Beim Leinensakko hatte ich eh keine Bedenken. Wichtig ist halt kalt, Feinwaschgang und Wollwaschmittel.

Bei besonders 'fluffigen' Wollstoffen empfiehlt sich: so viel Wasser wie möglich einlaufen lassen (ist bei mir im übrigen
auch der Feinwaschgang) dann auf "Wolle - kalt" umschalten plus Schongang. Bei Bedarf auch einfach Strom aus und
im Wasser stehen lassen. Eventuelle Flecken oder Schmutzränder vor dem Waschen mit Gallseife vorbehandeln
 
... nicht unwichtig sind auch Einzelwaschungen, d.h. wirklich nur ein Sakko, eine Hose etc. Ich hatte die Sakkos oder Hosen auch alle 'verkehrtrum' gewaschen. Bei leichten Verschmutzungen (z. B. Ärmelenden innen, unten) kann man als Alternative zum Hausmittel Gallseife auch Produkte mit Oxi oder Vanish nehmen. Bei meinen Sakkos wurde das Innenfutter durch die Wäsche ziemlich schlaff. Abhilfe schafft hier vorsichtiges aufbügeln...

ciao Marc
 
Meine auch da WM heutzutage Schonprogramme für Wolle und alles mögliche haben, kann man auch in der Maschine sehr sanft und schonend waschen.
 
Hallo,

genau nach solchen Erfahrungen habe ich gesucht. Also einige hier schaffen es wohl tatsächlich im kalten Handwaschprogramm mit 400 U/m ihre Anzughosen zu waschen?

Im Laden und beim Schneider wurde mir gesagt das ginge nicht (der Schneider meinte es ginge nur wenn ich danach die Hose vorbei bringe um sie in Form bügeln zu lassen).

Mein Vorhaben ist es eine graue Schurwollhose mit hohem Bund und Side-Adjustern zunächst passend ändern zu lassen und diese dann oftmals zu waschen, da die Hose leider immer wieder dreckig werden wird. Sehr seltsam, ich weiss... aber die Hose soll zum Tanzen mit viel Fuß- und Beinkontakt genutzt werden. Bisher hatte ich dafür eine anthrazitfarbene MAC Hose genutzt, die mir aber mittlerweile weder von der Farbe, noch von der Form und Haptik fein genug dafür ist.

Also was meint ihr, die ihr nun bereits Erfahrung gesammelt habt? Was muss ich beachten, wie lange macht die Hose das schätzungsweise mit wenn ich diese alle 1 oder 2 Monate selbst wasche? Gedacht habe ich dabei an eine Hose aus Super 110 (Vitale Barberis Canonico).

Und um es nicht zu vergessen: Wie genau sieht das nach der Wäsche mit dem Bügeln aus?

VG
 
Ja, habe gestern einen Anzug auf ähnliche Weise von Hand gewaschen (eingerollt und mit Wollwaschmittel in kaltem Wasser gereinigt). Kam erstaunlicherweise gut raus. Der aufwändigste Teil ist aber sicherlich das Bügeln. Wer kein gutes Bügeleisen hat (bzw. sich das vollständige Bügeln von Sakko und Hose nicht zutraut), lässt besser die Finger davon.
 
Ich hab kürzlich 2 Sakkos (einmal Samt und einmal normal) ausgemustert und sie vor dem Kleidercontainer einfach in die Waschmaschine geschmissen weil ich wissen wollte ob es wirklich so schlimm ist. Wollprogramm, 30°C, 800 Umdrehungen schleudern und Wollwaschmittel. Sah beides aus wie neu, nur das Bügeln war wirklich eine Herausforderung(wie schon im letzten Beitrag erwähnt). Allein schon um das nie wieder machen zu müssen gehe ich zukünftig trotzdem weiter zur Reinigung.
 
Der Grund, warum der Stoff so steif ist, wie beschrieben, ist die Appretur, mit der die Reinigung das Sakko behandelt.
Die wäscht sich natürlich heraus und man kann sie selbst nicht ersetzen.
Gebügelt oder abgedampft werden Sakkos, insbesondere aber auch Hosen bei mir häufig. Gerade Hosen knittern im Schritt ja doch oft, besonders auch Anzüge mit Seidenanteil knittern sowieso. Das lässt sich mit Dampf entfernen, kleinere Verschmutzungen ebenfalls.
 
Ja, habe gestern einen Anzug auf ähnliche Weise von Hand gewaschen (eingerollt und mit Wollwaschmittel in kaltem Wasser gereinigt). Kam erstaunlicherweise gut raus. Der aufwändigste Teil ist aber sicherlich das Bügeln. Wer kein gutes Bügeleisen hat (bzw. sich das vollständige Bügeln von Sakko und Hose nicht zutraut), lässt besser die Finger davon.

Ich hab kürzlich 2 Sakkos (einmal Samt und einmal normal) ausgemustert und sie vor dem Kleidercontainer einfach in die Waschmaschine geschmissen weil ich wissen wollte ob es wirklich so schlimm ist. Wollprogramm, 30°C, 800 Umdrehungen schleudern und Wollwaschmittel. Sah beides aus wie neu, nur das Bügeln war wirklich eine Herausforderung(wie schon im letzten Beitrag erwähnt). Allein schon um das nie wieder machen zu müssen gehe ich zukünftig trotzdem weiter zur Reinigung.

Ich danke Euch für die detaillierten Erfahrungsberichte und werde mich demnächst auch einmal mit mehreren Full-Canvas- Anzügen versuchen. Waren die Anzüge, welche Ihr verwendet habt übrigens verklebt oder vernäht?

Daß das Bügeln (vor allem des Sakkos und vor allem bei Samt) enorm aufwendig ist, hatte ich mir gedacht. Habt Ihr bloß mit dem Bügelbrett oder auch mit einem Bügelkissen und einem Ärmelbügeleisen gebügelt?

Der Grund, warum der Stoff so steif ist, wie beschrieben, ist die Appretur, mit der die Reinigung das Sakko behandelt.
Die wäscht sich natürlich heraus und man kann sie selbst nicht ersetzen.
Gebügelt oder abgedampft werden Sakkos, insbesondere aber auch Hosen bei mir häufig. Gerade Hosen knittern im Schritt ja doch oft, besonders auch Anzüge mit Seidenanteil knittern sowieso. Das lässt sich mit Dampf entfernen, kleinere Verschmutzungen ebenfalls.

Das ist natürlich richtig. Außerdem wird bei vernähten Anzügen während einer Reinigung mit Wasser ein Teil der Stärke-Appretur der Einlagen herausgewaschen. Ist der Unterschied aber wirklich so gravierend (hängt doch die Steifigkeit auch mit dem verwendeten Garn und der Webung zusammen) ?
 
Was die Appretur ausmacht, kann man doch bspw. sehr eindrucksvoll an den Grenadine-Krawatten sehen: Neu irgendwie steif, mit der Zeit so herrlich weich.
Inwieweit die Sakko-Einlagen mit Appretur behandelt sind, weiß ich nicht. Ich bestelle in meiner Reinigung aber immer „mit Appretur“.
 
Oben