v1ncent

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Liebe Einlagenträger / liebe Leidensgenossen,

über die Probleme, die Einlagenträger beim Schuhkauf haben wurden in diesem Thread bereits viele Erfahrungen ausgetauscht: https://stilmagazin.de/forum/herrenschuhe/11236-erste-rahmengenaehte-senk-spreizfuss-zurichtung.html

Es wurde deutlich, dass das Thema ziemlich komplex ist, weil vor dem Hintergrund unterschiedlicher Fehlstellungen und unterschiedlicher Fußformen (breit vs schmal, hoher Spann vs flacher Spann) das passende Schuhwerk zu ermitteln ist.

Ich möchte nun gerne das zerstreute Wissen über Einlagen in diesem Thread bündeln und würde mich über rege Beteiligung u.a. zu folgenden Punkten freuen:

- Typische Probleme und allgemeine Tipps
- Einlagentypen / Fertigungsweisen: Unterschide (Materialdicke etc., Vor- und Nachteile
- Fähige Schuster vor Ort (München, HH, Berlin, Düsseldorf & kleinere Städte)
- Eignung verschiedener Schuhtypen: Leisten, Schnürungen, Fersenhöhen, Absatz, Sohlenarten (gummi vs Leder), Ledermaterial (Velour vs Glattleder)
- Alternativen: Orthopädische Zurichtung: Abschleifen der Sohle, Keil, Pelotte, Gewölbestütze etc. Sind diese Zurichtungen zweckmäßig?
- Einlagen in Freizeitschuhen: Wanderstiefel, Sneaker, Laufschuhe, Bootschuhe
- Lesenswertes im Internet: Links
- ...

Folgenden Erfahrungen aus dem o.g. Thread waren für mich bereits hilfreich:

Grundproblem (siehe Foto):
"Ich habe das Problem, dass durch die Einlagen der Schuh hinten nicht mehr richtig sitzt, da die Ferse durch die Erhöhung nicht mehr sauber umschlossen ist. Auch vorne scheuert es(selbes Problem). Folgendes hab ich bisher getan. (Hilft dir evtl. auch)."

http://farm9.staticflickr.com/8513/8481917022_bb46d02ace_m.jpg

"Prinzipiell ist es erstmal anzustreben, möglichst gleich passende Schuhe zu finden. Und den Horizont zu Anfang nicht allzuweit zu verengen. Leg Dein Budget zu Anfang nicht zu knapp aus"

Zusammenfassung:
- Soviele Schuhe probieren wie möglich, um mal ein Gefühl für Passformen etc. zu bekommen
- Erst danach über weitere Schritte entscheiden, z.B.:
günstiges Einsteigerpaar zum Ausprobieren, mit od. ohne Einlegesohlen
teureres Paar (RTW), das sehr gut passt, mit od. ohne Einlegesohlen
- Maßkonfektion"


Achtet beim Schreiben bitte darauf eure Fußcharakteristik jeweils mit wenigen Phrasen zu beschreiben, z. B.: Hoher Spann, breiter Ballen, ausladende Hacke, knick-senk
 
Hi schau doch mal bitte auf den Thread "Weber Schuhe" den ich heute gepostet habe. Laut Homepage soll es möglich sein die Einlagen mit den eigenen Einlagen problemlos auszutauschen. Mich interessieren diese Schuhe und ich werde sehr bald entweder in HH oder in Berlin eines der Geschäfte aufsuchen und mit meinen eigenen Einlagen welche anprobieren.

Gruß
Serpico
 
Die Weber-Schuhe sind prinzipiell für Einlagenträger interessant, weil sie eine hochgezogene Hacke haben. Für mich persönlich kommen sie nicht in Frage, da sie wahrscheinlich zu schmal geschnitten sind. Ich habe breite Ballen und einen hohen Spann. Optisch sind de auch so lala m. E.

Ohne Informationen zur Fertigungsweise, Material etc. würde ich bei diesem Preis nicht zuschlagen.
 
Ich habe eine Beinlängendifferenz, mein linkes Bein ist ca. 1,5 cm kürzer. In der Vergangenheit ist der Absatz abgesägt, ein 1 cm-Stück dazwischengeklebt und wieder zusammengeklebt worden. Die übrigen 0,5 cm sind über Einlagen korrigiert worden (ich habe in beiden Schuhen welche).

Mein Problem: Bei Turnschuhen und Stiefeln hat das problemlos funktioniert. Bei Halbschuhen habe ich das Problem, dass ich hinten mit der Hacke "rausschlupfe" und mir selbige wund scheuere.

Wie gehen Leute mit ähnlichem Problemen um?
 
Bin auch betroffen, wegen starkem Senk-Spreitz-was-weiß-ich-was-Fuss...

War gerade heute beim Chiro/Sportarzt, der sich meine bisherigen Einlagen angesehen hat, diese als zu weich empfand, und mir auch gleich sagte meine Langer & Messmer wären nix für mein Problem - da könnte man die Sohle nicht rausnehmen. Und das betrifft also auch meine Loake, Schuhpassion....

So, jetzt muss ich mich zukünftig mal nach anderen Schuhen umsehen.
Jemand einen Tipp für mich? Rahmengenäht fällt ja wohl raus....
 
Ich habe auch einen Senk-/Spreizfuß und trage Einlagen. Zum einen habe ich angefertigte Einlagen, die relativ groß sind, und zum anderen die sogenannten Kasseneinlagen, die nicht speziell auf meine Füße angepasst sind. Letztere habe ich erst seit Kurzem, da sie dünner sind und besser mit meinen Schuhen harmonieren.
Bei den meisten Schuhen (Loake, Lloyd z.B.) kann man den hinteren Teil der Innensohle herausnehmen bzw herausreißen. Dadurch gleicht sich die Höhe hinten aus. Vorne allerdings ist man dann etwas höher und das kann zu Problemen führen. Bei mir z.B. schabt dann der kleine Zeh oft am Leder innen und schmerzt.
Simon Langer hat mir dann einen sehr guten Tipp gegeben: Man kauft sich billige Einlegesohlen, die etwa die Größe der eigenen Einlegesohlen haben. Diese werden dann dort auseinandergeschnitten, wo im Schuh die vordere und hintere Innensohle aufeinandertreffen. Die vorderen Hälften setzt man dann in die Schuhe rein, die man anprobieren will. Dadurch simuliert man dann praktisch den Zustand, wenn man die hintere Innensohle rausreißt und die eigene Einlegesohle hineinlegt. Das hat mir bisher sehr gut geholfen.
Evtl. muss man wegen der Einlegesohlen eine Nummer größer nehmen oder eben Schuhe, die im vorderen Bereicht/der Kappe mehr Platz bieten.
 
Bei den meisten Schuhen (Loake, Lloyd z.B.) kann man den hinteren Teil der Innensohle herausnehmen bzw herausreißen. Dadurch gleicht sich die Höhe hinten aus.

Das mach ich auch, habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es nur bedingt hilft. Ich stehe immer noch zu hoch, sowohl an der Hacke, wie auch am Spann (insbesondere am Spann!). Alle meine Rahmengenähten haben recht starke Gehfaltenbildung, da auch der Vorderfuß wohl zu hoch steht. Man kann die Einlage kurz hinter der Pelotte (heißt der Huckel so? :)) abschneiden, so dass der Ballen-Zehenbereich frei ist und tiefer steht (das Personal im Orthopädie-Geschäft hatte nicht dagegen einzuwenden). Allerdings ist das Problem dadurch auch nur etwas entschäft, nicht wirklich gelöst.

Sehr wichtig ist natürlich der Hackenbereich, dessen Höhe sich bei Rahmengenähten um wertvolle Millimeter unterscheidet und genau (z. B. bei Online-Käufen) zu inspizieren ist. Beispielsweise ist ein Alden Longwing sehr flach und für Einlagenträger prinzipiell untragbar, wohingegen ich einen Grenson Modell habe, welches okay ist (immerhin kein Scheuern und Spann in Ordnung) sowie ein Herring-Modell, dass nach ersten Probeläufen tatsächlich mit Einlagen mal gut zu sitzen scheint. Es handelt sich um Verlours, die mir insgesamt etwas einlagenfreundlicher zu sein scheinen als Glattleder..


Kauft ihr Einlagenschuhe eigentlich eine halbe Nummer größer?
 
Bei den meisten Schuhen (Loake, Lloyd z.B.) kann man den hinteren Teil der Innensohle herausnehmen bzw herausreißen. Dadurch gleicht sich die Höhe hinten aus.

Ich trage 3/4 lange Einlagen (beim Einlagenbauer einfach danach fragen, ist kein Problem, da die langsohligen vorne ohnehin nicht gestützt werden). Damit habe ich das Problem vorne gelöst, der immer noch leicht erhöhte Spann kommt mir auch zu Gute, da ich vorher hier immer Probleme hatte.

Allerdings merke ich auch, dass meine Ferse nun nicht mehr so fest sitzt, wie in früheren Schuhen ohne Einlagen. Bei manchen Schuhen hinterlässt der obere Rand über der Ferse auch schmerzhafte Druckstellen. Nun hatte ich mir überlegt, diese eingeklebte halbe Sohle hinten zu entfernen. Allerdings gehen die bei keinem Paar meiner Schuhe richtig gut raus und ich habe Angst, dass ich die Konstruktion damit zerstöre. Reißt du die einfach mit Gewalt raus, und bleibt dann nichts im Schuh hängen? Wäre sehr ärgerlich, wenn das Problem dann immernoch nicht gelöst wäre, die Innensohle aber zerstört wäre.

Außerdem mache ich mir über die Dämpfung etwas Gedanken: Meine Einlagen sind überwiegend starr. Unter der halben Innensohle befindet sich aber meist noch ein Schaumstoffpolster, die Brandsohle darunter ist ziemlich hart. Das heißt, man hätte keinerlei Polster/Federung mehr. Merkt man das nicht nach einer Zeit beim Laufen?
 
AW: Megathread Orthopädische Einlagen

Also der Typ im Lloyd Laden hat zu mir gesagt, dass die meisten Einlagenträger direkt beim Kauf die hintere Innensohle rausreißen. Ich habe das dann nach längerem überlegen zuhause auch gemacht. Diese innensohle ist zwar dann schon irreversibel draußen und unbrauchbar, der Schuh aber nimmt keinen Schaden davon. Auch bei Timberland Bootschuhen musste ich das machen, wobei dort die sohle nicht so vollständig angeklebt ist.
Diese Polsterung fehlt dir dann natürlich und die Einlage muss das ausgleichen. Meine neue kasseneinlage ist auch nur ein dünnes hartes Teil, bereitet mir in meinen schuhen aber keine Schmerzen wegen fehlender Federung.
Simon wies mich auch darauf hin, dass man sich diese hintersohle nachträglich auch vom Schuster neumachen und einkleben lassen kann. Von daher würde ich das bei einem neuen Schuh imme4 gerne riskieren.
 
Hm, habe das gerade nochmal bei billigen (pseudo-) Gordon Bros (= von Oliver Grey als Restepaar erstanden, G&B ist zwar auf der Sohle eingeprägt aber ansonsten scheint das kein Modell aus deren normaler Linie zu sein) probiert und das Teil mal zur Hälfte rausgerissen.. vom Schaumstoff bleibt aber recht viel hängen und ich habe das Gefühl, dass ich diese "Reste" nicht mehr abbekommen werde. Vielleicht liegt das aber nur an der besonders billigen Verarbeitung.

Jetzt habe ich ein neues Paar Loake Kemptons hier und rutsche mit den Einlagen ganz leicht an der Ferse hoch, wirklich nur minimal. Irgendwie traue ich mich nicht, diese (doch etwas teureren) Schuhe für einen solchen Versuch zu "zerstören"..
Wie machst du das denn mit dem Probieren? Kann man davon ausgehen, dass wenn die Schuhe mit einfach eingelegter Einlage passen (bis auf Rutschen an der Ferse), dass sie nach Entfernung des Polsters genau richtig sind? Ansonsten ist das ja ein ordentliches Risiko, denn den so "zerstörten" Schuh wird wohl niemand zurücknehmen?! Gibt es Geschäfte, die mir die Sohle zum Probieren rausnehmen und notfalls wieder einkleben?
 
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