir geht es vornehmlich um das Produkt; was SuitSupply oder andere Firmen für eine Werbepolitik betreiben, ist für mich irrelevant, weil ich mir den Firlefanz ohnehin nicht anschaue und daher nichts davon mitbekomme.

Ob da jetzt nackte Frauen präsentiert werden, Homosexualität vorgestellt wird oder ähnliches, um Bekanntheit durch Polarisierung zu erlangen, spielt für mich keinerlei Rolle, da es keinen Einfluss auf die Produkte hat.
 
Nun ja, hierbei haben sie aber auch mit der klischeehaften Selbstwahrnehmung ihrer Zielgruppe gespielt und dem Selbstverständnis der möchtegern Neoyuppies, mit dem Anzug käme Macht, Geld, und die, sich immer dem männlichen Willen/Libido zu unterwerfende und willige Frau. Die Kampagne wurde durchaus zurecht als misogyn gebrandmarkt, denn das ist sie eindeutig. Mag sein, dass sie damit ihren riesigen Erfolg begründet haben, das sagt jedoch mehr über Männer aus, als über die Qualität der Kampagne.
Da ist was dran. Ich glaube, das würde heute gar nicht mehr auf diese Weise funktionieren, weil der Anzug seine Machtassoziation ein wenig einzubüßen beginnt (was nichts Schlechtes ist, weil man sich dann auch mehr auf seine ästhetischen Vorzüge konzentrieren kann). Der Pawlow'sche Reflex in den Medien, der Trolling erst möglich macht, würde natürlich immer noch greifen. :)

Bin ich der einzige, den Werbekampagnen nicht scheren?
Nein, bist Du nicht. :) Man kann halt nett drüber reden. ;)

Und Werbung ist sicher imageprägend für viele Leute. Wenn das Image zu einem Produkt, das über die Werbung vermittelt wird, nicht zu dem Image passt, das man sich selber gerne geben möchte, dann gibt das ein bisschen Stress in den Köpfen. Sartoriale Kleidung ist ohnehin schon ein von allen Seiten sozialpsychologisch enorm überladenes Gebilde (erschreckenderweise sogar bei denen, die sie selbst gar nicht tragen :eek::)), bei dem leicht vergessen wird, dass es am Ende auch nur lustig zusammengenähter Stoff ist. ;)
 
Ach herrje, da glaubt wieder einmal jemand, er könne etwas "begründen", indem er einfach die Begriffe durcheinander wirft.

Man kann Rassist oder Sexist sein, ohne jemals jemanden zu diskriminieren oder auch nur eine einzige rassistische oder sexistische Äußerung von sich zu geben und man kann diskriminieren, ohne Rassist oder Sexist zu sein. Eine Geisteshaltung und eine Handlung gleichzusetzen ist überaus schwache Argumentation. Diskriminierung setzt Macht voraus, das ist richtig. Rassismus und Sexismus setzen aber keine Macht voraus. Diese Geisteshaltungen können auch die Schwachen pflegen. Ein weiterer Fehler ist es, die Macht immer bei den Männern oder den Weißen zu verorten. Das ist nicht notwendig in allen Fällen so. Geh einfach mal in New York in die falsche Diskothek. Da lernst Du etwas zu der Frage, ob es reverse racism gibt.
Ach herrje, wieder jemand der etwas zu Rassismus und Sexismus sagen möchte und dabei Jahrzehnte wissenschaftlicher Forschung zum Thema ignoriert und vom "Begriff" gar keinen Begriff zu haben scheint. Alle Formen der Diskriminierung sind in Ursachen und Folgen ähnlich, können einander auf unterschiedlichen Ebenen jedoch verstärken, von einander abhängig sein können. Ich habe auch nicht behauptet, dass Rassismus und Sexismus die einzigen Formern von Diskriminierung sein können, sondern beides lediglich als Beispiel angebracht. Diskriminierung kennt viele Dimensionen und Ebenen. Interessanterweise widerspricht du dir selbst, wenn du sagst, dass man Macht nur bei Männern oder Weißen zu verorten wäre. 1. Wird das in den entsprechen denen Fachdisziplinen so nicht gemacht, 2. Man setzt Männer nicht mit Weißen gleich, weiße Männer haben aber tatsächlich die stärkste gesellschaftliche Position und zwar weltweit. Das ist auch empirisch nachweisbar

Nur noch soviel, um uns nicht zu sehr im soziologischen BlaBla zu verlieren: Geisteshaltungen gibt es nicht ohne gesellschaftliche Machtpositionen, auch wenn das konkrete Subjekt möglicherweise nicht selbst eine mächtige Position einnimmt. Geisteshaltungen ohne eben jene, können schlicht keinerlei konkrete Auswirkungen jeglicher Formen der Diskriminierung erklären. Wenn du tatsächlich in der falschen Disko aufgrund deiner Hautfarbe einen auf den Deckel kriegen solltest, ist es keine Ausdruck von reverse racism, es ist ein Umgang mit konkreten Rassismuserfahrungen. Dass es rein schwarze Diskos gibt, ist keine biologisch zu begründende naturwissenschaftliche Tatsache, sondern das Ergebnis jahrhundertelanger sozialer Exklusion durch Weiße. ebenso wie der schlicht materieller Unterscheid zwischen unterschiedlichen Ethnien.

Auch Sexismus ist keine Geisteshaltung, sondern gebunden an konkrete Folgen, von sexualisierter Gewalt (auch innerhalb von Paar-Beziehungen) bis hin zum unterschiedlichen Verteilung auf Studienfächer oder auch Gender Pay Gap. Gerade das in dieser Werbung propagierte Bild von Frauen, als allzeit bereites Sexobjekt mächtiger männlicher Begierde ist misogyn. Und in den letzten Jahren hatten wir ja genügend Skandale, in der Meiden und Businesswelt, die für genau dieses männliche Selbstverständnis als Indiz genügen sollten
 
Bin ich der einzige, den Werbekampagnen nicht scheren?

Mir geht es vornehmlich um das Produkt; was SuitSupply oder andere Firmen für eine Werbepolitik betreiben, ist für mich irrelevant, weil ich mir den Firlefanz ohnehin nicht anschaue und daher nichts davon mitbekomme.

Ob da jetzt nackte Frauen präsentiert werden, Homosexualität vorgestellt wird oder ähnliches, um Bekanntheit durch Polarisierung zu erlangen, spielt für mich keinerlei Rolle, da es keinen Einfluss auf die Produkte hat.
Hier ist doch gerade das Beispiel mit der Darstellung von Homosexualität perfekt. Dieses SuSu Werbung hat doch im europäischen Osten unfassbar hohe Wellen geschlagen, gerade bei der eigentlich durch die Firma anvisierten Zielgruppe: Jung, Männlich, beruflich erfolgreich. Gerade in Osteuropa herrscht ja ein riesiger Hype um klassische Männermode, ich verfolge das auch ein wenig als biografischen Gründen. Nicht zufällig gibt es mehrere polnische Fashionblogger, Firmen wie Poszetka, Patine oder Benevento. Gerade diese Klientel reagierte mit einem kaum zu glaubende Ablehnung auf die Kampagne
 
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