Schuhsohle am Rand brüchig

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Das Argument "Lappalie" fördert derartiges Verhalten. Die Täter spekulieren ja gerade darauf, dass sowohl das Opfer als auch das Rechtssystem den Vorgang als Lappalie einstufen.

Sehe ich nicht so. Für solche Fälle gibt es Bewertungssysteme, die einen unehrlichen Anbieter letztlich mehr kosten als der kurzfristige Gewinn eines unlauteren Verkaufs. Im Übrigen würde mich interessieren, ob es Tatsachenberichte gibt, in denen eine Staatsanwaltschaft in einem so gelagerten Fall Untersuchungen aufnimmt, also der Uneinigkeit, ob der (gebrauchte !) Artikel korrekt angeboten wurde.
 
Es stimmt doch irgendwie die Gewichtung nicht. Einerseits werden hier im Forum ohne Murren 100,- € und mehr für eine Krawatte, 1000,- € für ein Paar Schuhe und noch mehr für einen Anzug hingeblättert. Jetzt geht es um ein Paar gebrauchte Schuhe, die jemand statt sie in den Müll zu geben, zu Geld gemacht hat.
Ich selbst würde den Mantel des Schweigens über mein Mißgeschick decken und beim nächsten mal überlegter handeln.
 
Ich betrachte jetzt einfach mal das Verfahren als eingeleitet, Klageschrift übermittelt undsoweiter -
wir können uns also dem Sachverständigengutachten widmen...:)

Ein paar Aspekte wären sicherlich noch interessant, es sollte bspw. feststellbar, sein ob der Schuh tatsächlich eine Neubesohlung erhalten hat und welches sozusagen Nahtbild auf der Laufsohle erkennbar ist:
sichtbare Blake-Naht in einer Vertiefung bzw. verdeckt in einem Riss (seitlich oder senkrecht) oder eben eine geklebte Laufsohle.
Offenbar ist der Schuh doppelsohlig und in einfacher durchgenähter Blake-Machart konstruiert (oder eben Bologna, was man im Schuhinneren erkennen könnte) und bei dem o.g. 'Lederstreifen' handelt es somit auch nicht um einen "Rahmen", wie man ihn überwiegend von Goodyear Welted-Schuhen als Konstruktionmerkmal für die hieran vernähten/aufgedoppelten Sohlen kennt.
Es dürfte, wie bereits angesprochen, eher eine Art Keder oder Zierstreifen vorliegen -
die diversen Bruchstellen sprechen für eine Art Lederfaser als Material, das ggf. kräftig plastiniert/beschichtet wurde.
Oftmals sind solche Lederstreifen noch gestuppt, mal farblich kontrastierend ausgeführt oder es findet sich zusätzlich auch eine Ziernaht...

Mich würden die Reparaturvorschläge und -alternativen verschiedener Schuhmacher interessieren (Preise mal völlig außen vor), insbesondere hinsichtlich der sichtbaren und möglicherweise von baldiger (weiterer) Beschädigung betroffenen Naht ?
 
Man zeigt doch niemand wegen einer konkreten Straftat an. Man schickt alle vorliegenden Dokumente (Bilder, Ebay-Angebotstext, Email-Verkehr, etc.) an die Staatsanwaltschaft und bittet freundlich darum, zu prüfen, ob hier irgendwelche Straftatsbestände verwirklicht sind.

Die dann auf den Privatklageweg verweist. Wo bitte soll denn die StA Vorsatz nachweisen? Der Verkäufer stellt sich hin und sagt, er habe keine Ahnung von Schuhen und habe die getragenen Dinger einfach verkauft. Dass die Brüche da relevant sind und irgendwie über das normale Maß des Schuhnutzens hinausgehen und nicht ohnehin eintreten, sei ihm unbekannt.

Das packt doch keine StA mit Verstand an.
 
Ohne die damalige Ebayanzeige (inkl. Fotos) zu sehen, bzw. deren Inhalt zu kennen, ist gar keine seriöse Aussage möglich.

Und nicht vergessen: Arglist muss immer noch vom Käufer bewiesen werden. Aus diesem Grund würde ich auch von vorschnellen Anzeigen wegen Betrugs abraten.

Genau. Keiner kennt die Anzeige. Keiner kennt den Preis. Wenn er die Treter für nen 10er auf Ebay als gebraucht erworben hat, können wir ja mal durchrechnen...

105 Euro Gerichtskosten. Man selbst nimmt keinen Anwalt. Aber der Gegner. Und dann verhandeln wir vor nem Richter, der die ausgelatschten Turnschuhe, die er trägt, vor 10 Jahren im Discounter gekauft hat. Dann holen wir noch ein Sachverständigengutachten ein....

160 Euro im Falle des Unterliegens für den Kollegen... 105 GK futsch, Kosten Sachverständiger...

Lohnt sich für ein paar Kröten so ein Verfahren zu starten.
 
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