Maßprojekte unserer Mitglieder

Und dazu jede Person entwickelt sich weiter, wächst persönlich und intelektuell.

Erstes stimmt sicher, wobei es in jede Richtung und definitv nicht immer "positiv" sein muss. Letzteres ist sicherlich in dieser Pauschalität nicht richtig. Viele bleiben stehen. Manche früher, manche später. Nicht wenige, was die Entwicklung der Persönlichkeit angeht, in der Pubertät.
 
Hallo zusammen,

ich habe etwas überlegt, ob ich das hier posten soll, da es sich um Maßprojekte drehen wird, die bereits abgeschlossen sind.
Ich habe mich jedoch durchgerungen, es hier einzustellen, da es auch irgendwie nicht ins WTIH passt und ein eigener Thread denke ich nicht lohnt bzw. vor allem, weil ich auch einige Fragen habe, die mir die hier vielleicht eher aktiven Experten beantworten könnten, sofern sie möchten.

Und zwar habe ich vor etwa zwei Jahren begonnen, mich für alle möglichen sartorialen Themen zu interessieren, und es war recht schnell klar: Ich hab richtig Bock, zu SchneiderIn zu rennen und Maßkleidung auszuprobieren :D

Aus Gründen, deren Erwähnung eigentlich irrelevant für meine Fragen ist, könnte man sagen, dass das Budget hoch und gleichzeitig niedrig war. Jedenfalls hatte es sich vor etwa einem Jahr ergeben, dass ich eine lokale junge Maßschneidermeisterin anrief und nach Details zu ihrem Angebot bzw. ihren Fertigungsmöglichkeiten und Preisen befragte.

Ich entschied, dass das passen könnte und gab schließlich einen Mantel, eine Hose und ein Hemd in Auftrag.
Meine Hauptfrage dreht sich wesentlich darum, ob bzw. inwiefern man das Gefertigte mit "bespoke" betiteln würde.

Die drei Teile wurden genau nach meinen Ideen/Entwürfen angefertigt. Es wurde auch deutlich gesagt, dass es sich nicht um Maßkonfektion handelt, sondern die Schnitte für mich erstellt werden.
So weit, so eindeutig. Mir ist klar, dass "bespoke" sicherlich einer Dehnbarkeit unterliegt, es dürften ja schließlich nicht umsonst Begriffe wie "Vollmaß" oder auch "true bespoke" oder so durch die Gegend schwirren.

Mich würden nun diesbezüglich evtl. vorhandene Sichten auf meine Stücke interessieren, dabei sind folgende Details von Belang:
-Beim Maßnehmen wurden nicht 30 verschiedene Körpermaße genommen.
-Es war nur eine Anprobe nötig.
-Der Anteil an aufwendiger Handarbeit ist gering, zum Beispiel wurden bei Mantel und Hemd (wie vereinbart) Klebeeinlagen verwendet, keine Handstiche/-nähte bis auf die Knopflöcher/Knöpfe. Grundpreise für Hemd und Hose dürften bei etwa 250 Euro gelegen haben, irgendetwas in der Gegend, Preise letztendlich inkl. "Mehrarbeit" und Materialien bei um die 300 und 330 Euro oder so, was Hemd und was Hose war weiß ich nicht mehr genau. Hemdenstoff war von Caccioppoli, Hose glaube ich nichts mit besonders großem Namen. Beim Mantel sah es so aus: Grundpreis 550, Endpreis 900, wobei Knopflöcher 60 Euro ausmachten. Den genauen Preis der Materialien kann ich hier leider nicht nennen, aber es handelt sich um logischerweise preislich im genannten Rahmen angesiedelte hochwertige Stoffe, die aber eben nicht direkt von einer der führenden Webereien bezogen wurden und hunderte Euro pro Meter kosteten. Futterstoff ist Viskose, Oberstoff 80 Prozent Schurwolle, 20 Kaschmir.

Also ich hänge ein paar Fotos an, und mich würde wie gesagt brennend interessieren, was ihr in Kombination der aus den Fotos hoffentlich einigermaßen ersichtlichen Passform/-genauigkeit sowie Aufwandseinschätzung und Verarbeitungsqualität allg. und meinen Infos zu Verarbeitung und Preisen schließt, will meinen, ob ihr das bespoke oder etwas anderes nennen würdet, ob ihr es für einen budgetär guten Weg halten würdet usw. Ich hoffe, dass das anhand all dieser Informationen halbwegs sinnvoll möglich ist...
Bin gespannt!
Ich frage mich nämlich im Nachhinein mit mehr Wissen, mehr Abstand usw. selbst ein bisschen, wie ich die Erfahrung einschätzen sollte.

Erst Hemd und Hose, damit ich mich gleich zu Beginn für das ungebügelte Hemd entschuldigen kann :D
Der Stoff ist so dünn und optisch extrem schön, dass ich als chronisch Bügelfauler es als Sonderbehandlung sonst immer mache, wenn ich es denn mal wage zu tragen...
GSHose_Hemd_bearbeitet_04_06.jpgRücken wohl krummer als beim Maßnehmen/Anprobe/als Orthopäden empfehlen.

GSHose_Hemd_bearbeitet_01.jpg

GSHemd_Detail_bearbeitet_02.jpg

GSHemd_Detail_bearbeitet_01.jpg

GSHose_Detail_bearbeitet_01.jpg

GSHose_Detail_bearbeitet_02.jpg

Und der Mantel:
GSMantel_bearbeitet_02.jpg
(linker Ärmel ist vom Selbstauslöserbetätigen hochgerutscht :D)

GSMantel_bearbeitet_09.jpg
(Die Option, den obersten Knopf offen zu lassen, war nicht ursprünglich angedacht, fand ich nachher aber garnicht so schlecht.)

GSMantel_bearbeitet_03_04.jpg

GSMantel_bearbeitet_07_08.jpg

Vielen Dank schonmal im Voraus für eventuelle Einschätzungen und Akzeptanz an diesem hochheiligen Ort :D
-Sebastian
 
Puh, das wird jetzt ganz schwierig ohne falsch rüberzukommen.

So ein Hemd hättest du bei mir auch bekommen. Die Passform ist gut aber mit made to measure auch problemlos machbar. Was mir aufgefallen ist, die Naht im Bereich der Kragenspitzen ist sehr unsauber verarbeitet. Das ist eigentlich nicht akzeptabel. Bei Bespoke und dem Preis kann (muss) man mehr verlangen an Qualität. So einen Kragen würde ich an keinen Kunden raus schicken bzw. sofort ändern.

Die Hose ist vorne und hinten nicht ausbalanciert. Der Bund fällt vorne nach unten ab. Dort wären 2-3 cm mehr Leibhöhe nötig.

Beim Mantel stimmt der Oberarm nicht. Dort ist es recht faltig. Hier ist entweder zu viel Stoff oder die Armrotation passt nicht.

Insgesamt entspricht die Passform und Verarbeitung (vor allem beim Hemd) nicht dem zu erwartendem Standard von Bespoke. Die Passfrom ist mit etwas suchen auch bei RTW so machbar bzw. mit MtM absolut kein Problem. Die viele maschinelle Arbeit finde ich vollkommen in Ordnung. Das ist angesichts des Preises verständlich und auch nichts schlimmes. 100 % Handarbeit ist emotional betrachtet nett aber bringt eigentlich keinen Vorteil. Die Passform ist viel wichtiger.

Das klingt in Anbetracht der Summen und ich nehme hier auch eine zeitliche und emotionale Investition an, sehr hart. Ich möchte das nicht falsch verstanden wissen, es gibt einfach ein paar Stellen die nicht zu dem Anspruch von Bespoke passen. Wobei auch die Frage auftaucht, ob das hier gezeigte eigentlich nicht Bespoke light ist. Die üblichen 2-3 Anproben wurden ja nicht vorgenommen. Mir fehlt auch das gewisse Etwas an Raffinesse beim Schnitt und dem allgemeinem Stil. Das was man bei namhaften Schneidereien sieht ist einfach eine andere Liga.

Der Preis für das Hemd steht in keinem Verhältnis zur Qualität. Das Thema Hosen kann man nochmals angehen und die Passform optimieren, dann ist es in Ordnung. Der Mantel ist wie er ist, das kann man auch nochmals angehen aber Mäntel kauft man in der Regel nicht so oft wie Hosen.

Insgesamt sieht man, ein Schneider benötigt Erfahrung mit Bespoke und dann sind die hier genannten Preise auch nicht mehr realistisch, weil zu niedrig. Da spart man am falschen Ende.

Noch eine Anmerkung zu den Stoffpreisen. Hochwertige Stoffe für eine Hose oder gar ein Hemd müssen nicht hunderte von Euro pro Meter kosten. Bei Hemden sind wir im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich und bei Wollstoffen für Hose/Sakko beginnt es im mittleren zweistelligem Bereich. Alles Einkaufspreise ab Hersteller.

Und zum guten Schluss, ob der Ort hier so heilig ist, wurde noch nicht abschließend geklärt. ;)
 
Puh, das wird jetzt ganz schwierig ohne falsch rüberzukommen.

So ein Hemd hättest du bei mir auch bekommen. Die Passform ist gut aber mit made to measure auch problemlos machbar. Was mir aufgefallen ist, die Naht im Bereich der Kragenspitzen ist sehr unsauber verarbeitet. Das ist eigentlich nicht akzeptabel. Bei Bespoke und dem Preis kann (muss) man mehr verlangen an Qualität. So einen Kragen würde ich an keinen Kunden raus schicken bzw. sofort ändern.

Die Hose ist vorne und hinten nicht ausbalanciert. Der Bund fällt vorne nach unten ab. Dort wären 2-3 cm mehr Leibhöhe nötig.

Beim Mantel stimmt der Oberarm nicht. Dort ist es recht faltig. Hier ist entweder zu viel Stoff oder die Armrotation passt nicht.

Insgesamt entspricht die Passform und Verarbeitung (vor allem beim Hemd) nicht dem zu erwartendem Standard von Bespoke. Die Passfrom ist mit etwas suchen auch bei RTW so machbar bzw. mit MtM absolut kein Problem. Die viele maschinelle Arbeit finde ich vollkommen in Ordnung. Das ist angesichts des Preises verständlich und auch nichts schlimmes. 100 % Handarbeit ist emotional betrachtet nett aber bringt eigentlich keinen Vorteil. Die Passform ist viel wichtiger.

Das klingt in Anbetracht der Summen und ich nehme hier auch eine zeitliche und emotionale Investition an, sehr hart. Ich möchte das nicht falsch verstanden wissen, es gibt einfach ein paar Stellen die nicht zu dem Anspruch von Bespoke passen. Wobei auch die Frage auftaucht, ob das hier gezeigte eigentlich nicht Bespoke light ist. Die üblichen 2-3 Anproben wurden ja nicht vorgenommen. Mir fehlt auch das gewisse Etwas an Raffinesse beim Schnitt und dem allgemeinem Stil. Das was man bei namhaften Schneidereien sieht ist einfach eine andere Liga.

Der Preis für das Hemd steht in keinem Verhältnis zur Qualität. Das Thema Hosen kann man nochmals angehen und die Passform optimieren, dann ist es in Ordnung. Der Mantel ist wie er ist, das kann man auch nochmals angehen aber Mäntel kauft man in der Regel nicht so oft wie Hosen.

Insgesamt sieht man, ein Schneider benötigt Erfahrung mit Bespoke und dann sind die hier genannten Preise auch nicht mehr realistisch, weil zu niedrig. Da spart man am falschen Ende.

Noch eine Anmerkung zu den Stoffpreisen. Hochwertige Stoffe für eine Hose oder gar ein Hemd müssen nicht hunderte von Euro pro Meter kosten. Bei Hemden sind wir im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich und bei Wollstoffen für Hose/Sakko beginnt es im mittleren zweistelligem Bereich. Alles Einkaufspreise ab Hersteller.

Und zum guten Schluss, ob der Ort hier so heilig ist, wurde noch nicht abschließend geklärt. ;)

Sehr gut und diplomatisch beantwortet! :)

Mich überzeugen die Sachen leider auch nicht, tut mir leid! :-(
 
Puh, das wird jetzt ganz schwierig ohne falsch rüberzukommen.

So ein Hemd hättest du bei mir auch bekommen. Die Passform ist gut aber mit made to measure auch problemlos machbar. Was mir aufgefallen ist, die Naht im Bereich der Kragenspitzen ist sehr unsauber verarbeitet. Das ist eigentlich nicht akzeptabel. Bei Bespoke und dem Preis kann (muss) man mehr verlangen an Qualität. So einen Kragen würde ich an keinen Kunden raus schicken bzw. sofort ändern.

Die Hose ist vorne und hinten nicht ausbalanciert. Der Bund fällt vorne nach unten ab. Dort wären 2-3 cm mehr Leibhöhe nötig.

Beim Mantel stimmt der Oberarm nicht. Dort ist es recht faltig. Hier ist entweder zu viel Stoff oder die Armrotation passt nicht.

Insgesamt entspricht die Passform und Verarbeitung (vor allem beim Hemd) nicht dem zu erwartendem Standard von Bespoke. Die Passfrom ist mit etwas suchen auch bei RTW so machbar bzw. mit MtM absolut kein Problem. Die viele maschinelle Arbeit finde ich vollkommen in Ordnung. Das ist angesichts des Preises verständlich und auch nichts schlimmes. 100 % Handarbeit ist emotional betrachtet nett aber bringt eigentlich keinen Vorteil. Die Passform ist viel wichtiger.

Das klingt in Anbetracht der Summen und ich nehme hier auch eine zeitliche und emotionale Investition an, sehr hart. Ich möchte das nicht falsch verstanden wissen, es gibt einfach ein paar Stellen die nicht zu dem Anspruch von Bespoke passen. Wobei auch die Frage auftaucht, ob das hier gezeigte eigentlich nicht Bespoke light ist. Die üblichen 2-3 Anproben wurden ja nicht vorgenommen. Mir fehlt auch das gewisse Etwas an Raffinesse beim Schnitt und dem allgemeinem Stil. Das was man bei namhaften Schneidereien sieht ist einfach eine andere Liga.

Der Preis für das Hemd steht in keinem Verhältnis zur Qualität. Das Thema Hosen kann man nochmals angehen und die Passform optimieren, dann ist es in Ordnung. Der Mantel ist wie er ist, das kann man auch nochmals angehen aber Mäntel kauft man in der Regel nicht so oft wie Hosen.

Insgesamt sieht man, ein Schneider benötigt Erfahrung mit Bespoke und dann sind die hier genannten Preise auch nicht mehr realistisch, weil zu niedrig. Da spart man am falschen Ende.

Noch eine Anmerkung zu den Stoffpreisen. Hochwertige Stoffe für eine Hose oder gar ein Hemd müssen nicht hunderte von Euro pro Meter kosten. Bei Hemden sind wir im niedrigen bis mittleren zweistelligen Bereich und bei Wollstoffen für Hose/Sakko beginnt es im mittleren zweistelligem Bereich. Alles Einkaufspreise ab Hersteller.

Und zum guten Schluss, ob der Ort hier so heilig ist, wurde noch nicht abschließend geklärt. ;)

Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Keine Sorge, das kommt sicher nicht falsch rüber.
Dass das Hemd mir zwar sehr gut passt, aber der Unterschied zu anderen, selbst von der Stange, nicht so deutlich ausfällt, hatte ich danach im Laufe der Zeit auch mehr und mehr festgestellt, ja.
Was die Passform allgemein angeht, da sehe ich mich auch bestätigt, den oberen Ärmelbereich hatte ich jetzt tatsächlich irgendwie noch nicht so auf dem Schirm, aber ich merkte schon, dass Perfektion anders aussieht. Ich denke es ist nicht unwichtig, zu berücksichtigen, dass die Dame wie gesagt noch recht jung ist, sie ein Ein-Frau-Unternehmen ist und sowohl die Damen- als auch Herrenschneiderei betreibt. Da muss man wohl Abstriche machen. Und dass Schnitte selbst bei den besten und erfahrensten Maßschneidern beim ersten Teil nicht schon optimal sind, dürfte ja stimmen.
Als ich mich nach der Anfertigung der Teile weiter mit den entsprechenden Themen beschäftigte, wurde mir auch klar, dass zu richtigem bespoke noch ein bisschen mehr gehört, als hier angeboten wurde und bei den Preisen realistisch ist.
Bei der Anzahl der genommenen Maße und Anproben dachte ich mir außerdem irgendwann, dass es da noch weitaus komplexere Varianten geben muss.
Ist es denn die Norm, dass die "besten" Schnitterstellungs-Systeme sehr viele Maße einbeziehen müssen?

Danke auch für die Infos zu Stoffpreisen, mit den "hunderten Euro" bezog ich mich tatsächlich nur auf hochwertige Mantelstoffe. Da kann ich eben nicht einschätzen, was es nochmal für Qualitätsunterschiede ab vielleicht 80€/m gibt, wie viel dann Technologie und know-how, Name usw bei den ganz großen Herstellern ausmacht.

Letztendlich muss ich aber auch betonen, dass die Erfahrung für mich trotzdem auf keinen Fall eine schlechte gewesen ist, nicht zuletzt da sie denke ich schon ein gutes Stück Einfluss auf meine sartoriale Reise hatte. Von Hose und Hemd zum Beispiel habe ich ja die Schnitte abgenommen und für meine ersten selbstgemachten Teile gemopst. Bis ich mich irgendwann mehr mit Schnitterstellung auseinandersetzen können werde, wird das im Nachhinein also eine sehr gute Überbrückung gewesen sein.
Das nur nebenbei, vor allem waren das die ersten Teile, die nach meinen Vorstellungen angefertigt wurden, was natürlich auch schon toll ist und vielleicht auch einen großen kreativen Einfluss hatte.

Also ich werde, wenn ich die Teile natürlich trotz allem sehr lange sehr gern tragen werde, sie immer in besonderer Erinnerung haben, mit einem lachenden und weinenden Auge betrachten und ihre Bedeutung wertschätzen können (um noch ein bisschen theatralisch zu werden, schließlich schiebe ich den Post hier schon ein Jahr lang vor mir her :D )

Danke nochmal fürs Teilen der Eindrücke!
 
Man sollte gelegentlich, bei aller Notwendigkeit der Detailkritik, die Kirche im Dorf lassen. Die Hose sitzt besser als so einiges was ich in den vergangenen Monaten hier zu sehen bekommen habe. Die Leibhöhe könnte höher sein, aber vielleicht war es so gewünscht. Und der Mantel sieht sehr gut aus. Vielleicht besteht die Möglichkeit, die Ärmel noch ein wenig nachzuarbeiten. Im Alltag in der Bewegung fällt das sowieso nicht auf.
Stichwort: »Hemd«.
Vor etlichen Jahren habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mir einigermaßen bezahlbar Hemden schneidern zu lassen. U.a. habe ich drei gelernte Schneiderinnen angesprochen. Alle drei Damen (die sonst alles weggeschneidert haben, was ihnen vor die Nadel kam) haben abgewunken. Das »hätten sie nicht gelernt«, das sei nicht einfach. Herrenhemden schneidern ist zwar nicht unbedingt Raketentechnik, aber auch nicht trivial.

Beste Grüße und viel Erfolg weiterhin für die eigenen Projekte.
 
Die typische Deutsche ingenieurmäßige Denkweise :p
Es gibt italienische Schneider, die mit der Kreide einfach so per Hand zeichnen. +1/-1 cm vollkommen egal. Da wird bei den Anproben nachjustiert.
Wenn es nur mit der Entnahme von Körpermaßen so leicht gehen würde (mehr Maße, besseres Ergebnis), dann wäre der Beruf des Schneiders eingentlich überflüssig. Man würde in großen Geschäften wie Karstadt einen Scanner beschaffen. Es werden dann 1000 Körpermaße entnohmen. Ein CAD System würde die Größen und Formen der einzelnen Teilen des Anzug ausrechnen. Eine Maschine wird diese abschneiden. Und dann werden diese Teile in einer Fabrik mit billigem Personal zusammengenäht und anschließend dem Kunden geliefert. Kosten pro Anzug 100€ zzgl. Materialien.
Vielen Dank fürs Teilen der Einblicke.
Ich hatte mich nur gefragt, ob die unterschiedlichen Systeme große Unterschiede in ihrer Komplexität haben oder einfach unterschiedliche Ansätze oder so. Aber ja, es ist natürlich ein guter Punkt, dass die letzten Schritte zur Perfektion dann über die Anproben gegangen werden.
 
Es gibt masskonfektionäre die mit Herrenschneidern zusammenarbeiten(hemd), ist das Preis Leistungsverhältnis viel besser. Bsp emanuel Berg und maß nimmt ein Herrenschneider: 140,-€ für den Preis würde ich mir als Maßschneiderin nie diese Arbeit aufhalsen.
Der Mantel wirkt zu groß. Armloch finde ich zu groß und der Ärmel zu weit. Ansonsten ist der Rest Geschmacksache. Über Hosen bilde ich mir keine Meinung hier weil ich die zu selten auf dem Tisch habe.

ansonsten finde ich die Kleidung absolut nicht zu teuer weil ja hier die Arbeitszeit berechnet wird.
Sehr mutig Kleidung ohne eine Anprobe rauszugeben. Ich könnte nicht ruhig schlafen ;)
 
Es gibt masskonfektionäre die mit Herrenschneidern zusammenarbeiten(hemd), ist das Preis Leistungsverhältnis viel besser. Bsp emanuel Berg und maß nimmt ein Herrenschneider: 140,-€ für den Preis würde ich mir als Maßschneiderin nie diese Arbeit aufhalsen.
Der Mantel wirkt zu groß. Armloch finde ich zu groß und der Ärmel zu weit. Ansonsten ist der Rest Geschmacksache. Über Hosen bilde ich mir keine Meinung hier weil ich die zu selten auf dem Tisch habe.

ansonsten finde ich die Kleidung absolut nicht zu teuer weil ja hier die Arbeitszeit berechnet wird.
Sehr mutig Kleidung ohne eine Anprobe rauszugeben. Ich könnte nicht ruhig schlafen ;)

Danke für Deine Einschätzung.
Das mit der Arbeitszeit ist natürlich ein wichtiger Punkt.
Es gab aber immerhin eine Anprobe :D
 
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