MTO- MTM-Schuhe direkt vom Schuhmacher

Urban

Well-Known Member
Nach einem längeren Telefonat mit einem Schuhmachergesellen möchte ich folgende Idee in Stichworten vorstellen.

Der an Schuhen Interessierte bestellt sich in seiner Größe verschiedene transparente Probeschuhe gemacht auf verschiedenen Leisten und
ggf. in verschiedenen Größen bzw. Weiten für den Fall, dass seine 2 Füße unterschiedlich groß bzw. dimensioniert sind;
Fußballspieler haben oft einen starken rechten oder linken Fuß, ihren Schussfuß, und einen schwächeren zweiten Fuß:
Set für 25.- €

Fotos: https://www.google.it/search?q=Prob...19azXAhXC-aQKHRtKBIwQsAQIKw&biw=1920&bih=1061

Der Käufer sucht sich die passende Schuhformen für seine zwei Füße aus, was recht einfach ist, da die Modelle durchsichtig sind:
ad 1 kann er sehen wo sein Fuß eng und wo er nicht anliegt,
ad 2 kann er das fühlen
Ergo kann er zwischen verschiedenen Größen und Weiten bzw. verschiedenen Leistenformen für seine 2 Füße aussuchen

Im zweiten Schritt bestimmt er ob Oxford oder Derby oder die Loaferart oder Stiefelette

im dritten das konkrete Modell, das er möchte.

Anhand der Ledermuster sucht er sich dann das/die Leder und die Farbe(n) für seine Schuhe aus - zwei Leder wie z.B. Rau- und Glattleder, oder zwei Glattleder oder... oder..

Die gewünschte Machart und Ausführung wäre der letzte Schritt - er kann dabei auswählen zwischen:
  • geklebt
  • Blake Rapid, mit Rahmen, also rahmengenäht, oder mit Zwischensohle, anders konstruiert/gemacht - sieht optisch aber zum verwechseln ähnlich aus
  • rahmengenäht - handeingestochen und die Sohle von Hand angedoppelt - ähnlich einem Maßschuh - oder einfacher/günstiger; handeingestochen + Sohle mit der Maschine genäht
  • Norvegese, Stagno, Bentivegna oder andere Macharten wie Mocassino, Tubolare oder Reverso für seine Loafer

Er bestellt seine Wunschschuhe und macht eine Anzahlung darauf.
Nach 4 bis 6 Wochen spätestens erhält er seine Schuhe in der gewünschten Ausführung. Die Kosten für die transparenten Probeschuhe werden vom Kaufpreis abgezogen.

Er kann also soweit alle Details vollkommen frei bestimmen.
Der Preis richtet sich nach den ausgewählten Ledern und der gewünschten Ausführung.
Zwei Beispiele:
In Blake Rapid würde ein Paar Schuhe in Schuhmacherqualität, komplett aus vegetabil gegerbtem Leder einschl. Sohlen und Absätze bei ca. 400 € starten,
in der komplett von Hand genähten Machart Norvegese inkl. handgedoppelter, vegetabil gegerbter Ledersohlen ca. 800/900 €
Diese Preise beinhalten 22 % MWSt.

Die Schuhmacherqualität liegt oberhalb der von Serienschuhen der Preisklasse 500 € aufwärts, insbesondere werden viel bessere Ledersohlen, Brandsohlen,
Futter- und Oberleder verarbeitet!

Nun würde mich interessieren was davon zu halten ist sich zuerst einen Satz durchsichtige Probeschuhe nach Hause kommen zu lassen
und dann ein paar Wochen auf die fertigen Schuhe zu warten.
Der Hintergrund ist sehr einfach:
Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Gedanken hochwertige, tatsächlich handgemachte Schuhe in Deutschland zu vertreiben.
Dabei gibt es verschiedene Probleme zu lösen, insbesondere, dass solche Schuhe möglichst gut an beiden Füße sitzen sollen.

Die Vorteile für den Schuhkäufer ergeben sich aus der Beschreibung, dabei eventuell auftauchende Fragen werden telefonisch gelöst.
Dass der Preis für solche Schuhe in Deutschland höher ist als in Italien beim Schuhmacher direkt dürfte erklärbar sein.

Mich würde nun interessieren ob es an solchen individuell gefertigten Schuhen ein grundsätzliches Interesse oder
Fragen dazu gibt.


Rein präventiv müsste ich an dieser Steller so einiges ergänzen, schauen wir mal.
 
Ich würde es auf jeden Fall einmal testen, mit einer Einsteigervariante. Wenn das gut funktioniert könnte ich mir auch vorstellen, das ein oder andere weitere Paar zu bestellen. Finde die Idee super.

PS: schön wäre eine relativ sichere Zahlungsweise für den Anfang, etwa über PayPal Käuferschutz o.ä. Oder per Kreditkarten, Daten sofort, Belastung erst beim Eintreffen der Schuhe. Irgendwas in die Richtung, jedenfalls für den Anfang.
 
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Bei Geld sind die Italiener komisch, sie bestehen grundsätzlich auf 30 % Anzahlung.
Über alles andere lassen sie mit sich reden.
 
Abgesehen von der Idee mit den transparenten Probeschuhen und den unterschiedlichen Macharten erinnert mich das an das Konzept von Handmacher. Da werde ich übrigens auch nach einer Anzahlung von 50 % des Kaufpreises gefragt.

Handmacher fängt bei 300 Euro an. Dafür gibt es bereits erstklassiges Oberleder, Futterleder und Sohlenleder, sowie kompetente Beratung und kostenlose Anpassungsarbeiten vor Ort. Das dürfte die Messlatte sein.

Den Mehrpreis für die Machart Norvegese zu erzielen dürfte ceteris paribus eher schwierig sein. Der Umsatz wird sich wohl auf die Blake-Rapids konzentrieren.
 
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Ich finde die Idee super. Gerade die Möglichkeit mit Blake Rapid "klein" anzufangen ist ein super Einstieg. Natürlich müsste man sich trotzdem mit Passform auskennen. Stichwort Handmacher: hier berät mich der örtliche Schuhmachermeister am Objekt.
Es steht und fällt für mich mit den Leisten. Gerade weil ich einen sehr komischen Fuß habe. Der Preis wäre in DE stark konkurrenzfähig.
Gäbe es die Möglichkeit nach z.B. dem ersten Paar kleine Veränderungen am Leisten vorzunehmen?
Kommunikation auf fließendem Englisch möglich?

/Nachtrag: Möchtest du mal ein paar Bilder posten? Von bisherigen Arbeiten. Das Auge isst ja bekanntlich mit.
 
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Folie nur im Sitzen probieren! Äußerst rutschig darin. Niemals rumlaufen.

Begutachtung durch orth.Schuhmacher, wie es passt, empfohlen.

Parameter zur Leistenvorauswahl festlegen...
 
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Die Möglichkeit Leuten, auch Frauen, mit unterschiedlich großen Füßen, die jeder hat, mal stärker und mal schwächer ausgeprägt, möglichst gut passende Schuhe anzubieten, ist eher ein Nebeneffekt, wenn gleich auch ein sehr nützlicher und angenehmer.
Die Möglichkeit einen oder zwei Leisten an zwei Füße anzupassen hängt grundsätzlich von dem Schuhmacherbetrieb ab, der meine Idee umsetzt, und dies wäre auch nur vor Ort, damit die Passform beurteilt/bewertet werden kann woraus sich die erforderlichen Änderungen ergeben, möglich.

Der Preis von 25.- € für einen Satz Probeschuhe beruht auf der (vorläufigen Annahme von) 5 Paaren; die wenigsten kennen ihre Füße so gut, dass sie die Auswahl der dazu passenden Leisten genau eingrenzen können...
Wenn also kein einziger Probeschuh, weder ein rechter noch ein linker, der Vorauswahl passen sollte, dann müssten weitere unter Beschreibung der Gründe dafür angefordert werden.
Alle erdenklichen Möglichkeiten der Formen- und Gestaltungsvielfalt jetzt hier zu beschreiben würde den Rahmen sprengen - nur so viel dazu:
Man kann vieles machen wenn man konkrete Anhaltspunkte dafür hat was konkret erforderlich ist oder gewünscht wird.
 
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Klar wäre das interessant. Gibt es eventuell eine Galerie mit Arbeitsproben?

Kritische Punkte für mich sind immer Passform der Ferse und die Unterstützung des Gewölbes, gäbe es da entsprechende Variantenvielfalt? Das können bisher nur Maftei und Saint Crispin’s für meine Füße wirklich gut und die liegen halt deutlich über diesem Einstiegspreis.
 
Der Preis von 25.- € für einen Satz Probeschuhe beruht auf der (vorläufigen Annahme von) 5 Paaren; die wenigsten kennen ihre Füße so gut, dass sie die Auswahl der dazu passenden Leisten genau eingrenzen können...

Ich nehme an, Du meinst 5 Paar Probeschuhe.

Wenn ein Fachmann vor Ort die Füße vermisst, sollte das ausreichen. Außerdem könnte man den Preis auf 5 Paar beschränken. Problemkunden (wie ich) zahlen auch 50 Euro, wenn sie dafür gut passende Schuhe erhalten. Außerdem werden die Kosten ja bei Bestellung verrechnet. Den Aufwand hat man nur beim ersten Paar. Danach wird es effizienter. Passen die gelieferten Schuhe, kommen die Folgeaufträge sowieso.
 
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