Mods: The New Religion

Natürlich wars billiger, hab ne Anzeige für Hawkins Astronauts irgendwo gespeichert, die gabs für 12 Pfund. Das ist nicht viel, aber damals gabs auch nur n paar Pfund für die Woche Arbeit.

Selbst wenn ein junger Mod sich n Anzug hat machen lassen, musste er monatelang sparen. Wenn er dann noch Interesse an dem ganzen Tohuwabohu hatte.
Vielmehr würde - wie beau erwahnte - altes genommen und hier und da selbst verändert. Oder eben ein Hemd gekauft, das mod-Standards nahe kam, von Omi n paar Schuhe zu Weihnachten, ne Hose zum Geburtstag....

Vielleicht finden wir auf die ganzen spannenden fragen ja Antworten in dem Buch über das der Faden hier eigentlich ist ;).
Ich werd heut Abend mal ein paar Seiten weiterlesen.

Aber selbst wenn es keine working class Kids waren sondern middle class Kids - n Anzug war damals schon n Anzug. DEn gabs nicht für ne markfuffzich bei Rudis Resterampe. Oder Rudys Ofthepeg'ly ;).

Wie gesagt: photos photos Photos sind immer gerne gesehen!!
 
Ein Maßanzug, London, 1962 rund 6 Pfund. Teuer für die Verhältnisse, aber machbar. Oftmals haben auch die Eltern etwas beigesteuert, ein Anzug war schließlich auch bei der konservativen Generation damals etwas gern gesehenes.
Auf jeden Fall weiß ich sicher, dass man damals für einen Anzug nicht zu C&A gegangen ist, das war einfach Maßarbeit. Von der Stange hat man sich Schuhe, Hosen, Jacken und ab und zu Hemden gekauft. Natürlich hatte man dann nur einen Anzug, der wurde auch bis zum Schluss getragen.
Finde das sogar nett, so hatte man einen Bezug zu teuren Kleidungsstücken. Muss immer wieder staunen wie sich viele Kollegen heute 20 Maßanzüge in den Schrank hängen und zu jeder Farbe die passende Rolex besitzen - deren Job würde ich auf jeden Fall auch mal machen :cool:
 
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Da kommen ja endlich mal Zahlen ins Gespräch.
Wie belastbar sind sie? Dass ein bespoke Anzug pimaldaumen halb so teuer ist wie ein paar martensähnliche Stiefel 5-10 Jahre später..... Ich weiß ja nicht.
 
Da kommen ja endlich mal Zahlen ins Gespräch.
Wie belastbar sind sie? Dass ein bespoke Anzug pimaldaumen halb so teuer ist wie ein paar martensähnliche Stiefel 5-10 Jahre später..... Ich weiß ja nicht.

Hatte ich meine ich im Buch gesichtet. Die 6 Pfund sind mir auf jeden Fall in Erinnerung geblieben. Kam wahrscheinlich auch auf den jeweiligen Schneider an.
 
Nochmal gesucht. Die Stelle mit den 6 Pfund habe ich leider nicht gefunden, ein extrem teures Hemd wurde wohl für 4 Pfund angeboten, eine Passage über Anzüge spricht von 7-10 Pfund. Als Vergleich: Miete wurde im Buch mit 20 Pfund angegeben. Wenn man dann davon ausgeht, dass ein Maßanzug eine halbe Standard Miete gekostet hat, ist das meiner Meinung nach immer noch bezahlbar! Gehen wir mal heute von 800€ aus (meine letzte Miete, 4 Zimmer Innenstadt) und dementsprechend 400€ für einen Maßanzug...da hätte ich auch 3, 4 Stück!
 
4 Zimmer Innenstadt können aber auch 2000+ kosten und London war glaube ich eher immer teuer zum Wohnen.
 
Da kommen ja endlich mal Zahlen ins Gespräch.
Wie belastbar sind sie? Dass ein bespoke Anzug pimaldaumen halb so teuer ist wie ein paar martensähnliche Stiefel 5-10 Jahre später..... Ich weiß ja nicht.

Wenn sich Miss Post-Mod in 1966 schon mit etwas Verzicht eine ansehnliche Ausstattung mit ordentlich Klamotten, Musikzeugs und sogar eine Cento leisten konnte -
dann wird folgerichtig Mister Mod ein paar Jahre zuvor durch Verzicht auf Cadbury's Schokoriegel und farbenfrohen Süßkram zugunsten der anderen "Bunten Dinger", sowie durch Ablehnung der typisch-englisch schalen Brauereiprodukte oder misogyner Importbiere und mit einer Bevorzugung des traditionell günstigen Fish and Chips gegenüber modischen Fastfood-Erzeugnissen sicherlich das eine oder andere Pfund für einen gescheiten Anzug & Co. übrig gehabt haben... :D
 
Wer weiß, wieviel Shilling und pence an Mutti fürs Kinderzimmer gingen :p ;).
Und ob nach einem Jahr das Geld für den verplanten Anzug noch sinnvoll angelegt war. Oder der Anzug nicht schon out...

Ich meine, irgendwie wird es ja funktioniert haben. Es gibt ja genug Schriftliches von damals. Nur wird das heute hingestellt, als hätte es jeder gehabt. Tagsüber arbeiten, dann in die martens, Sta press und Sherman und am Wochenende in den Tonic suit.
Ich wette 68/69 waren die Kids froh, wenn sie eine der Sachen selber kaufen konnten und die Eltern/Verwandten mitspielten. Ansonsten mussten halt die Hemden ohne Button Down Collar vom Bruder/Vater/Opa/Nachbar herhalten. Von Oxford ganz zu schweigen....;).
 
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