Morgen Ladage & Oelke

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Ich denke die meisten möchten gerne das es in Deutschland produziert wird, die daraus entstehenden Mehrkosten werden dann aber nicht gerne bezahlt. "Wasch mich, mach mich aber nicht nass"
Diese Mentalität ist leider in den letzten Jahren immer mehr zu bemerken.
Wobei man hier vielleicht nochmal unterscheiden muss. Der Einzelhandel muss ja nun mal von dem Kunden ausgehen, der mitten in der Saison zu den regulären Preisen konsumiert. Und bei diesen Kunden habe ich den Eindruck, dass die den Fokus nicht mehr so deutlich auf den Standort legen. Eher auf die Qualität an sich. Ich finde das eigentlich schade, aber so beobachte ich das.
 
Wobei man hier vielleicht nochmal unterscheiden muss. Der Einzelhandel muss ja nun mal von dem Kunden ausgehen, der mitten in der Saison zu den regulären Preisen konsumiert. Und bei diesen Kunden habe ich den Eindruck, dass die den Fokus nicht mehr so deutlich auf den Standort legen. Eher auf die Qualität an sich. Ich finde das eigentlich schade, aber so beobachte ich das.
Sorry das habe ich jetzt nicht verstanden.
 
Irgendwie gleitet so eine Debatte meist in Scheinheiligkeit ab. Wenn ich von mir selbst einmal ausgehen darf, möchte ich zuerst ein qualitativ zufriedenstellendes Produkt. Wer dieses letztendlich fertigt, ist mir fast egal. Gute Qualität ist auch außerhalb Deutschlands nicht zum Nulltarif zu bekommen. Einerseits möchte man gern die Annehmlichkeiten der Globalisierung in Anspruch nehmen, meine Hose soll aber dann unbedingt in Deutschland genäht werden. Wie geht das zusammen? Ich für meinen Teil erhebe jedenfalls nicht den Anspruch das alles, was ich irgendwie konsumiere, nur hier im eigenen Land entstehen darf.
 
Vielen Dank für die Information. Ich denke die meisten möchten gerne das es in Deutschland produziert wird, die daraus entstehenden Mehrkosten werden dann aber nicht gerne bezahlt. "Wasch mich, mach mich aber nicht nass"
Diese Mentalität ist leider in den letzten Jahren immer mehr zu bemerken.

Irgendwie gleitet so eine Debatte meist in Scheinheiligkeit ab. Wenn ich von mir selbst einmal ausgehen darf, möchte ich zuerst ein qualitativ zufriedenstellendes Produkt. Wer dieses letztendlich fertigt, ist mir fast egal. Gute Qualität ist auch außerhalb Deutschlands nicht zum Nulltarif zu bekommen. Einerseits möchte man gern die Annehmlichkeiten der Globalisierung in Anspruch nehmen, meine Hose soll aber dann unbedingt in Deutschland genäht werden. Wie geht das zusammen? Ich für meinen Teil erhebe jedenfalls nicht den Anspruch das alles, was ich irgendwie konsumiere, nur hier im eigenen Land entstehen darf.
Wer Wert darauf legt, dass seine Klamotten in Deutschland produziert werden, hat leider relativ wenig Ahnung von Volkswirtschaft (wie auch der aktuelle US-Präsident). Wenn ein deutscher Hersteller wettbewerbsfähig produzieren kann, ist das super. Wenn er das nicht kann, mag es schade sein, es ist dann aber ökonomisch auch für alle besser, wenn woanders produziert wird. Die fixe Idee von der Nationalökonomie als zu schützender "Solidargemeinschaft" ist nicht nur ökonomisch falsch, sondern auch Saat jener politischen Einstellung, die zu zwei Weltkriegen geführt hat.

Skandalöse Arbeitsbedingungen in Schwellenländern sind natürlich ein anderes Thema, innerhalb der EU sollte das aber kein Problem sein (wenn man mal unterstellt, dass die Gesetze auch eingehalten werden), außerhalb der EU muss man sich halt irgendwie eine informierte Meinung bilden.

Regionale Produktion kann außerdem ein Faktor sein, wenn die Externalitäten des Transports stark ins Gewicht fallen. Jenseits der Primark-Haltbarkeit werden Kleidungsstücke aber in der Regel lang genug benutzt, um diesen Aspekt vernachlässigbar zu machen.

Diese "Deutsche kauft bei Deutschen"-Einstellung ist nicht nur ökonomisch schädlich, sondern die oberflächlich etwas hübscher klingende Umkehrung des nationalistischen "Deutsche kauft nicht bei Polen/Chinesen/etc.!" (Bevor einer ausrastet, nein, das mit den Juden ist nicht gemeint, denn die seinerzeit adressierten Juden waren ja Deutsche, diese Parole ist viel perfider.)
 
Wer Wert darauf legt, dass seine Klamotten in Deutschland produziert werden, hat leider relativ wenig Ahnung von Volkswirtschaft (wie auch der aktuelle US-Präsident). Wenn ein deutscher Hersteller wettbewerbsfähig produzieren kann, ist das super. Wenn er das nicht kann, mag es schade sein, es ist dann aber ökonomisch auch für alle besser, wenn woanders produziert wird. Die fixe Idee von der Nationalökonomie als zu schützender "Solidargemeinschaft" ist nicht nur ökonomisch falsch, sondern auch Saat jener politischen Einstellung, die zu zwei Weltkriegen geführt hat.

Skandalöse Arbeitsbedingungen in Schwellenländern sind natürlich ein anderes Thema, innerhalb der EU sollte das aber kein Problem sein (wenn man mal unterstellt, dass die Gesetze auch eingehalten werden), außerhalb der EU muss man sich halt irgendwie eine informierte Meinung bilden.

Regionale Produktion kann außerdem ein Faktor sein, wenn die Externalitäten des Transports stark ins Gewicht fallen. Jenseits der Primark-Haltbarkeit werden Kleidungsstücke aber in der Regel lang genug benutzt, um diesen Aspekt vernachlässigbar zu machen.

Diese "Deutsche kauft bei Deutschen"-Einstellung ist nicht nur ökonomisch schädlich, sondern die oberflächlich etwas hübscher klingende Umkehrung des nationalistischen "Deutsche kauft nicht bei Polen/Chinesen/etc.!" (Bevor einer ausrastet, nein, das mit den Juden ist nicht gemeint, denn die seinerzeit adressierten Juden waren ja Deutsche, diese Parole ist viel perfider.)

Das ist sicherlich richtig, wir leben in einer globalisierten Welt und das hat in vielen Bereichen durchaus Vorteile. Aber man muss sich schon vor Augen führen, dass unsinnigerweise auch der Warentransport unglaublich günstig ist. Wenn die Wolle aus Neuseeland, welche um den halben Erdball transportiert wurde, billiger ist, als die der regionalen Schäfer, dann halte ich das aus ökologischer als auch ökonimischer (Weit-)Sicht für falsch... Von den Produktionsbedingungen einmal abgesehen.
 
Das ist sicherlich richtig, wir leben in einer globalisierten Welt und das hat in vielen Bereichen durchaus Vorteile. Aber man muss sich schon vor Augen führen, dass unsinnigerweise auch der Warentransport unglaublich günstig ist. Wenn die Wolle aus Neuseeland, welche um den halben Erdball transportiert wurde, billiger ist, als die der regionalen Schäfer, dann halte ich das aus ökologischer als auch ökonimischer (Weit-)Sicht für falsch... Von den Produktionsbedingungen einmal abgesehen.
Dann wird als erstes mal der Verkauf aller Südfrüchte verboten, insbesondere solcher, die geflogen werden. Ein Strauch Bananen ist ruckzuck gegessen, die Wolle für einen Anzug, deren Transport ähnlich umweltbelastend ist, hält in ihrer verarbeiteten Form hoffentlich viele Jahre. Wem das nicht nachhaltig genug ist, stelle bitte den Konsum sämtlicher von anderen Kontinenten importierten Lebensmittel ein.

Ja, die Umweltbelastung durch Transport ist als "externality" nicht ausreichend bepreist, aber nein, hochwertige Textilien sind dabei nicht das Problem - außer man will den Welthandel direkt einstellen. Gut, gibt ja auch Leute, die Mauern bauen wollen ...
 
Sorry das habe ich jetzt nicht verstanden.
Anders ausgedrückt, made in Germany ist ein netter kleiner Zusatz. Aber es ist kein schlagkräftiges Verkaufsargument mehr.

Ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass es im hochpreisigen Segment egal ist. Aber wie die vorherigen Poster ja schon vermittelt haben, “Europa“ oder zumindest dort wo man davon ausgeht, dass es ok ist - ist völlig ok.
 
So am Mittwoch ist erste Anprobe.
Bin gespannt.
Ich hatte das durch berufliche Abwesenheit während Deiner Ankündigung in diesem Thread gar nicht richtig mitbekommen, dass Du Deinem geliebten Cove den Rücken gekehrt hast. Hört sich erst mal gut an, Full Canvas, sehr schöner Stoff, interessante Konfiguration, das als Zweireiher zu tragen.

Dass man für die Durchführung nötiger nachträglicher Änderungen an einem frisch bestellten MTM-Anzug selbst eine Aufpreispauschale bezahlen muss (dafür sollte der Aufmesser gerade stehen, wofür braucht man ihn sonst?), habe ich jetzt auch noch nicht gehört, aber wenn Dich das Ding am Ende gut kleidet, kann das ja der Beginn einer wunderbaren Kundenbeziehung sein.

Bin sehr gespannt, wie Du das im Vergleich zu Cove findest (Fotos gerade auch zur Passform highly welcome ;)), und drücke Dir die Daumen!
 
In der Tat finde ich eine Aufpreispauschale für Änderungen auch kritisch. Da sollte man sich vor Augen führen, ist das eine Änderungen, die von dir kommt (Zu- oder Abnahme von Körpergewicht in der Wartezeit oder du willst das Sakko auf einmal doch modischer in der Länge) oder vielmehr eine Änderung, weil nicht ordentlich Aufmaß genommen wurde. Dann handelt es sich nämlich eher um eine kostenfreie Nachbesserung. Da würde ich drauf achten.
 
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