Landwirtschaft im Allgemeinen ist eine ganz andere Sache als Biobaumwolle.
Wenn man sich anschaut wo jetzt überall Baumwolle angepflanzt wird, dann ist das Zertifikat in so gut wie allen Ländern mav der USA komplett überflüssig, da die Baumwollfarmer in Afrika mit Ägypten, Mittel - und Südamerika und Indien
sich all die vielen Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel nicht leisten können.
Die Baumwolle der Organisation Filoscozia® ist zu 100 % schadstofffrei, sogar als fertiges Produkt, dem Garn,
während das BioBaumwoll-Zertifikat nur auf die Bodenbeschaffenheit und den Anbau selbst achtet.
Kurzum:
Ich nenne das Zertifizierungswahn, pure Geldmacherei - zumal das Zertifikat absolut nichts
über die Verarbeitung der Rohfasern aussagt, Stichwort: Bleichen der Baumwollfasern, Färben der Baumwollfasern, Veredeln der Baumwollfasern usw. - erst recht nichts über die Garnbeschaffenheit, -feinheit und finale Qualität.
Wenn nun, um bei dem Beispiel Filoscozia® zu bleiben, diese Garne bereits die OEKOTEX100- Zertifizierung
aufweisen und der gesamte Herstellungsprozess immer der Überwachung des Gesundheitsministerium unterliegt
und das entsprechende Zertifikat 100 % schadstofffrei - bezogen auf die gesamt Produktion UND das fertige Garn
aufweist, dann besteht für den Kunden keinerlei Risiko,
denn mehr als 100 % schadstofffreies Garn geht nun mal nicht - bei Filoscozia® kommen allerdings noch andere Mindeststandards hinzu, nachzulesen auf deren Seite,
die für den Kunden eine hohe praktische Bedeutung haben.
Filoscozia® ist bitte nicht zu verwechseln mit "filo scozia" !
Also bekommt der Kunde beispielsweise Strümpfe, 100 % schadstofffrei, und in einem feinen Garn
während
das beim Verstricken von Biobaumwolle - siehe Inhalt + Umfang des Zertifikats - noch nicht einmal im Ansatz
garantiert wird, da die Verarbeitungsprozesse in der Spinnerei, Bleichen, Färben usw. -
davon gar nicht erfasst werden!
Wären die Böden im Nildelta, wo Garne wie die verschiedenen Gyza-Baumwollsorten und Karnak Menoufi herkommen oder Jamaica und Barbados, wo der West Indian Sea Island Cotton herkommt,
mit Schadstoffen belastet so würde sich davon Spuren auch in den Fasern und
dem fertigen Garn nachweisen lassen.
Ergo habe ich mir meine Meinung gebildet und halte das Biobaumwoll-Zertifikat faktisch für
nicht aussagekräftig sondern für eine Täuschung der Kunden, dagegen die anderen Zertifikate für sehr aussagekräftig und bedeutsam für die Kunden, insbesondere wenn sie dann auch noch darauf achten Baumwolle höherer Standards wie Filoscozia® zu tragen.
Darauf legen die Kunden aber sehr oft keinerlei Wert sondern kaufen ihre Socken + Strümpfe
schlicht und einfach beim billigsten Anbieter.
Genauso handeln sie beim Einkauf von Schuhpflegemitteln, Schuhcremes und Schuhwachsen,
billig, billiger - am besten:
Produkte aus Rohöl, da am billigsten zu haben - teilweise auf Wasserbasis und gebrauchsfertig angerührt
mittels Emulgatoren, die lieben Emulsionscremes lassen grüßen!
Dagegen ist Balsamterpentinöl - das manchmal in's negative Licht gerückte Lösungsmittel - Sprüche wie:
komplett lösungsmittelfrei! lassen grüßen, gewonnen aus Baumrinde!
Insofern mag es ja schön und gut sein über Ideale zu debattieren - aber man sollte dann auch sein eigenes Einkaufsverhalten danach ausrichten, was man aber nur dann kann wenn man auch weiß
was sich hinter all den Zertifikaten und den anderen, gebrauchten Schlagwörtern tatsächlich verbirgt,
was aber 99 % aller Leute halt eben weder wissen noch tagtäglich beherzigen.