Studentenverbindungen in der heutigen Zeit

@ bluesman...warum hat man Erfolg wenn man in einem bedeutenden, möglichst global agierenden Unternehmen arbeitet? Da wird dir jeder deutsche Freiberufler oder Mittelstandsunternehmer sagen, nein dankeschön, monetär und freiheitsbedingt uninteressant. Das finde ich doch sehr auf die BWLer Karriere verengt. Und das ist auch der Verbindungsgedanke, für durchschnittlich begabte Studenten die später gut unterkommen wollen sicher ein Weg, für Selbstständige vollkommen uninteressant.
 
Entschuldige, aber das ist Quatsch.
Gerade in der heutigen, globalisierten Welt muss auch der Mittelständler von der Schwäbischen Alp, für den vor 20 Jahren noch nördlich des Main das Ausland begann, sich anders aufstellen und positionieren, will er nicht Gefahr laufen, in 10 Jahren ausgestorben zu sein. Und da können Verbindungen aus der Studienzeit durchaus hilfreich sein.

Vor 20 Jahren war es noch gang und gebe, in dem Unternehmen, in dem man gelernt hat, zu bleiben bis zur Rente. Ein Lebenslauf, der mehr als drei Stellenwechsel vorwies, war suspekt und verpönt. Heute ist es eher umgekehrt.
Mit Selbstständigen und Freiberuflern verhält es sich ähnlich. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber mit der Vehemenz, mit der die Deutschen auf Ihre Schlüsseltechnologien losgehen und einige schon auf dem Altar Ihrer eigenen Selbstgerechtigkeit geopfert haben ( Atomtechnologie, Schiffbau, Flugzeugindustrie, Gentechnik ) wird das auf Dauer nicht reichen.

Ich profitiere jedenfalls davon, und die meisten Selbstständigen die ich kenne und in die in Verbindungen sind / waren, auch.
 
Nun, ich kenne es nur von Rechtsanwälten und da ist von Golfclub, Partei oder Kirchenvorstand alles gut um potentielle Mandate zu gewinnen, nicht aber mit anderen Rechtsanwälten verbunden zu bleiben. Ich will den Nutzen ja nicht generell absprechen, aber er scheint mir auf die klassische BWL-Karriere begrenzt. Einem zB Zahnarzt bringt das nichts, wo mancher von denen durchaus lächelt über Konzerngehälter unterhalb der Vorstandsebene.
 
Nun, ich kenne es nur von Rechtsanwälten und da ist von Golfclub, Partei oder Kirchenvorstand alles gut um potentielle Mandate zu gewinnen, nicht aber mit anderen Rechtsanwälten verbunden zu bleiben. Ich will den Nutzen ja nicht generell absprechen, aber er scheint mir auf die klassische BWL-Karriere begrenzt. Einem zB Zahnarzt bringt das nichts, wo mancher von denen durchaus lächelt über Konzerngehälter unterhalb der Vorstandsebene.

Der Nutzen von Kontakten fängt schon viel früher an. Die älteren Mitglieder stehen einem während des Studiums mit Rat und Tat zur Seite. Das führt zu besseren Noten, Kontakten und kann auch leicht in Arbeitserfahrung in Form von Praktika umgemünzt werden. All das erleichtert den Berufseinstieg auch in nicht-BWL Branchen ungemein.
Auch ist die Vernutzung ja interdisziplinär, sprich wenn ich einen guten Rechtanwalt brauche finde ich sicherlich unter meinen Corpsbrüdern einen.
 
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Nun, ich kenne es nur von Rechtsanwälten und da ist von Golfclub, Partei oder Kirchenvorstand alles gut um potentielle Mandate zu gewinnen, nicht aber mit anderen Rechtsanwälten verbunden zu bleiben. Ich will den Nutzen ja nicht generell absprechen, aber er scheint mir auf die klassische BWL-Karriere begrenzt. Einem zB Zahnarzt bringt das nichts, wo mancher von denen durchaus lächelt über Konzerngehälter unterhalb der Vorstandsebene.

Auch bei Rechtsanwälte können Mandate durch Beziehungen anderen RA gewonnen werden. Wir man von einem Mandant wegen eines anderes Rechtsgebietes gefragt, verweist man im Regelfall auf einen befreundeten RA der in der Materie drin ist.

Dass man dafür nicht in einer Verbindung sein muss ist natürlich selbstredend.
 
Die Erscheinungsformen von Studentenverbindungen sind heutzutage wirklich mannigfaltig. Sie reichen von sehr progressiven, gemischten Verbindungen bis zu Verbindungen die lieber in einer anderen Zeit leben würden.

Davon abgesehen, kann ich nur aus österreichischer Perspektive berichten, dass es ungemein wichtig ist, welche Personen von einer Studentenverbindung angezogen werden.
Sind dies Personen, die ohne die Verbindung nichts wären und sich nur durch die Verbindung eine Karriere versprechen (davon gibt es leider immer mehr), oder ist es eine Verbindung die nur wenige dieser Karriere-Coloeur-Studenten anzieht.
Ersteres kann sehr bald sehr anstrengen werden und dir den Spaß am Verbindungsleben ziemlich schnell vermiesen.
Die Wahl der richtigen Verbindung ist daher sehr wichtig und leider auch sehr schwer.
 
Liebe Mitglieder,

dies ist eine Frage... wie Studentenverbindungen in der heutigen Zeit zu sehen sind.

Ich bin mir des Unterschiedes zwischen schlagenden, nicht schlagenden und denen mit und ohne Trinkzwang bewusst und lehne jeweils erstere selbst ab.

Trinkzwang gibt es nicht mehr, es wird einfach fortgesoffen. Wer weder an der Mensur, noch am konservativen Rausch Freude hat, ist aus rein wohntechnischen Gründen bei den klassischen Landsmannschaften, Corps und Burschenschaften wohl fehl am Platz und/oder wird auch wenig Freude am Verbindungsleben haben. Allerdings gibt es unterweilen etliche "moderne" Verbindungen, wo man auch ohne die deutsche Traditionslinie klüngeln kann, mehr so anglo-amerikanisch "Alpha,Beta,Phi" etc. Meins wär das nicht aber jeder ist anders.
 
Ich habe mir mal in einer Pause die Doku der ARD angesehen. Irgendwie finde ich zu schlagenden Verbindungen keinen Bezug. Das sah für mich persönlich - bitte die Analogie nicht allzu ernst nehmen - schützenfestmäßig aus, wenn auch mit besserem Benehmen und ohne Mallorcamusik. Werte, Tradition, Verantwortung, Kameradschaft kenne ich aus einer Zeit, als die Bundeswehr noch funktionierte. Im sportlichen Bereich habe ich jahrelang Badminton und Squash gespielt. Das alles ruft bei mir irgendwie auf "netter Versuch"........
 
Badminton und Squash mit einer Partie zu vergleichen zeigt deinen mangelnden Bezug. Das ist auch in Ordnung, da niemand gezwungen ist, Mitglied in einer (schlagenden) Verbindung zu werden. Wenn man es denn vergleichen möchte, dann meines Erachtens vielleicht mit Boxen oder ähnlichem.
 
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