Selbstoptimierung und Kleidung

Meine Entscheidung mit Ü 50 ist, Slim Fit brauche ich nicht! Bei knapp 190 cm Größe und etwa 80 Kg Gewicht bin ich sicher nicht zu dick. Die körperbetonten Schnitte überlasse ich aber trotzdem der Jugend. Irgendwann ist das einfach so und Problemzonen hat man dann auch bei theoretisch ganz tollen Werten.
 
Insbesondere hüftige Hosen stehen meines Erachtens den wenigsten. Je näher die Hose Richtung Bauchnabel rückt, desto unauffälliger das Hüftfett. Die Hüfte ist auch eine grundsätzliche Problemzone der Männer, da legen viele zu.

Allgemein zum Thema slim fit: ich kann da meinen Vorrednern nur zustimmen. Man kann auch eine körpernahe Passform wählen, ohne als Presswurst daherzukommen. Beispiele hierfür geben die Italiener genug.
 
Ich selbst bin schlank und einigermaßen sportlich, aber im Leben nicht muskulös. Das werde ich aufgrund meines Stoffwechsels auch nicht mehr werden. In diesem Rahmen meiner persönlichen Möglichkeiten versuche ich auch meinen Stil zu entwickeln.
Das führt z.B. dazu, dass mir die schlanken Sanduhrschnitte aus den frühen Zwanzigern (GC Leyendecker lässt grüßen) mehr zusagen als die weiten Hosen, stark gepolsterten Schultern oder tiefen Taillierungen späterer Jahrzehnte.
Allein dieses Thema welche Schnitte welcher Körperform am besten stehen, finde ich schon hochinteressant. Ein Glück das wir nicht alle dieselben körperlichen Voraussetzungen mitbringen. Es wäre ziemlich langweilig.
 
xxx und die anderen:
Bei meiner Frage ging es mir weniger um eine Entablierung einer neuen Norm oder verherrlichung von exzessivem Verhalten bzw krankhafter Körperwarnehmung, sondern eher darum, ob bei euch die Beschäftigung mit Mode und Stil auch Konsequenzen in anderen Bereichen hat (Sport, Ernährung, Bildung....)
 
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Glaube ich auch eher nicht. Es gibt sicher schlanke, sportliche Jogginghosen-Liebhaber und beleibte, tadellos gekleidete Menschen. Es hängt von der Sicht der Dinge im Ganzen ab, wie man sich präsentiert. Ich muß nicht mal Abitur haben um gern Krawatte zu tragen.....
 
Der schlanke Jogginghosenträger wird seine Jogginghose in einer halbwegs passenden Größe erwerben. Gleiches gilt für den beleibten Anzugträger. Der Leibesumfang hängt maßgeblich von der Ernährung ab. Bei beiden hat also diese Einfluss auf die Kleidung. Für sportliche Aktivitäten gilt das analog. Lediglich bei der Bildung wird es etwas schwieriger einen unmittelbaren Zusammenhang aufzuzeigen.
 
Wenn man sich mit einer Sache beschäftigt, steigen zwangsläufig die Kenntnis und (daraus resultierend) der Qualitätsanspruch. Das ist mit Wein so, mit Kunst, Musik, Literatur, Autos, Architektur, Design, HiFi, Nahrung und Kleidung. Mir ist kein Mensch bekannt, der sich mit einer Sache intensiv beschäftigt, aber keinen hohen Qualitätsanspruch entwickelt hat.

Mit Bildung hat das insofern etwas zu tun, dass auch Bildung nur durch die Beschäftigung mit einer Sache entstehen kann. Dadurch ist aber leider nicht garantiert, dass Beschäftigung zwangsläufig Bildung ergibt, denn es gibt ebenso bildungsferne Hobbys. Gehört Bekleidung dazu? Ist es Bildung, dass man weiß, weshalb der Trenchcoat so heißt? Ist es Bildung, ein Steak grillen zu können?

Optimieren wollte sich der von fehlender Anerkennung geplagte Mensch schon immer. Früher waren das Karriereratgeber, heute ist es der Körperkult.
 
Unwissenheit in Kleidungsfragen führt kaum noch zur Ächtung. Unwissenheit in Fußballfragen schon eher. Eine solche Wertung erfordert zwangsläufig eine subjektive Bewertung der einzelnen Kategorien als wertvoll oder wertlos. Logisch ableiten lässt sich das nicht. Unkenntnis des Weines hat noch bei niemandem zur sozialen Isolation geführt.
 
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